Kerstin Andreae: „Elektromobilität gelingt nur mit der Energiewirtschaft“

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„Die Energiewirtschaft steht hinter dem Masterplan Ladeinfrastruktur und beteiligt sich tatkräftig an der Umsetzung. In den letzten Jahren hat sie hierfür schon den Weg geebnet: Sie hat die Stromnetze so fit gemacht, dass bereits heute 13 Millionen E-Autos laden könnten und die Ladeinfrastruktur massiv ausgebaut, obwohl bisher kaum E-Autos auf den Straßen fuhren. Allein seit letztem Dezember ist es ihr gelungen, die Anzahl um 50 Prozent auf rund 24.000 Ladepunkte zu steigern“ sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, heute anlässlich des Spitzengesprächs zwischen Bundesregierung und Energiewirtschaft.

„Die BDEW-Mitgliedsunternehmen stehen auch schon mit neuen Vorhaben in den Startlöchern: Bis Ende 2020 werden sie allein im Bereich der Schnelllader 4.000 zusätzliche Ladepunkte errichten. Kurzum: Die Energiewirtschaft treibt die Elektromobilität in Deutschland voran – keine Elektromobilität ohne Energiewirtschaft!“, so Andreae.

Damit Elektromobilität zur Erfolgsgeschichte wird, braucht es ein gutes Zusammenspiel von Politik, Automobil- und Energiewirtschaft: Die Politik muss den richtigen Rahmen setzen – dazu gehört aktuell vor allem, dass sie die Hürden für die Installation privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur zügig beseitigt. Damit der Aufbau öffentlicher Ladesäulen angesichts der geringen Auslastung kein komplettes Verlustgeschäft bleibt, ist zudem wichtig, dass der Ausbau bedarfsgerecht erfolgt und so ein wirtschaftlicher Betrieb perspektivisch möglich ist.

„Die Aufgabe der Wirtschaft ist es, im Wettbewerb innovative Lösungen für den Markt zu entwickeln. Im Übrigen ist es gut und richtig, dass die Bundesregierung die Automobilwirtschaft mit dem Masterplan stärker in die Pflicht nimmt. Zentral für einen bedarfsgerechten Ausbau der Ladeinfrastruktur ist, dass die geplante Anzahl und technologische Entwicklung der E-Autos transparent verfügbar sind. Es hilft niemandem, wenn Deutschland mit einer Million Ladepunkten zugepflastert wird, wenn selbst für zehn Millionen E-Autos 350.000 vollkommen ausreichen. Der technologische Fortschritt bei den Fahrzeugen und die steigende Leistung der Ladesäulen müssen immer mitgedacht werden“, forderte Andreae.