Der Smart-Meter-Rollout steckt fest. Ja, die Einbauzahlen gehen nach oben, es hagelt Ankündigungen (auch von uns) und es mangelt vielleicht noch nicht einmal an Willen, Geld und Geschick. Aber von einem schnellen, massentauglichen Rollout intelligenter Messsysteme sind wir in Deutschland nach wie vor weit entfernt.
Warum also das fehlende Tempo? Man verweist auf die Verteilnetzbetreiber, auf den regulatorischen Dschungel, auf fehlende Schnittstellen und die berühmten Excel-Listen, die mancherorts noch immer als Rückgrat des Messwesens dienen. Und weil Politik und Verwaltung die Lage als Reaktionsspiel begreifen, versuchen sie es mit Drohkulissen: Einbauquoten, Sanktionen, Eingriffe von oben. Doch ein solcher Rollout bleibt reaktiv – und reaktive Systeme werden selten schnell.
Dabei war die Idee eigentlich elegant: Wo der grundzuständige Messstellenbetreiber nicht liefert, schafft man mit dem wettbewerblichen Messstellenbetrieb eine marktliche Fluchtroute für alle, die nicht auf die Leute mit dem Faxgerät warten wollen. Kein Gebietsschutz wie im Stromnetz, kein natürliches Monopol. Konkurrenz als Beschleuniger, ein proaktiver Rollout aus Kundensicht, angetrieben von der Nachfrage nach intelligenten Lösungen, die echte Ersparnis bei den Stromkosten liefern. Das Prinzip “Wettbewerb“ liefert in funktionierenden Märkten täglich Vorteile, von zunehmender Geschwindigkeit bis zu niedrigeren Preisen. Nur nicht im Smart-Meter-Markt.
Technisch wäre der Weg frei: Wettbewerbliche Messstellenbetreiber installieren heute bereits tagtäglich Smart Meter. Die Kapazitäten für hunderte oder tausende Geräte pro Tag und Anbieter existieren vielerorts, nicht nur bei uns. Niemand muss in diesem Marktsegment dafür noch neue Gebäude, neue IT-Landschaften oder neue Organisationsstrukturen bauen. Und dennoch bleiben die Installationszahlen im niedrigen Bereich. Das Nadelöhr findet sich nicht mehr nur in Markteintrittsbarrieren, fehlenden Vorgaben oder mangelndem Wettbewerb – es liegt, sind wir ehrlich, auch auf der Nachfrageseite. Denn ohne spürbaren Anreiz kümmert sich der Haushalt nicht aktiv um ein Gerät, dessen Vorteile man ihm systematisch wegerklärt.
Der offensichtlichste Beleg dafür ist der Umgang mit Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes. Man hätte den dort festgeschriebenen pauschalen Netzentgeltvorteil (Modul 1) strikt an den tatsächlichen Einbau eines Smart Meters koppeln können. Dann hätte der Smart Meter endlich eine klare ökonomische Bedeutung für den Endverbraucher. Man hat sich dagegen entschieden – weil die Sorge dominierte, die grundzuständigen Messstellenbetreiber könnten den Einbau schlicht nicht schnell genug stemmen. Und als hätte man die Wirkungslosigkeit ökonomischer Anreize noch unterstreichen wollen, zahlt man den Rabatt auch ohne intelligentes Messsystem. Der Effekt ist logisch: Warum sollte ein Kunde aktiv werden, wenn er bereits für seine Passivität belohnt wird?
Das kommunikative Pendant zu dieser Schieflage ist der „Smart Meter Light“. Eine Nebelkerze, geboren aus der Angst, Kunden könnten vom echten Gerät abgeschreckt werden. Die Botschaft lautet sinngemäß: Wir wissen selbst nicht so recht, ob Smart Meter das Non-plus-ultra sind, deshalb bieten wir eine „Light“-Variante an, um niemanden zu überfordern. Dabei ist die Wahrheit schlicht: Zukunftssicherheit entsteht nur aus einer robusten, eichrechtskonformen, interoperablen Infrastruktur. Das Light-Gerät ist ein Placebo. Auch Leseköpfe sind ein Provisorium. Und Provisorien sind selten eine gute Lösung. Es tropft inzwischen so regelmäßig durchs zigfach geflickte Dach, dass im übertragenen Wohnzimmer das Wasser schon knöcheltief steht.
