Seit dem ersten Quartal 2025 veröffentlichen wir bei Enervis monatlich einen Batteriespeicher-Index, der auf historischen Marktdaten basiert und Erlösmöglichkeiten für Batteriespeicher abbildet. Die erste Ausgabe des Index wurde im März 2025 in einem Artikel vorgestellt. Der Index berücksichtigt sowohl die Teilnahme am Intraday-Markt als auch an den Regelleistungsmärkten und zeigt für jeden Monat der letzten 13 Monate die erzielbaren Erlöse.

Grafik: Enervis
Neue Erlöszahlen für Juli 2025
Im Juli 2025 verzeichneten die erzielbaren Erlöse im Vergleich zum Juni einen signifikanten Rückgang und sanken auf etwa 12.100 Euro pro Megawatt. Dies entspricht einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber Juni 2025 und 24 Prozent gegenüber Juli 2024. Der Rückgang verdeutlicht die enge Verbindung zwischen Photovoltaik-Erzeugung, Marktvolatilität und den potenziellen Erlösen für Batteriespeicher. Nach einem starken Anstieg der Photovoltaik-Erzeugung zwischen April und Juni kam es im Juli infolge sehr geringer Sonneneinstrahlung zu einem deutlichen Rückgang. In der Folge schrumpften die Day-ahead- und Intraday-Spreads erheblich, während auch die Preise für Primär- und Sekundärregelleistung rückläufig waren – Faktoren, die gemeinsam zur Verringerung der erzielbaren Erlöse beitrugen. Der Juli 2025 war in Bezug auf die Sonneneinstrahlung außergewöhnlich schwach, wohingegen die verbesserten Bedingungen im August voraussichtlich zu einem erneuten Anstieg der Erlöse führen dürften.
Allgemeine Trends
Die monatlich erzielbaren Erlöse haben in den vergangenen 13 Monaten deutlich geschwankt. Sie reichten von einem Tiefstand von 6.770 Euro pro Megawatt und Monat im Februar 2025 bis zu einem Höchstwert von 19.100 Euro pro Megawatt und Monat, der im Mai 2025 erreicht wurde. Tendenziell sind die Batterieerlöse in den Sommermonaten höher, dies ist auf die in den Monaten sehr starke Photovoltaik-Erzeugung bei gleichzeitig geringer Gesamtstromnachfrage zurückzuführen. Flankierend ist die konventionelle Erzeugungskapazität saisonal bedingt in den Sommermonaten weniger am Netz, unter anderem aufgrund von Wartungsarbeiten und möglicherweise geringerer Effizienz bei Gaskraftwerken aufgrund hoher Temperaturen.
Auch die Verfügbarkeit von Windenergie ist in den Sommermonaten tendenziell niedriger als in den Winter- oder Herbstmonaten. Infolgedessen führen kurzfristige Einspeiseschwankungen oder Prognoseabweichungen der Photovoltaik-Einspeisung in den Sommermonaten unmittelbar zu größerer Volatilität an den Märkten. Dies zeigt sich direkt in einem intensiveren Handel auf dem Intraday Markt. In den vergangenen zwölf Monaten betrugen die Batteriespeichererlöse im Mittel fast 12.600 Euro pro Megawatt pro Monat (rund 151.000 Euro pro Megawatt für das Gesamtjahr).
Aktuelle erwartete Erlöse 2025
Analog zur Vorgehensweise für die Historie, bieten wir mit dem Enervis Batteriespeicher- Index auch einen Blick nach vorn in das aktuelle Jahr. Basierend auf unseren aktuellen Strompreisprognosen für den Intraday- und Regelleistungsmarkt, wird der Einsatz eines typischen Stand-alone-Speichers im Jahr 2025 modelliert.
Für die erzielbaren Erlöse im Gesamtjahr 2025 liegt weiterhin unser „Current Efforts Szenario Q3/2025“ zugrunde, eine Aktualisierung des Szenarios erfolgte in diesem Monat nicht. Die prognostizierten Erlöse liegen aktuell bei 151.600 Euro pro Megawatt und Jahr.
Die prognostizierten Erlöse für das Jahr 2025 liegen mit den jährlich 151.600 Euro pro Megawatt leicht über dem Durchschnitt der erzielbaren Erlöse der vergangenen zwölf Monate, bewegen sich jedoch weiterhin im selben Größenordnungsbereich, wie in unserem Batteriespeicher-Index dargestellt. Die Speicherparameter wurden dabei unverändert beibehalten.
Über die Autoren:
Mirko Schlossarczyk ist Geschäftsführer der energiewirtschaftlichen Unternehmensberatung Enervis Energy Advisors und ein erfahrener Strommarktexperte. Sein Beratungsschwerpunkt liegt auf Strompreisprognosen, Strommarktszenarien und der Asset-Bewertung von Batteriespeichern.
Jonas Anthonioz ist Berater bei Enervis und für Batteriespeicher-relevante Themen zuständig. Neben der Erlösbewertung und Wirtschaftlichkeitsanalyse von Batteriespeicherprojekten entwickelte er den Enervis BESS-Index und den dazugehörigen BESS-Index-Report.
Wenn Sie an einer detaillierteren Analyse und dem vollständigen Report interessiert sind, können Sie diesen hier anfordern.
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.








Im Beitrag der Firma suena energy (PV Magazin vom 20.08.2025) spricht der Vermarkter von Erlösen bis zu 287.000 €/MW/Jahr. Dies ist nahezu der doppelte Wert gegenüber dem aktuellen Enervis-Batteriespeicher-Index.
Kann jemand diese Diskrepanz erklären?
( dieser Index rechnet mit (derzeit, durchschnittlich) ca. 1095h/Jahr )