Es ist aber die „Überlebensfrage der Menschheit“ sagte Angela Merkel 2008 als sie noch als Klimakanzlerin galt. Die Umweltfrage ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts. Diese dramatisch aktuelle Botschaft ist bisher in Deutschland nur bei einer Partei wirklich angekommen: bei den Grünen.
Deshalb gilt für uns Wählerinnen und Wähler: Je schneller und je kräftiger wir die Grünen stärken, desto eher werden und müssen die Alt-Parteien CDU, CSU, FDP, SPD und die Linke aufwachen und die zentralen grünen Themen wie Energiewende, Verkehrswende, Landwirtschaftswende, Bauwende, Wasserwende aufgreifen und mit Inhalt füllen, falls sie künftig noch eine politische Rolle spielen wollen.
Dass die CDU bei ihrem Hamburger Parteitag das demokratische Element ihres Parteinamens so ernst nahm, zeigt, dass diese Partei wandlungsfähig ist. Dieser spannende innerparteiliche, aber faire Wahlkampf mit einer Frau und zwei männlichen Bewerbern wird den Konservativen viel Zuspruch bringen.
Ein Delegierter sprach davon, dass er am liebsten „Friedrich Jens Karrenbauer“ wählen möchte. Dieser CDU-Parteitag war ein echter Beitrag zur demokratischen Kultur in unserem Land, ein geradezu spannender Politkrimi. Belebend für die Freude an der Demokratie. Die Süddeutsche Zeitung kommentiert überschwänglich: „Diese Wahl ist die erstaunlichste Wiederbelebung seit Lazarus. Merkel hat durch ihren Verzicht auf den Vorsitz ihre Partei wachgeküsst“.
Die Wahl einer Frau nach einer Frau
Die Wahl einer Frau nach einer Frau als CDU-Chefin zeigt einen großen Wandel in der konservativen CDU: So sehr hat Angela Merkel diese Partei verändert. Für eine doch eher konservative Partei ist das schon eine kleine Revolution. Die wichtigste Aufgabe der neuen Parteichefin und wohl auch nächsten Bundeskanzlerin ist, ihre Partei fit zu machen für eine Koalition mit den Grünen und dann den Umweltschutz und Klimaschutz endlich ins Zentrum ihrer Politik zu stellen.
Die Partei Ludwig Erhards hat die historische Aufgabe, die soziale Marktwirtschaft weiter zu entwickeln zu einer ökosozialen Marktwirtschaft. Deren Leitbild: ökosozial statt marktradikal. Die Marktradikalen in der CDU hätten mit einem Vorsitzenden Merz oder Spahn leichtes Spiel gehabt, aber dem Land geschadet. Soziale Ordnungspolitik dürfte unter AKK (=Annegret kann Kanzler) eine größere Chance haben. So war ihrer Bewerbungsrede zu entnehmen.
Wenn AKK sich und ihre Partei für das Umweltthema öffnen und die „Bewahrung der Schöpfung“ als das konservative Ur-Thema des 21. Jahrhunderts ernst nehmen und als Konsequenz daraus eine schwarz-grüne Bundesregierung bilden, dann könnte es mit der Zukunftsfähigkeit unseres Landes noch etwas werden.
Dann käme zusammen, was zusammen gehört: Die Wirtschaftskompetenz der Union und die Umweltkompetenz der Grünen.
Die Aufgabe schlechthin: Wie können wir Frieden, Sicherheit und Wohlstand in den Zeiten der Öko-Krise und der Flüchtlingsströme sichern?
Grün sollte das neue schwarz werden
Merkels würdige Stabübergabe an ihre Lieblings-Nachfolgerin hat ganz gut geklappt. Ihre schwindende Führungskraft hat ganz wesentlich damit zu tun, dass sie nach ihrer Zeit als „Klimakanzlerin“ vor zehn Jahren das „Überlebensthema“ unserer Zeit total vernachlässigt hat. Ihre Nachfolgerin hat jetzt die große Chance, dieses Versäumnis aufzuarbeiten. Grün sollte das neue schwarz werden.
— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Ein bisschen zu viel Optimismus für meinen Geschmack. Das angeblich neue ist doch wieder das alte. Oder wie passt dazu der Parteitagsbeschluss, dass die Privilegierung der Windenergie im Baugesetzbuch gestrichen werden soll? Das wäre ganz sicher der Tod aller weiteren Ausbaubemühungen!