Dabei wäre gerade jetzt ein stabiler Marktimpuls nötig, denn die politische Kommunikation trägt zur Verwirrung bei. Wenn Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche plötzlich sinniert, der verpflichtende Rollout gehöre ausschließlich in die Hände der grundzuständigen Messstellenbetreiber, widerspricht sie nicht nur ihrem eigenen Haus, sondern stellt die Rolle der wettbewerblichen Messstellenbetreiber und damit die Marktwirtschaft faktisch infrage. Ausgerechnet die Marktteilnehmer, die den Rollout beschleunigen könnten, würden aus dem Spiel genommen – zugunsten jener, die nachweislich mit der Digitalisierung ringen. Mehr Vollbremsung für Marktkräfte ist kaum denkbar.
Der Smart-Meter-Rollout könnte längst ein Selbstläufer sein. Er wäre es, wenn man den Kunden endlich einen echten Grund gäbe, ihn selbst anzustoßen, anstatt ihn mit Placebos, Ersatzrabatten und Provisorien zu beruhigen. Marktkräfte wirken nur dann, wenn man sie wirken lässt. Wer glaubt, die Digitalisierung im Energiesektor könne sich entfalten, während man gleichzeitig die Messinfrastruktur in Watte packt, verwechselt Vorsicht mit Stillstand. Hätten wir darauf gewartet, dass die Deutsche Post die E-Mail einführt, würden wir bis heute mehrmals stündlich Briefmarken lecken. Beim Smart-Meter-Rollout sind wir gerade dabei, genau diesen Fehler zu machen.
Der nächste Anwendungsfall für Smart Meter steht übrigens bereits vor der Tür. Wenn neue Photovoltaik-Dachanlagen künftig nur noch mit verpflichtender Direktvermarktung und ohne EEG-Vergütung gebaut werden dürfen, wie bereits in energiewirtschaftlichen Fachkreisen andiskutiert, werden Stromhändler bereits im ersten Schritt auf eine funktionierende Mess- und Steuerinfrastruktur angewiesen sein. Ohne Smart Meter und Steuerbox keine Stromvermarktung kleiner Anlagen. Ein Netz aus Ausnahmen und Übergangslösungen wird an diesem Punkt nicht mehr tragfähig sein. Zugleich liegt hier die Chance, es von Anfang an richtig zu machen: Wenn kleine Photovoltaik-Anlagen mit robuster Smart-Meter-Infrastruktur ausgestattet werden – ohne Ausnahmen und Workarounds – führen wir Millionen von Kleinanlagen in den professionellen Stromhandel.
— Der Autor Jochen Schwill ist ein Energie-Enthusiast mit einem klaren Ziel: 100 Prozent erneuerbare Energien. Er war Mitgründer und Geschäftsführer von Next Kraftwerke, einem der erfolgreichsten deutschen Cleantech-Start-ups seit Beginn der Energiewende. Mit der Vision einer stärkeren Marktintegration der Erneuerbaren im Hinterkopf baute er eines der größten virtuellen Kraftwerke Europas auf. Nun konzentriert er sich mit seiner Neugründung Spot my Energy auf die Marktintegration von Prosumern. —
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Nicht vergessen wir wollten und wollen die Goldrandlösung.
In der aktuellen Zeit auf IT-Sicherheit zu legen ist richtig
Aber es soll ja gedimmt bzw. der Verbrauch geregelt werden werden.
Dies ist wohl eher einzigartig in der EU, auch wenn immer dann fälschlicherweise gesagt wird, die anderen Länder sind weiter. Stimmt nicht ganz so, sollte man auch mal ab und dazu sagen, wir haben eine andere Strategie.
Und bei einer Regelung wird der Netzbetreiber gezwungen den Ausbau zu starten.
Nicht wie die PV Youtuber sagen, es verhindert Kosten oder reduziert den Netzausbau.
So lese ich dass Gesetz und viele andere Personen auch auch.
Bundesnetzargentur schreibt:
Wenn der Netzbetreiber einen Steuerungseingriff vornimmt und auch mit weiteren Eingriffen rechnet, muss er dies in seiner Netzausbau- und Netzertüchtigungsplanung für diesen Netzbereich berücksichtigen und unverzüglich Maßnahmen zur Abhilfe prüfen.
