Der Photovoltaik-Zubau in Österreich lag im dritten Quartal bei 399 Megawatt. Dies geht aus dem aktuellen „Quartalsbericht Erhebung Netzanschluss 2024“ von E-Control hervor. Dort sind die Daten von 16 großen Netzbetreibern in Österreich enthalten, die etwa 85 Prozent des Netzgebietes des Landes abdecken.
Nach dem Bericht sind im dritten Quartal 20.929 neue Photovoltaik-Anlagen hinzugekommen. Der Zubau lag damit aber niedriger als in den Quartalen des ersten Halbjahrs 2024. Insgesamt beträgt der durch E-Control erfasste Zubau in diesem Jahr bislang mehr als 1,4 Gigawatt und liegt damit bereits über dem im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) festgeschriebenen jährlichen Durchschnittsziel von 1,1 Gigawatt. Dies ist darauf ausgerichtet, die installierte Photovoltaik-Leistung auf 11 Terawattstunden bis 2030 zu steigern und eine Stromerzeugung basierend auf 100 Prozent erneuerbaren Energien zu erreichen.
Die Anträge für Photovoltaik-Anlagen seien im dritten Quartal zwar rückläufig, lägen aber immer noch auf einem hohen Niveau. Neben den knapp 21.000 erwähnten Anträgen kamen nochmals 6451 Meldungen zu Kleinsterzeugungsanlagen dazu. Dabei handelt es sich um sogenannte Stecker-Solar-Geräte. Dies bleibt etwas unter dem bisherigen Spitzenwert von 7624 Meldungen im zweiten Quartal zurück, ist aber fast doppelt soviel wie im dritten Quartal 2023.
Der Zubau in Österreich konzentriert sich vor allem auf Dachlagen. 86 Prozent der verzeichneten Anträge entfielen auf Photovoltaik-Anlagen zwischen 0,8 und 20 Kilowatt. Weitere gut 12 Prozent auf Anlagen zwischen 20 und 250 Kilowatt. Gerade einmal 403 Anträge oder auch 1,53 Prozent aller Anträge bezogen sich auf Photovoltaik-Anlagen über 250 Kilowatt Leistung. 22 davon bezogen sich auf Projekte mit einer Leistung zwischen 5 und 35 Megawatt.
Regional betrachtet gab es die meisten Anträge im dritten Quartal in Nieder- und Oberösterreich, gefolgt von der Steiermark. Dort verzeichneten die Netzbetreiber jeweils mehr als 5000 Anträge für Photovoltaik-Anlagen. Bei den Schlusslichtern Burgenland und Voralberg waren es nicht einmal 1000 Anträge im dritten Quartal.
„Aufholeffekte“ bei Netzanschlüssen
Daneben verzeichneten die Netzbetreiber „Aufholeffekte von zugesagten Anträgen auf Netzzugang beziehungsweise Netzzutritt für Stromerzeugungsanlagen, die nun in Betrieb genommen werden“. So vergingen bei Photovoltaik-Anlagen bis 20 Kilowatt Leistung, die 86 Prozent aller Anträge ausmachten, vom Eingang des vollständigen Antrags bis zur Bestätigung durch den Netzbetreiber durchschnittlich etwa sechs Tage. Die Erstellung der Betriebserlaubnis für diese Photovoltaik-Anlagen dauerte im Schnitt nach der Fertigstellungsmeldung sieben Tage. Diese Zeiten, gerade bei den kleineren Photovoltaik-Anlagen, hätten sich dank Verbesserungen in der automatisierten Verarbeitung und einer sinkenden Anzahl an Anträgen im Vergleich zur Vergangenheit erheblich verkürzt.
Während die Nachfrage bei Photovoltaik-Anlagen eher zurückgeht, steigen die Meldungen über elektrische Energiespeicher besonders stark an, heißt es im E-Control-Bericht weiter. So sei im dritten Quartal ein Zuwachs um 11.382 Speicher verzeichnet worden. Ihre Gesamtzahl stieg damit auf 39.250. Ein Grund für den starken Anstieg sei, dass einige Verteilnetzbetreiber erstmalig Energiespeicher für die Erhebung meldeten.
Österreich hat kein Marktstammdatenregister und muss daher auf die Daten der Verteilnetzbetreiber zurückgreifen, um Ausbauzahlen für die Photovoltaik zu generieren. Für die jährliche Auswertung der Photovoltaik-Zubauzahlen werden Daten von 60 Verteilnetzbetreibern berücksichtigt, die 98 Prozent aller Zählpunkte abdecken.
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Schön, aber:
In Summer liefern alle PV_Anlagen in Österreich ca soviel Leistung wie eine 700MW Atomkraftwerk.
(Verhältnis Jahresleistung : Installierte PV Leistung zu installierte AKW Leistung ca. 1:10).
Dh. Österreich erzeugt jetzt soviel PV Strom, wie das Atomkraftwerk in Zwentendorf (Leistung 692 MW) erzeugen würde, wenn es 1978 in Betrieb gegangen wäre.
Abgesehen davon, dass fantastilliarden von CO2 Emissionen verhindert worden wären, wenns in Betrieb gegangen wäre, sind auch noch 5 Mrd. Schilling, (ca. 5Mrd € nach heutiger Währung) einfach aus den Steuereinnahmen bezahlt worden anstelle für sinnvolle Massnahmen einzusetzen. Soll heisse: Ist jetzt natürlich der beste Weg jetzt soviel PV installieren. Aber dass die Ablehnung der Atomkraft durch Antiatomkraft und Friedensbewegung schnapsig war und ist, sollte anhand obiger Zahlen offensichtlich sein. Im Speziellen, wenn bestehend AKWs abgedreht werden aus ideologischen Gründen.
Sehr geehrter Herr Kolb,
1.) Wo genau werden wir den mittel- und hochradioaktiven Abfall für mehrere hundertausend Jahre sicher lagern? (Zwischenlager Zählen nicht)
2.) Wer finanziert die Entsorgung der oben genannten Abfälle?
3.) Wer finanziert die Kraftwerksbauten und deren Kostensteigerung?
4.) Wer versichert die Anlagen gegen Unfälle und deren Folgen in Mitteleuropa?
5.) Wie sollen mittels Kernkraft wettbewerbsfähige Energiepreisgestaltung geschehen wenn KKW-Strom um Faktor 7 teuerer als PV (mit Speicher) ist?
Kann man natürlich alles machen, nur sollte man die Kernkraft nicht aus ideologischen Gründen gutheißen – analog Ihrer Aussage.
Dazu hat ein Professor in meiner Studienzeit (Physik) eine nette Geschichte erzählt:
Als er im Reaktorgebäude in Zwentendorf nachgefragt hat, wieso der Schutzanstrich nicht ganz hinauf bis zur Oberdecke reicht, war die Antwort, dass die Leitern nicht hoch genug sind.
So ist das AKW Zwentendorf zumindest sicher.