Ein bedeutender Meilenstein beim Netzausbau ist erreicht: Der thüringische Ministerpräsident Prof. Mario Voigt und der CEO von 50Hertz Stefan Kapferer haben am 20. Oktober 2025 die 105 Kilometer lange 380-kV-Freileitung Pulgar – Vieselbach feierlich in Betrieb genommen. Damit ist ein wichtiges Projekt aus dem Bundesbedarfsplangesetz offiziell ans Netz gegangen.
Die neue Leitung, die die Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen verbindet, wird die bestehende, deutlich weniger leistungsfähige Stromtrasse ersetzen. Zum Einsatz kommen leistungsfähige Leiterseile, die die Stromübertragungskapazität um bis zu 40 Prozent im Vergleich zur bestehenden Leitung erhöhen. Nach der Inbetriebnahme der neuen Freileitung wird auch der Rückbau der Bestandsleitung in Kürze abgeschlossen sein.
Die Investitionssumme für den Bau beläuft sich auf etwa 236 Millionen Euro und liegt damit unterhalb der veranschlagten Summe. Mit der Inbetriebnahme liegt die Leitung zudem exakt im Zeitplan.
Die neue Leitung folgt vorwiegend in enger Parallelführung der Bestandstrasse. Aus Naturschutzgründen oder zur Erhöhung von Abständen zur Wohnbebauung entfernt sich die neue Leitung punktuell weiter vom Bestandsbau, etwa in der Nähe von Vieselbach und Goßra.
Die Netzverstärkung ist notwendig, um die im Norden und Osten erzeugten steigenden Strommengen aus Erneuerbaren Energien sicher und effizient in das Stromsystem zu integrieren. Der Ersatzneubau leistet einen wichtigen Beitrag zu einem stabilen und leistungsfähigen Stromnetz.
Während in den Bereichen Mitte und West ein Ersatzneubau notwendig war, konnte die Bestandsleitung in Abschnitt Ost durch eine Umbeseilung unter Verwendung der bisherigen Masten ertüchtigt werden. Der Abschnitt Ost zwischen Pulgar und Zeitz hat eine Länge von etwa 27 Kilometern.
Im Abschnitt Mitte erstreckt sich die Leitung auf etwa 41 Kilometer und folgt überwiegend der bestehenden Trasse mit einzelnen Abweichungen etwa bei Goßra zur Entlastung von Siedlungsbereichen. Hier wurde ein paralleler Ersatzneubau durchgeführt, ergänzt durch Umbeseilungen auf Teilabschnitten der Bestandsleitung.
Der Abschnitt West umfasst etwa 37 Kilometer. Auch hier folgt der Neubau hauptsächlich der bestehenden Leitung, mit einzelnen Abweichungen ebenfalls zur Entlastung von Siedlungsbereichen etwa im Raum Vieselbach. Teilweise wurden Bestandsmasten weiter genutzt, vor allem jene aus jüngeren Baujahren. Insgesamt wird die Leitung zwischen Pulgar und Vieselbach von 251 Masten getragen.
Gesetzliche Grundlage für das als Vorhaben 13 geführte Projekt ist das Bundesbedarfsplangesetz.





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