Die Bundesnetzagentur erhöht gleichzeitig die Transparenz. Netzbetreiber müssen Steuerungseingriffe spätestens ab dem 1. März 2025 in einem einheitlichen Format auf einer gemeinsamen Internetplattform detailliert ausweisen. So ist auch für eine breite Öffentlichkeit nachvollziehbar, wenn einzelne Netzbereiche überlastet sind.
Kosten reduziert es eh nicht:
Die Technik ist noch nicht so weit, aber die Entschädigung wird schon ausbezahlt.
Mit Modul 1 bekommst Du jährlich einen pauschalen Rabattbetrag, im Schnitt 165 Euro.
> Wer zahlt den die 165 Euro?
> Ist es nicht besser diese 165 Euro in den Netzausbau zu stecken?
Danke, Jochen Schwill,
endlich mal einer, der es begriffen hat.
Ich habe genau dieses Scenario schon mehrmals beschrieben,
Da gibt es aber immer noch genug Betonköpfe, die
vom „Faxgerät“ nicht loslassen wollen/ können.
Auch das Thema Datenschutz ist in DE extrem zementiert und wird gerne als Vorwand hergezogen. Und das alles in 2025/ bald 2026 🥴
Meiner Erfahrung nach haben 99,9999 % aller Deutschen, die mit der Datenschutzargument kommen, das Gesetz so mal gar nicht verstanden und berufen sich eher auf eine Art „gefühlten“ Datenschutz als auf Paragraphen oder Rechtsprechung.
Erschreckenderweise gilt das auch für Datenschutzbeauftragte z.B. auf kommunaler Ebene und höher.
Da wird ein Thema als Kampfbegriff in den Ring geschickt, nur um Recht zu behalten. Es geht dabei eigentlich nie um die wirkliche Weiterverarbeitung der Daten nach Sicherheitsklassen etc., sondern einzig allein „ums (sinnentleerte) Prinzip“ von eingehaltenen bürokratischen Vorschriften.
„Schaut her, wir machen das alles ganz ganzu ganz korrekt“.
Mehr als das Formular ist es dann eben in aller Regel nicht 😉
Auf die Frage, welche schützenswerten Daten denn da genau von wem wie weiterverarbeitet werden, folgt in aller Regel eine gähende Leere und viele viele lustige Fragezeichen auf der Stirn (aber man will sein faktisches Unwissen natürlich nicht zugeben, das wäre ja peinlich, dass man sich gar nicht auskennt).
– „Ja, DSGVO eben, alles konform! Sie wissen schon!“
– „Aha, schonmal gelesen?“
– „Ne, aber das „weiß“ man doch… ist doch alles total heikel heute mit Daten.“
Aaaaaaaha…..
Ja, wo sind denn die Vorteile für den Haushalt ?
In den sofort stiegenden Grundkosten, mindestens 50 €, resp. bis zu 110+ €/Jahr ?
Dann kommt die Antwort: Ja aber die dyn/flex Tarife sind soooo günstig!
Nun, da gab es gestern die BNetzA Aussage, die hier (pvmagazine.de) von Nutzern sofort und vollumfänglich zurückgewiesen wurde.
Die Realität ist, eine kleine Nische hat kleine Vorteile, mit erheblichem technischem und zeitlichem Aufwand.
Für PV Dacheigner und eAutonutzer ohne großen Belang, der Strom vom Dach ist günstiger, ist dezentral und hilft auch den Nachbarn zu direktem EE Strom.
Der Netzbetreiber braucht sog. SmartMeter im Grundsatz ebenfalls nicht, alle relevanten Netzdaten liegen am OrtsNetzTrafo, resp. Strang vor. Die Niederspannungsnetze sind sicher und bleiben sicher. Der zeitliche Vorlauf reicht idR für Erweiterungen locker aus, wenn ja, wenn die Netzbetreiber auch ihren Job: Netzplanung und Netzführung machen dürften – und nicht SAP Daten einpflegen müßten.