…und Armin Laschet hat in seiner Bewerbungsrede um den stellvertretenden Parteivorsitz damit geworben, dass man nicht Arbeitsplätze (er meinte damit alte Arbeitsplätze) zugunsten der Umwelt gefährden dürfte. Er glaubt wohl, Arbeitsplätze in Unternehmen, die erneurebare Energien nutzbar machen, wären keine „richtigen“ Arbeitsplätze, oder er befürchtet, deren Inhaber wären keine CDU-Wähler, womit er dann hoffentlich recht hätte. Aber wahrscheinlich ist er einfach bloß dumm.
Ein bisschen viel Vorschusslorbeeren. Die CDU ist bisher von umweltfreundlicher Energie Politik genauso weit entfernt wie ein Braunkohlekraftwerk von Erneuerbarer Energie. Die (viel zu) wenigen Impulse in Richtung Erneuerbarer Energie wurden von der SPD getragen und häufig von der CDU blockiert.
Die Rodung vom Hambacher Forst wurde von der rot-grünen Landesregierung unter Hannelore Kraft genehmigt. Und gerade in NRW hat die rot-grüne Landesregierung auch wenig für den Ausbau von PV getan. NRW liegt bei der Nutzung von PV unter allen Flächenländer auf dem letzten Platz , nur in den Stadtstaaten ist der Anteil von PV an der Stromerzeugung noch niedriger. Und Fakt ist auch in keinem anderen westdeutschen Bundesland ist die Kohlelobby in der SPD so stark wie in NRW
Ich verfolge die Abstimmungen schon seit dem Stromeinspeisegesetz 1990.
In den Neunziger Jahren waren es 6 oder 7 Stimmen aus der Union, die zu einem Beschluss mit beitrugen.
Besonders grün aufgefallen war mir zu der Zeit der Josef Göppel von der CSU
Leider nicht mehr dabei.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_G%C3%B6ppel
Im krassen Gegensatz zu seinen Kollegen, wie z. B. Fuchs, Pfeiffer oder Bareiß.
Heute dürften es wesentlich mehr sein, aber vom Wirtschaftsflügel, ist da nichts zu erwarten, außer Bremsversuchen.
Zu mal die mit der INSM verbandelt sind, die zwar eine Energiewende vortäuschen, aber bitte nach ihren Vorstellungen, wo den Altgedienten so viel Monopole als möglich erhalten bleiben.
Ich erinnere an die von der INSM propagierten Quotenregelung, wo die Konventionellen bestimmen sollten wie viel EE im Strommix enthalten sind.
Über ein Hintertürchen, hat man es allerdings inoffiziell dann doch geschafft mit der Quote. Mit der EEG Neuordnung 2010 wurden die EE zum separaten Vermarkten an die Börse verbannt, und auf diese zugegriffen wird nur noch wenn der Preis stimmt.
Herr Diehl , ihre Behauptung seit EEG 2010 würde nur noch wenn der Preis stimmt auf EE zugegriffen ist Unsinn. Es besteht weiter ein Einspeisevorrang für Strom aus EE , der nur aus Gründen der Netzstabilität ab geregelt werden darf, aber auch dann erhalten die Besitzer von geförderten EE die gleiche Einspeisevergütung wie wenn der Strom ins Netz eingespeist worden wäre. Aber ganz offensichtlich sind sie unfähig verlinkten Quellen zu den Gesetzestexten zu verstehen die ihnen hier schon mehrfach verlinkt wurden ( hier noch einmal einen link über den sie alle Finden könnten https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Dossier/eeg.html?cms_docId=71110 ) und glauben den Unsinn den sie hier ständig wieder holen wohl auch selbst und ignorieren in ihrem Wahnvorstellungen alle Fakten , aber richtiger wird dieser Unfug deshalb nicht !
Herr Diehl, ihre Behauptung seit dem EEG 2010 würde nur noch wenn der Preis stimmt auf EE zugegriffen ist Unsinn. Es besteht weiter ein Einspeisevorrang für Strom aus EE , der nur aus Gründen der Netzstabilität ab geregelt werden darf, aber auch dann erhalten die Besitzer von geförderten EE die gleiche Einspeisevergütung wie wenn der Strom ins Netz eingespeist worden wäre.Und auch die Einspeisemengen von EE sind nach 2009 bis heute erheblich angestiegen. ….. die rechtlichen Grundlagen im EEG zwischen 2000 und 2009 und ab 2010 zu informieren, hier ein link über den sie alle Fassungen des EEG seit 2000 finden können https://www.erneuerbare-energien.de/EE/Redaktion/DE/Dossier/eeg.html?cms_docId=71110
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