Umfrage zu Wasserstoff: Mehr als die Hälfte der Deutschen…

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Die Deutschen sehen Potenziale für den Einsatz von Wasserstoff vor allem im Verkehr und in der Industrie, aber auch im Wärmesektor. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts prolytics im Auftrag des BDEW. Gefragt, wie sie die Einsetzbarkeit von Wasserstoff im jeweiligen Sektor bewerten, gaben rund 55 Prozent der Befragten an, dass sie sich die Nutzung von Wasserstoff im Verkehr für den Betrieb von Pkw, Bussen oder Lkw gut (21,7 Prozent) oder sehr gut (33,4 Prozent) vorstellen können. Nur 7,3 Prozent können sich das weniger oder gar nicht vorstellen.

Rund 51 Prozent sehen in der Industrie großes Potenzial für Wasserstoff (gut: 23,3 Prozent; sehr gut: 27,4 Prozent). Nur 6,7 Prozent sind der Ansicht, dass Wasserstoff in diesem Bereich eher nicht oder überhaupt nicht einsetzbar ist.

Eine Wasserstoffnutzung zum Heizen von Wohnungen und Gebäuden bewerten 40 Prozent als gut (24,3 Prozent) oder sehr gut (15,6 Prozent). Lediglich 8,3 Prozent sehen hier eher kein Einsatzfeld für den Energieträger.

„Industrie und Verkehr sind wichtige Anwendungsfelder für Wasserstoff. Das Potenzial von Wasserstoff auf diese Sektoren zu beschränken, würde allerdings zu kurz greifen“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Damit der Hochlauf von Wasserstoff gelingt und ein Markt entsteht, müssen wir die ganze Breite der Anwendungsfelder in den Blick nehmen: Auch im Wärmemarkt ermöglichen klimaneutrale Gase bezahlbaren Klimaschutz. Deshalb ist es wichtig, dass die Bundesregierung und die EU-Kommission auch den Wärmemarkt als Anwendungsbereich für Wasserstoff anerkennen. Nur das ermöglicht stetig wachsende Beiträge zum Erreichen der Klimaschutzziele sowie die Zukunftsfähigkeit der Gasinfrastruktur.“

Die Umfrage zeigt, dass bereits vier von fünf Befragten davon gehört haben, dass Wasserstoff künftig als Energieträger genutzt werden kann. Gleichzeitig wird aber deutlich, dass noch großer Informationsbedarf in der Bevölkerung besteht. So geben 35 Prozent der Befragten an, zwar schon einmal von Wasserstoff als Energieträger gehört zu haben, können sich aber nichts Konkretes darunter vorstellen. 17 Prozent haben noch nie davon gehört, dass Wasserstoff als Energieträger zum Einsatz kommen kann.

„Damit der Hochlauf von Wasserstoff gelingt, brauchen wir nicht nur Elektrolyseure und die richtigen Rahmenbedingungen. Ein Energieträger ist nur zukunftsfähig, wenn er bei den Kunden bekannt und anerkannt ist. Wir müssen die Menschen daher stärker über die Potentiale und Vorteile von Wasserstoff als Energietalent für eine klimaneutrale Zukunft informieren“, sagt Andreae.