Denn, das ist das eigentliche Ziel: Daten, Daten, Daten über Jeden und Alles. Dann bekommen die Energiekonzerne endlich die Grundlage für paßgenaue Stromtarife, zum Wohle der Profite und Aktionäre.
Wer Strom „netzdienlich“ nutzen möchte, schaut aus dem Fenster: „Ob die Sonne scheint oder der Wind weht“, es braucht dazu keine „Fleißsternchen“, vulgo Preisnachlässe, die eh andere bezahlen müssen.
Und nachts scheint keine Sonne (und der Wind weht ggfs. im Norden), aber die Auslastung der fossilen Erzeuger verbessert sich deutlich, daher die Begeisterung für die dyn/flex. Tarife ==> Follow the money !
Viele IMSYS verwenden das Mobilfunknetz zue Datenübertragung.Das ist in vielen Ländlichen Gebieten in Bergigen Regionen teilweise gar nicht vorhanden ! Wie will man die 20 kW Anlage Smart Steuern wenn es kein Mobilfunknetz gibt.Kein Glasfaser,und über das Kupfer gerade mal DSL 64/385 kbit möglich sind.Dieses Problem wird oft vergessen.Moderne Brauchen ein Stabiles verfügbares Netzwerk.Das ist in einigen Regionen seher sehr schlecht.Hier hat das halbe Dorf kein Handynetz.wue soll die ganze Technik Smart werden ohne Zugriff auf das Internet ? In Südbaden,Schwarzwald gibt es in einigen Tälern überhaupt keinen Mobilfunkempfang.
@Jörg Zimmermann,
mit Rauchzeichen funktioniert das eher ganz schlecht.
Analogistan läßt grüßen. (in 2025/ bald 2026)
(finde den Fehler 🥳)
Gähn. Was glauben Sie, wie Schweden, Norwegen, Italien, Frankreich nahezu 100% Smartmeterdurchsetzung in privaten Haushalten erreicht haben? Die haben keine Berge und Täler oder wie? Man kann die Daten auch direkt über das Stromnetz übertragen (PLC). Seit 2011 sind dafür Frequenzbereiche reserviert. Und Sie wollen 2025 noch so tun, als gäbe es keine Lösungen? Der Verteilnetzbetreiber muss je nach Topographie seines Versorgungsgebietes entscheiden, auf welche Datenübertragungstechnologien er setzt (Mobilfunk, Lorawan, PLC, …). Fertig. Alter Hut.
Wir brauchen zwingend netzdienliches Verhalten der Haushalte, weil wir sonst ein unbezahlbar teures Netz bauen müssen, um Lastspitzen zu bedienen. Für das netzdienliche Verhalten gibt es 2 Optionen:
1. Finanzielle Anreize, sodass die Haushalte sich freiwillig netzdienlich verhalten, weil sie davon finanziell profitieren. Das braucht Smartmeter etc.
2. Zwangsnetzdienliches Verhalten, bei dem der VNB einfach dimmt/abschaltet, wenn es eng wird, ohne dass Haushalte finanziell etwas davon haben.
Was glauben Sie, welche Option die Bevölkerung akzeptabler findet? Hinzu kommt, dass sie auch mit der 2. Option eine Infrastruktur/Steuerboxen ausrollen müssen, dass der Netzbetreiber automatisiert mit dem Haushalt kommunizieren kann.
Es ist völlig klar, dass Elektromobilität Verbrenner komplett ablösen wird. Wenn bei insgesamt knapp 50 Mio. PKWs dann 15 Mio. BEV-Nutzer gegen 18 Uhr nach Hause kommen und ihr Auto an die Wallbox hängen, weil es für sie am bequemsten ist und mit ihrem festen Stromtarif keinen Unterschied macht, wann sie laden, dann hängen gegen 18 Uhr 165 GW Last zusätzlich am Netz. Wenn wir es smart machen, reichen durchschnittlich 9 GW zusätzliche Last bis zum nächsten Morgen, um die 15 Mio. BEV zu bedienen.
Deshalb reicht es nicht, irgendwas an Ortstrafos zu messen. Es kommt hinzu, dass genau die VNB, die am Rollout von Smartmetern scheitern, auch an der Digitalisierung von Ortstrafos scheitern.
