Die der Wuppertaler Klimasiedlung „Alte Dorfstraße“ hat Naturstrom ein Photovoltaik-Mieterstromkonzept in Zusammenarbeit mit der I.D.G. Genossenschaft umgesetzt. Auf den Dächern der drei Mehrfamilienhäuser ist eine Photovoltaik-Anlage mit 147 Kilowatt Leistung installiert worden. Mittels einer eigens entwickelten Mieterstrom-App sollen die 68 Haushalte, zwei Gäste-Apartments und Gemeinschaftsräume in den Passivhäusern den Solarstrom besonders effizient nutzen können, wie es von dem Düsseldorfer Ökostrom-Anbieter am Dienstag hieß.
Nach Angaben von Naturstrom erzeugt die Photovoltaik-Anlage jährlich etwa 110.000 Kilowattstunden Solarstrom. Bilanziell entspreche dies rund der Hälfte des in den Wohngebäuden verbrauchten Stroms. Mit dem Mieterstromtarif „direktstrom Alte Dorfstraße“ könnten die Mieter direkt den Solarstrom vom Dach beziehen. Ökostrom aus dem Netz stelle die Vollversorgung der Haushalte sicher. Auf der App könnten die Bewohner zudem sehen, wieviel die Photovoltaik-Anlage aktuell erzeugt und wie hoch der eigene Verbrauch ist. Zusätzlich gebe die App auch noch Stromspartipps.
„Mieterstrom lässt auch Haushalte ohne eigenes Dach an der Energiewende teilhaben und sie vom günstigen Solarstrom profitieren. Eine solche Direktstromnutzung kann insbesondere in Zeiten der fossilen Energiekrise die Folgen der stark schwankenden Preise auf den Energiemärkten abschwächen“, sagte Sarah Debor, Leiterin des Geschäftsfelds Urbanes Wohnen und Gewerbe bei Naturstrom.
Mit dem Mieterstromkonzept sowie der modernen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und guter Dämmung erreichten die Gebäude den Passivhausstandard KfW40 plus. Eine Heizungsanlage sei daher überflüssig. Das Gesamtkonzept wird Naturstrom zufolge durch eine Solarthermieanlage abgerundet, die 90 Prozent des Jahresenergiebedarfs für das Warmwasser bereitstelle. Bei Bedarf könne zudem ein Pelletofen zugeschaltet werden.
„Dass die Häuser nicht beheizt werden müssen und ein großer Teil des Stroms direkt vor Ort produziert und verbraucht wird, macht den Wohnkomplex energetisch unabhängiger und besonders ökologisch“, ergänzte Josef Hennebrüder, Aufsichtsrat der I.D.G. Genossenschaft. Für ihn zeige das Projekt, wie Mehrfamilienhäuser künftig gestaltet werden könnten und auch die Haushalte vom Mieterstrom profitierten.
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Für Gebäude mit KFW40 Plus Standard ist das ein richtiger Weg, 50 % des Energiebedarfes mit Solarstrom zu versorgen.
Bei Hochdrucklagen im Januar/Februar mit Nebel, Windstille und tiefen Negativtemperaturen haben wir aber von Sonne und Wind keine Energie. Da würden alte Gebäude mit schlechteren Dämmwerten und Kraft-Wärmekopplungstechnik um so mehr Strom liefern.
Nur beide Systeme zusammen gedacht führen zu der benötigten Effizienz neuer Versorgungssysteme. Hier fehlt nach wie vor eine politische Gesamtplanung um die Energiewende nicht einseitig an die Wand zu fahren.
Gut beschrieben, genau so geht Energiewende. Dezentral, regenerativ, sinnvoll. Wo die Energieversorger noch schlafen sind dezentrale, netzdienliche Stromspeicher, aktuell Batteriespeicher. Damit schalten wir die Grundkraftwerke im Frühjahr aus und im Herbst wieder ein.
Das Foto ist doch eine Montage. Was machen die beiden Herren an dieser Position auf dem Dach, ungesichert an der Absturzkante, wie sind die da hingekommen?
Zitat aus dem Artikel.
Nach Angaben von Naturstrom erzeugt die Photovoltaik-Anlage jährlich etwa 110.000 Kilowattstunden Solarstrom. Bilanziell entspreche dies rund der Hälfte des in den Wohngebäuden verbrauchten Stroms. Mit dem Mieterstromtarif „direktstrom Alte Dorfstraße“ könnten die Mieter direkt den Solarstrom vom Dach beziehen. Ökostrom aus dem Netz stelle die Vollversorgung der Haushalte sicher. Auf der App könnten die Bewohner zudem sehen, wieviel die Photovoltaik-Anlage aktuell erzeugt und wie hoch der eigene Verbrauch ist. Zusätzlich gebe die App auch noch Stromspartipps. Zitat Ende.
„Bilanziell“ entspreche das der Hälfte des verbrauchten Stromes. Aber leider nur „Virtuell“ Denn laut Gesetz muss der Ökostrom nach wie vor über das öffentliche Netz zum Vermarkten an die Börse, und wird dort zu Graustrom degradiert. Physisch wird der Ökostrom in den Bilanzkreisen der Versorger seit 2010 nicht mehr berücksichtigt. Wenn der PV Strom PV Strom bleiben soll müssten die den nach dem Eigenverbrauchsmodus direkt in ihr Hausnetz einspeisen, und nur ihren Restbedarf aus dem öffentlichen Netz beziehen. Davon habe ich im Artikel aber nichts gelesen.
Solange die Erneuerbaren nicht wieder „Physisch“ den Bilanzkreisen der Versorger zugeteilt werden, wie das bis 2010 der Fall war, bleiben solche Projekte immer Gereenwashing.
Um besser zu verstehen, was ich deutlich machen will, siehe meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/