Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Extremer Anstieg am Terminmarkt führt zu erhöhten Abschlägen – trotzdem rekordverdächtige Höhen bei PPA-Preisen für Photovoltaik-Anlagen

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Die Preise für die Terminmarktprodukte Strom sind im August auf nie dagewesene Höhen angestiegen. Im Frontjahr 2023 gab es teils Schlusspreise im Handel von knapp 1000 Euro pro Megawattstunde. Auch für die längerfristigen Produkte sind die Preise teilweise auf über 150 Euro pro Megawattstunde angestiegen. An den letzten Tagen des Monats haben sich die Preise dann wieder etwas beruhigt. Diese Preisrallye an den Terminmärkten hat neben anderen Verwerfungen auch ein Ansteigen der Abschläge auf den Mischpreis wegen erhöhter Risiken und Unsicherheiten zur Folge.

Für den zehnjährigen Neubau Photovoltaik-PPA, den Enervis für August berechnet, sind die Preise auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Der Terminmarkt-Mischpreis hat sich knapp unter 215 Euro pro Megawattstunde eingependelt, was einen mittleren generischen PPA-Preis von knapp 140 Euro pro Megawattstunde ergibt. Auch hier sind deutliche Anstiege und größere Spannweiten bei den Abschlägen auf den Terminmarkt-Mischpreis am Markt erkennbar, was den PPA-Preis im Anstieg etwas dämpft.

Die von Enervis für den August 2022 berechneten Preise für einen zehnjährigen Photovoltaik-PPA liegen unter Berücksichtigung der gestiegenen Abschläge für PV-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 127 bis knapp 150 Euro pro Megawattstunde und damit nochmals deutlich über dem Vormonatsniveau.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Quelle: Enervis

— Der Autor Thomas Rosenzopf ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung Enervis und hier für PV-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen von Power Purchase Agreements bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. https://enervis.de/

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