@Gernot:
Zitat: „zwingend netzdienliches Verhalten der Haushalte.“: Das ist eine unbewiesene Behauptung der Energiekonzerne/Netzbetreiber in DE ! Herr Birnbaum (CEO e.ON) hat gerade bestätigt, das jedes EFH in DE automatisch einen 30 kW Hausanschluß bekommt – da ist jede Menge Luft nach oben !
Zitat: „… Netzbetreiber automatisiert mit dem Haushalt kommunizieren kann.“
Wenn’s notwendig sein sollte (!) gibt es Rundsteuerempfänger, bewährt und komplett komplikationslos. UND es werden nur betroffene Haushalte eingebunden, kein Zwangsroll-out für 42 Mio Haushalte – Finde was kostenkünstiger und Datensparsamer ist !
Zitat: „15 Mio eAuto’s … zu Hause … 18 Uhr … laden“ Das ist ein beliebtes Todschlagargument, passiert auch nicht bei Verpennertankstelle und mit V2H nochmals unwahrscheinlicher.
Es wird nicht „irgendwas an Ortstrafos“ gemessen, sondern die relevanten Daten für genau diesen Bereich. Seien Sie versichert, die VNB kennen sehr genau diese Daten, andernfalls hätten wir nicht dieses stabile Netz in DE !!!
@E. Wolf,
„Ja, wo sind denn die Vorteile für den Haushalt ?“
Soeben ist meine Stromrechnung für 11/25 ins „Haus“ geflattert.
Rechnung überprüft, in der Nettbank (geht automatisch mit Versenden vom Stromlieferanten) bestätigt, Thema abgehakt. Hat noch nicht mal 5 Minuten gedauert. (und das alles mit der Datenschleuder -> Smartphone in Verbindung mit SmartMeter)
Jetzt habe ich den „Nachteil“ -> ich mache mir einen schönen Tag mit dem Rest der Zeit. 😎
Viele Grüße aus Norwegen nach Analogistan
Für die große Mehrheit der Haushalte ist das smart meter so überflüssig wie ein teurer Kropf. Ihr Stromverbrauch ist nicht so variabel, dass sich das Ding für sie lohnt.
Es geht aber nicht darum, was „jetzt“ ist, sondern um das, was morgen kommt!
Und natürlich werden wir zukünftig elektr. heizen und elektr. Auto fahren. Um nichts anderes geht es hier. Selbst Mieter können mit einem smarten Speicherwürfel zukünftig sehr variabel sein. Die Technik gibt’s ja sogar schon… umso bedauerlicher, dass alles so träge ist und die Rahmenbedingungen immer noch so schlecht sind.
Ehrlich gesagt nervt diese ständige Status Quo Denke und diese Sehnsucht nach Stillstand nur noch…
Erfahrungsgemäß erhöht jeder verbaute SmartMeter das Bewusstsein für Strom insgesamt. Vielen Kunden mit solchen Geräten und zusätzlich PV, Wallbox,Wärmepumpe usw. beschäftigen sich aus Eigeninteresse automatisch mit den Gegebenheiten des Stromnetzes.
Das bedeutet im Umkehrschluss, jeder verbaute SmartMeter entlastet das Stromnetz und wird auch noch von den Kunden selbst bezahlt.
Allerdings ist das „Problem“ an der Energiewende, dass die Verdienste und Ersparnisse in viele viele Haushalte fließen und nicht mehr zu den ehemaligen (und zukünftigen?) Arbeitgebern von Reiche und Merz fließen. Daher heißt es zur Zeit, ohne groß Aufzufallen (denn die Energiewende ist von den meisten Menschen immer noch sehr gewollt) hier die möglichen Bremsen einzubauen.
Aus Erfahrung kann ich berichten, daß viele a) gar nicht wissen, wo der Stromzähler hängt, geschweige b) wissen, wie hoch ihr Jahresverbrauch ist.
Mit einer PV Dachanlage ändert sich das Wissen „schlagartig“ über den Verbrauch“sverlauf“, die „Quiescheente“ in der Hand hilft dabei ungemein.
Ein sog. SmartMeter ist dabei komplett sekundär, denn das Ablesen ist kompliziert und der Abruf der Daten von der Betreiberseite ist ebenfalls redundant.
