Stromerzeugung, Speicherung, Handel und Vertrieb: „Vattenfall in Deutschland klar auf Wachstumskurs“

Teilen

Auch nach dem Verkauf des Berliner Fernwärmegeschäfts ist Vattenfall als Energieversorger in Deutschland weiterhin umfassend entlang der Wertschöpfungskette aktiv: „Einerseits produzieren wir Strom in unseren Wind- und Solarparks und stellen dem Strommarkt über Pumpspeicherkraftwerke und Batterien die notwendige Flexibilität zur Verfügung“ erklärt der Finanzchef von Vattenfall in Deutschland, Robert Zurawski.

„Andererseits vermarkten wir diesen Strom über Partnerschaften mit der Industrie und beliefern unsere mehr als 5 Millionen Endkunden mit Strom und Gas. Hinzu kommen vermehrt Lösungen für die Energiewende zu Hause. Zudem bauen wir unsere Ladeinfrastruktur für E-Mobilität massiv aus.“ Dieser Mix aus Stromerzeugung und Energiedienstleistungen, Handel und Vertrieb unterscheide Vattenfall grundsätzlich von anderen Wettbewerbern in der Energiebranche: „Wir sind der integrierte Energieversorger in Deutschland und klar auf Wachstumskurs“, betont Zurawski.

Nach der Veräußerung des Berliner Wärmegeschäfts erzeugt Vattenfall seinen Strom in Deutschland fast ausschließlich ohne fossile Brennstoffe. „Das betrifft etwa unsere elf deutschen Pumpspeicherkraftwerke, die mit einer flexiblen Leistung von 2,8 Gigawatt unserem immer volatileren und wetterabhängigen Strommarkt wertvolle Preis- und Netzstabilität garantieren“, so Zurawski. Mit dem Projekt ‘Pulse’ soll im Süden Thüringens ein weiteres Pumpspeicherkraftwerk entstehen.

Künftig will Vattenfall jedes Jahr rund 500 Megawatt an Solarparks und 300 Megawatt an Großbatterien fertigstellen – und zwar ausschließlich in Kombination beider Technologien, um die schwankende Solarerzeugung an den Stromverbrauch der Verbraucher anzugleichen. Ein Schwerpunkt liegt außerdem auf Agri-PV; der Verbindung aus Landwirtschaft und Solar für eine bessere Flächennutzung. Bis 2028 sollen die geplanten Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2 mit einer Kapazität von 1,6 Gigawatt in Betrieb gehen. Und auch bei Onshore-Windanlagen ist die Projektpipeline von Vattenfall mit rund 1,5 Gigawatt sehr gut gefüllt. „Deutschland ist der am schnellsten wachsende Markt für erneuerbare Energien in Europa. Der Strombedarf wird bis 2030 voraussichtlich um 40 Prozent steigen und könnte sich bis 2045 sogar verdoppeln“, erklärt Zurawski. „Für unser wachsendes Geschäft aus fossilfreier Erzeugung und Energiedienstleistungen sehen wir hier vielfältige Wachstumschancen.“

So wollen sich in Folge der Energiekrise aktuell viele energieintensive Industrieunternehmen mittel- und langfristig mit Grünstrom eindecken – nicht nur aus Imagegründen und Klimaschutzanstrengungen, sondern auch, um Kosten zu sparen. Möglich machen das industrielle Strompartnerschaften und Lieferverträge, deren Nachfrage bei Vattenfall aktuell spürbar anzieht. So gab es in diesem Jahr entsprechende Vereinbarungen mit dem Chemiekonzern Evonik und dem Stahlproduzenten Salzgitter. Private Stromlieferverträge bewegen sich hier in der Regel in einer Größenordnung zwischen 100 und 800 Gigawattstunden pro Jahr – bei Laufzeiten um die 10 Jahre. „Strompartnerschaften bieten Erzeugern und industriellen Verbrauchern von erneuerbarem Strom gleichermaßen Investitionssicherheit, stabile Preise und Risikostreuung”, betont Zurawski.

Als integrierter Energieversorger möchte Vattenfall künftig verstärkt auf digitale Tools und Kompetenzen setzen – insbesondere im Energiehandel und im Vertriebsgeschäft: „Unser Ziel ist, auf diese Weise unser Anlagenportfolio optimal zu steuern, uns vom Wettbewerb zu differenzieren und unseren Kundenstamm zu vergrößern“, sagt Zurawski. Mit dem steigenden Anteil erneuerbarer Quellen benötige der Strommarkt künftig mehr Systemflexibilität, die Vattenfall über eigene Erzeugung aus Pumpspeicherkraftwerken und Großbatterien sowie perspektivisch auch Wasserstoff bereitstellen möchte. „Auf der Kundenseite werden dynamische Verträge für Haushalte und die Vermarktung von Flexibilität für Erzeuger und Abnehmer von Strom eine immer wichtigere Rolle spielen.“

Und auch das wachsende Endkundengeschäft von Vattenfall entwickelt sich weiter: „Unsere Kunden erwarten von uns heute nicht nur Strom- und Gasverträge, sondern Lösungen für die Energiewende zu Hause wie Wärmepumpen, PV-Anlagen, Stromspeicher oder Wallboxen“, so Zurawski. „Wir koordinieren hier den gesamten Prozess von der individuellen Vor-Ort-Beratung bis zur technischen Installation der Anlagen”. Vattenfall kooperiert deshalb bundesweit mit rund 150 Handwerksbetrieben – und gliedert zudem gezielt einzelne Installationsbetriebe in die Unternehmensgruppe ein, um die Energiewende zu den Menschen zu bringen; wie zuletzt die Firma Geosolar für den Großraum Berlin und den Handwerksbetrieb Werner Harm in Hamburg. Zudem will Vattenfall bis 2028 insgesamt 500 Millionen Euro in die Ladeinfrastruktur für E-Autos investieren und ist hier entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv: angefangen bei der Installation von Ladesäulen über deren Betrieb und Wartung bis hin zum Stromverkauf über eigene E-Ladetarife. Über alle Geschäftsbereiche hinweg plant Vattenfall bis zum Jahr 2028 mehr als 5 Milliarden Euro im deutschen Markt zu investieren.