Das Rheinische Revier war einst geprägt vom Tagebau. Nun sollen die rekultivierten Flächen zum Symbol der Energiewende und des Strukturwandels werden. RWE kündigte am Dienstag den Bau von mehreren Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 86,5 Megawatt an. Sie sollen östlich und westlich der Autobahn A44n zwischen Bedburg und Jüchen auf dem ehemaligen Gelände des Tagebaus Garzweiler entstehen. RWE plant die Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlagen bis zum Jahresende.
Es ist ein weiterer Schritt hin zum Ziel, in der Region insgesamt mindestens 500 Megawatt an neuen Erzeugungskapazitäten aus Sonne und Wind aufzubauen. Der Energiekonzern wolle künftig verstärkt auf Flächen entlang von Autobahnen setzen. „Solche Projekte profitieren nicht nur von schnelleren Genehmigungsverfahren, sondern genießen meist auch eine deutlich höhere Akzeptanz in der Bevölkerung“, sagte Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia.
Dabei hat RWE in der Region bereits verschiedene Photovoltaik-Projekte umgesetzt. So werde in unmittelbarer Nähe in einer Demonstrationsanlage die Agri-Photovoltaik erprobt. Insgesamt betreibt der Energiekonzern in der Region bereits sieben Photovoltaik-Anlagen, wovon vier mit Batteriespeichern kombiniert sind. Weitere Projekte seien in Planung. „In und um unsere Tagebaue ist reichlich Platz, den wir für Solarprojekte nutzen. Die neuen Anlagen entstehen auf rekultiviertem Gelände. Angeschlossen werden sie über die Netzinfrastruktur des Tagebaus Garzweiler“, ergänzte Lars Kulik, für die Braunkohle zuständiges Vorstandsmitglied der RWE Power.
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Das Rheinische Revier ist und wird geprägt vom Tagebau. Der Kohleabbau geht mindestens noch 5 Jahre weiter, Wälder, Felder und Dörfer werden täglich zerstört.
Das bisschen Freiland-PV ist nciht der Rede wert für so einen Konzern. Von RWE hätte ich mindestens das 10fache erwartet. Aber für PR reicht es so.
Jetzt nicht unnötig schlecht machen, wenn jemand etwas tut. Anderswo wird auch viel getan. Zusammen haben sind wir bei der PV auf einem sehr guten Ausbaupfad.
Etwas weiter gedacht sollte man sich noch Gedanken machen, wer in der Nähe den Strom verbraucht, und ggf. Verbraucher gezielt ansiedeln.
Komplettes Greenwashing. Das Potential ist um einen mindestens 3 stelligen Faktor größer. Ich sehe es schon kommen: in Zukunft schaltet RWE seine Freiflächen-PV ab zu den Zeiten, wo sie mit ihren Gaskraftwerken mehr Geld verdienen können. Aber hauptsache PR und nach außen so tun, als ob sie ganz grün wären. Auf der Intersolar haben sie auch Werbung damit gemacht, dass sie seit über 30 Jahren bei der Energiewende dabei sein würden…
Ein Bärendienst für die Energiewende…
Zum Schluss wird noch gemeckert, dass sie mit den Gewinnen aus dem Geschäft mit den Erneuerbaren die fossilen Aktivitäten quersubventionieren können.
Natürlich, es ist bekannt, dass auf den Eigentümerversammlungen und in den Leitungsebenen das Geldverdienen eine höhere Priorität hat als die Umwelt- und Sozialverträglichkeit. Und einige der alten Protagonisten sind immer noch auf dem Trip, den Erneuerbaren die erlittene Demütigung heimzahlen zu wollen.
Aber die Anlagen, die sie da errichten wollen, können wir gut brauchen. Es ist besser, wenn man seine Kritik auf die wirklichen wunden Punkte richtet. Dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man bisher neutrale Beobachter auf seine Seite holen kann.
Immerhin, das ist besser als nichts.
Aber das Potential ist wesentlich größer. Alles ist vorhanden. Die Fläche, dazu als Eigentum der RWE, der Bedarf durch den Wegfall der Braunkohlekraftwerke und die Anschlussmöglichkeiten durch das bereits vorhandene, hervorragende Stromnetz im Rheinischen Revier.
Da könnte viel mehr passieren. Mithilfe von Speichern könnte die RWE wirklich eine zuverlässige, weil steuerbare PV Versorgung aufbauen, zumindest im Sommerhalbjahr
Die pauschale Greenwashing-Keule greift hier zu kurz. In einem marktwirtschaftlich organisierten Stromsystem wie dem unseren bestimmt die sogenannte Merit-Order den Preis – und genau das widerspricht deiner Befürchtung. Wenn Gaskraftwerke den Preis setzen (weil sie die teuersten noch benötigten Anlagen im Netz sind), dann ist genau zu diesem Zeitpunkt die Marge auf Solarstrom am höchsten. Es wäre wirtschaftlich komplett unsinnig, die PV-Anlagen gerade dann abzuschalten.
Dass RWE natürlich trotzdem PR macht – geschenkt, das macht jeder Konzern. Aber zu unterstellen, sie würden bewusst günstigen PV-Strom drosseln, um teureren Gasstrom zu verkaufen, verkennt die Mechanik des Strommarkts. So funktioniert das nicht. Der Anreiz liegt genau umgekehrt: Je teurer der Gasstrom, desto lukrativer der Solarstrom. Wer das ignoriert, führt eher eine ideologische Debatte als eine ökonomisch fundierte.
https://www.rwe.com/forschung-und-entwicklung/solarenergie-projekte/solarenergie-im-tagebau/
Die machen doch schon die ganze Zeit.
Bitte weiter so, in der Hoffnung, dass der Strom wieder bezahlbar bleibt, für Alle.
Wen es interessiert, wer die Autobahn 44 schon mal lang fährt, kann den Bau der Solaranlagen grade beobachten.
Ich denke da auch an die ganzen größeren Innenstädte, wo die Dächer, in der Relation zu den zu versorgenden Kunden/Wohnungen, nicht groß genug sind, um dort sinnvoll mit PV-Anlagen ranzugehen.
Das Problem an der Dach-PV ist vor allem der Preis durch die teure Montage kostet Dach-PV ~3 mal soviel wie Freiland PV.
Für 3-4c/KWh Solarstrom ist top, bei 9-12c/KWh ist er nicht Konkurrenzfähig, sondern nur für den Eigengebrauch brauchbar. Also privat kann sich das schon lohnen, aber um den Strom einzuspeisen/verkaufen rentiert sich Dach-PV leider gar nicht.
Und wir haben mehr als genug Fläche in Deutschland. IIRC könnten wir mit 2% unserer Agrarflächen als Freiland PV unseren kompletten aktuellen Strombedarf abdecken. Und wir haben ja auch nicht nutzbare Flächen (Alter Tagebau etc.) oder schlecht nutzbare Flächen (Weideland) die wir auch noch nutzen können.
Das Gejammer „Wir verschwenden wertvolles Ackerland mit Freiland-PV!“ das oft genannt wird ist halt Unsinn.