Und wer etwas tiefer einsteigt, z.B. eAuto und WP betreibt, wird eher ein EMS nutzen (obwohl nicht erforderlich), als irgendwelche Info’s vom sog. SmartMeter abrufen.
Es hilft nur den Energiekonzernen günstigst und kostenfrei an Daten, Daten, Daten zu kommen – ohne jeglichen Mehrwert für den Haushalt.
@E. Wolf,
„Aus Erfahrung kann ich berichten, daß viele a) gar nicht wissen, wo der Stromzähler hängt, geschweige b) wissen, wie hoch ihr Jahresverbrauch ist.“
zu a) -> muß ich auch nicht (alles transparent via App)
zu b) -> siehe a)
Bei mir wurde vor einer Woche turnusmäßig der Zähler (von 2019) gewechselt. Installiert wurde ein konventioneller Zähler, kein Smartmeter.
Mir wurde noch wenige Wochen vorher vom gleichen örtlichen Netzbetreiber die Selbstzahler Installation angeboten, wenn ich warten würde wäre es aber kostenlos.
IPV am Dach, eAuto in der Garage, WP bestellt.
Und warum ein moderner digitaler Zähler nach sechs Jahren getauscht werden muss verstehe ich auch nicht. Ich bin frustriert.
Die interne Batterie des digitalen Zählers ist nur für 6-7 Jahre Laufzeit vorgesehen. Daher wird der Zählertausch in Zukunft eh viel öfter passieren.
@Tom Iltmann,
höre ich das erste Mal, daß die Zähler eine interne Backup Batterie haben.
Gerade bei mir geschaut: der ist von 2017 (5/2018 eingebaut). Ist ein AIDON.
Ich habe noch nichts von irgendeinen Zählertausch (bis auf die obligatorischen 16 Jahre) gehört…
(in Norwegen)
Bei mir wurde der Zähler in den letzten 5 Jahren schon paar mal gewechselt.
Erst von alten Ferraris zu einem Smartmeter. Dafür hab ich extra einen LAN-Anschluß legen müssen.
Der ist aber nach 1.5 Jahren wieder vom Bayernwerk ausgebaut worden weil ich für ein Monat in den Grundtarif musste (Pleite vom Stromanbieter/Messstellenbetreiber)
Da wurde ein elektronischer Zähler eingebaut.
Dieser hatte nach 6 Monaten eine Macke an der IR-Schnittstelle. Wurde also wieder ausgetauscht.
Jetzt vor Kurzem, nach wieder 1.5 Jahre, klingelt der freundliche Zahlermonteur wieder und baut mir einen Smartmeter ein.
Natürlich die Neuen mit GSM-Modul. Die Antenne ist idealerweise im Zählerschrank. Somit leuchtet die Connect-LED immer munter rot.
Ich brauch dieses ganze Smart-Gedöns nicht wirklich…
1. Kommt man als ’normal Sterblicher‘ sowieso nicht auf die API beim Meßstellenbetreiber.
2. Die LAN-Schnittstelle am SM-Gateway ist z.Z. nur mit spezieller Software verwendbar. Die Daten sind also auch nicht weiter verwertbar.
3. Mir reicht die IR-Schnittstelle. Da kan ich mir mit einem IR-Lesekopf und TASMOTA alle Daten ziehen und lokal verwursteln, so wie ich das haben will.
@Bruno Koop
„Bei mir wurde der Zähler in den letzten 5 Jahren schon paar mal gewechselt.“
Da schiebt es der Nichtschwimmer auch wieder auf die Badehose.
Hier in Norwegen haben wir seit 2019 flächendeckenden Ausbau von SmartMeter.
Mir ist nicht bekannt, daß es seitdem irgendwelche große Austauschaktionen gegeben hätte.
(Geht alles über GSM)
Ansonsten hätte man das in den hiesigen Medien schon entsprechend ausgeschlachtet.
Ich sehe nur den Nachteil, dass ich mit PV auf einmal 50 bis 110 statt 20 Euro jährlich zahle.
Und dynamisch günstigen Strom zur Mittagszeit habe ich noch günstiger vom eigenen Dach ganz ohne dynamischen Stromtarif.
Also werden alle PV-Besitzer, die noch nicht unter 14a fallen, alles tun um an ihrem Bestands-Zähler für 20 Euro pro Jahr fest zu halten.
