Börsenrat befürwortet Einführung weiterer Energiewendeprodukte

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Am 4. Dezember 2015 fand in Wien die letzte Börsenratssitzung der European Energy Exchange (EEX) des Jahres 2015 statt. Die Hauptthemen der Sitzung unter dem Vorsitz von Peter Heydecker, Vitol SA, waren der geplante Windstrom-Future, neue Fälligkeiten am Strom-Terminmarkt in fünf Marktgebieten sowie regulatorische Entwicklungen.

In der Sitzung stellte die EEX die Kontraktspezifikationen für einen Windstrom-Future vor. Mit der steigenden Menge an fluktuierendem Windstrom im Stromnetz wächst die Anzahl der Unternehmen, die sich aufgrund der wachsenden Größe ihres Windenergie-Portfolios zunehmend einem Volumenrisiko ausgesetzt sehen. Das neue Produkt soll Marktteilnehmern die Absicherung der Windstromproduktion auf Basis eines Indexes, der die tatsächliche Windstromeinspeisung abbildet, ermöglichen. Die EEX wird das Produkt für das deutsch-österreichische Marktgebiet anbieten und die Fälligkeiten werden Wochen, Monate, Quartale und Jahre abdecken. Der Börsenrat begrüßte die Produkteinführung und stimmte der Aufnahme der Kontraktspezifikationen ins Regelwerk zu. Der „Wind Power Future“ wird im Frühjahr 2016 eingeführt und ist nach den Cap-Futures das zweite Produkt, das die EEX in der Reihe der so genannten „Energiewendeprodukte“ einführt. Bereits im September startete die EEX den Börsenhandel mit Cap-Futures, einem Terminkontrakt, der auf den deutschen Intraday-Markt der EPEX SPOT referenziert.

Weiterhin beabsichtigt die EEX, die Ergänzung der bestehenden Produkte im Stromterminmarkt um kurzfristige Fälligkeiten fortzusetzen. Seit Februar 2015 sind in den Marktgebieten Frankreich und Italien Tages- und Wochenendkontrakte für die Grundlastlieferung Strom handelbar. Aufgrund der positiven Volumenentwicklung der vergangenen Monate und dem anhaltenden Trend zum kurzfristigeren Handel sollen für beide Marktgebiete im Laufe des ersten Quartals 2016 zusätzlich Spitzenlast-Tages- und Wochenendfälligkeiten eingeführt werden. Zeitgleich plant die EEX, auch in den Marktgebieten Niederlande und Schweiz sowie im nordischen Markt Wochen-Futures für die Grundlastlieferung Strom einzuführen, die das bestehende Produktangebot von Monats-, Quartals- sowie Jahres-Futures in den genannten Marktgebieten ergänzen. Der Börsenrat stimmte den Produkterweiterungen zu, die dazu beitragen, die Liquidität in den „neuen“ Regionen zu erhöhen und weitere Handelsteilnehmer anzuziehen.