Die erneuerbaren Energien haben im ersten Quartal etwa 47 Prozent des deutschen Stromverbrauchs gedeckt. Dabei erzeugten die Erneuerbaren-Anlagen in den ersten drei Monaten rund 16 Prozent oder 63,5 Milliarden Kilowattstunden weniger Strom als noch im Vorjahreszeitraum, wie die am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen.
Grund dafür seien die wind- und niederschlagsschwachen Monate Februar und März gewesen. Demnach ist die Erzeugung der Windkraftanlagen an Land um 22 Prozent und auf See um 31 Prozent gesunken. Insgesamt kam die Windenergie auf 33, 3 Milliarden Kilowattstunden und deckte damit rund ein Viertel des Bruttostromverbrauchs. Bei der Wasserkraft belief sich der Rückgang nach Angaben von ZSW und BDEW auf etwa 26 Prozent, wobei das erste Quartal 2024 wegen außergewöhnlich hoher Niederschlagsmengen auch zu einem starken Anstieg geführt hatte. Die Stromerzeugung im ersten Quartal 2025 entspreche nun wieder jener aus dem ersten Quartal 2023, wobei die Wasserkraft rund drei Prozent des Strombedarfs deckte.
Bei der Photovoltaik macht sich indes der anhaltend hohe Zubau bemerkbar. Hinzu kam ein überdurchschnittlich sonniger März, sodass sich die Erzeugung der Photovoltaik-Anlagen im ersten Quartal um rund 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 13,3 Milliarden Kilowattstunden erhöhte. Der Solarstrom deckte damit rund zehn Prozent des Stromverbrauchs, konnte allerdings den starken Rückgang der Windkrafterzeugung nicht kompensieren.
Insgesamt ging die Bruttostromerzeugung im ersten Quartal um 2,7 Prozent auf 132,4 Milliarden Kilowattstunden zurück, während der Bruttostromverbrauch mit 135,3 Milliarden Kilowattstunden nur unwesentlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums lag. Die Erneuerbaren-Anlagen erzeugten davon 63,5 Milliarden Kilowattstunden. Die konventionellen Kraftwerke steigerten ihre Erzeugung im Jahresverglich von 60,2 auf 68,9 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt kommen ZSW und BDEW auf einen Anteil von 46,9 Prozent Erneuerbare am Bruttostromverbrauch und 47,9 Prozent an der Bruttostromerzeugung.
BDEW fordert mehr Speicher
„Wind- und Solarenergie leisten mittlerweile einen zentralen und stetig wachsenden Beitrag zur Deckung unseres Strombedarfs – das ist ein großer Erfolg der Energiewende und zeigt, wie leistungsfähig die Erneuerbaren heute bereits sind“, sagte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Erzeugung aus Erneuerbaren schwankt mit der Witterung. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Stromspitzen auch preislich zu nutzen, brauchen wir neben dem Zubau von Erneuerbaren mehr Speicher, mehr Flexibilitäten und steuerbare wasserstofffähige Gaskraftwerke.“ Die neue Bundesregierung solle dafür in den ersten 100 Tagen verlässliche Investitionsanreize auf den Weg bringen. „Gleichzeitig müssen wir das Energiesystem als Ganzes im Blick behalten: mit deutlich mehr Speichern, neuen Flexibilitäten auf Erzeuger- und Verbraucherseite und einem Strommarkt, der die Bereitstellung von Flexibilität attraktiv macht“, so Andreae weiter.
Auch Frithjof Staiß, geschäftsführendes ZSW-Vorstandsmitglied, forderte, den dynamischen Ausbau von Photovoltaik und Windkraft mit einem ebensolchen Ausbau der Infrastrukturen und Flexibilitätsoptionen zu flankieren. „Gerade grünem Wasserstoff kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: er verwertet erneuerbare Stromspitzen, speichert Energie kurzfristig oder saisonal und stützt in Kombination mit flexiblen Wasserstoffkraftwerken das Stromsystem“, sagte Staiß.
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