Sie haben recht, dass PV allein ein Kontrafaktor für dynamische Stromtarife ist. Wenn aber ein größerer Speicher, der auch Graustrom speichern kann, oder Elektroautos dazu kommen, ändert sich das. Und natürlich kommen überall Elektroautos dazu, weil BEV Verbrenner komplett verdrängen werden.
Und deshalb ist ihre pauschale Aussage nicht haltbar.
Das IMSYS droht ein schwer verprügeltes Opfer der Medien zu werden , wie es schon die private Walter Riester-Rente und das Elektroauto geworden ist .
Die seriösen Massenmedien sind zwar oberflächlich betrachtet eine saubere und vernünftige Lebensbegleitung , sie haben aber auch einen leicht dämonischen Charakter .
Das Grundprinzip der Medien ist :
Sie werfen dir , dem Konsumenten , deine angeblichen Fehler und Fehlentscheidungen kalt lächelnd vor ! Natürlich nicht direkt emotional , sondern verpackt im Hochglanz und Hochmut angeblicher universaler Vernünftigkeit . Sie sagen aber nie was stattdessen richtig ist , oder richtig gewesen wäre ! Und sie zeigen auch nie einen anderen und besseren Weg auf . Auch genügt es medial eine Minderheit zu überzeugen , um in einer Mehrheit eine Lawine loszutreten .
Die private Riester Rente wurde von den Medien mit dem Damoklesschwert abgeschlachtet und massakriert .
Die Folge war, und ist , dass sehr viele Menschen die private kapitalgedeckte Riester Rente beitragsfrei gestellt haben , oder sogar gekündigt .
Und nun wundern sich Menschen über die zunehmende Altersarmut .
Rentengeld ist aber in der Ansparphase sehr relativ , und im Alter ist man froh über jeden zusätzlichen EURO .
Wenn man Geld auf einem Tagesgeldkonto für das Alter spart kommt man zwar täglich ran , aber genau dies ist das Problem !
Ein zertifizierter Altersvorsorgevertrag bei einer grossen Versicherung mag zwar rechnerisch nicht immer überzeugen , aber man gibt das Geld nicht zwischendurch , während einer Lebenskrise ab 47 Jahren , für einen De Lorean DMC 12 aus, um den Traum im zweiten Herbst zu Schrott zu fahren.
Geldvorsorge für das Alter ist sehr schwere Kost , und am besten fängt man jung damit an , wenn man noch einen guten Magen hat .
Ganz wunderbär fände ich es , wenn es der Erneuerbaren – Energien- Welt gelänge , echte Megawattstunden-Rentenverträge bürokratisch bereitzustellen . Insbesondere sollte die Einheit *Kilowattstunde* im ganzen System beständig über die Jahrzehnte zirkulieren , und nicht ständig in EURO ,RMB oder RUBEL ungerechnet werden . Die grüne Öko-Kilowattstunde hat einen eigenen Wert , wie eine Währung .
Im Klartext : Die Einspeisevergütung für private PV wird gestrichen . Der Eigenstromverbrauch
bleibt frei wählbar , und die Kilowattstunden die ins Stromnetz gespeist werden , werden rechnerisch erfasst und gespeichert .
Der Anbieter * ENERGIE ( :::) * betreibt damit Elektrolyseure und Batteriespeicher . In einem bestimmten Zeitintervall ( Wintersonnenwende/ Sommersonnenwende) erhält man eine Nachricht , wieviel kwh man schon für die Stromrente ab 60 zurückgelegt hat .
Ob sich diese X Tausendwattstunden verzinsen , ist Sache des Anbieters.
Ist eine Diversifikationsidee bezüglich Altersrente von mir .
Meinetwegen kann man das staatliche Renteneintrittsalter aufheben , so dass jeder und jede solange arbeiten darf wie die Person es wünscht .
Ein Smart Meter Light, also in meinem Fall ein Lesekopf von Tibber ist immer noch besser als ein Smart Meter, das ich nicht bekomme, oder das jährliche so hohe Kosten verursacht, dass alle Einsparungen wie dynamischer Stromtarif und dynamische Netzendgelte die Smart Meter Kosten dann gerade so kompensieren.