Schwache Photovoltaik-Nachfrage setzt Preise für Solarmodule weiter unter Druck

OPIS, Modulpreise

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Die Preise auf dem Modulmarkt zeigen sich in der zweiten Woche in Folge als stabil bis schwach. Der Chinese Module Marker (CMM), die OPIS-Benchmark-Bewertung für Topcon-Module aus China, wurde mit 0,096 US-Dollar pro Watt bewertet, ein Rückgang um 0,002 US-Dollar pro Watt, der die Diskussionen widerspiegelt, während die Preise für Mono-Perc-Module mit 0,090 US-Dollar pro Watt gegenüber der Vorwoche stabil blieben.

Auf dem Topcon-Markt herrschte in der Woche bis Dienstag ein ziemliches „Chaos“ bei den Preisen, die in einem breiten Spektrum lagen. Einige Hersteller von Tier-1-Modulen boten weiterhin Ladungen zu 0,100 US-Dollar pro Watt FOB China an, während niedrigere Angebote von Tier-2- und Tier-3-Modulverkäufern zu 0,085 US-Dollar pro Watt FOB China auftauchten. Diese niedrigen Preise „verzerrten“ den Markt und erweckten den falschen Eindruck, dass die Topcon-Preise in kurzer Zeit derratig stark gefallen seien, so eine Marktquelle.

Die von OPIS befragten Marktteilnehmer erwarten in den kommenden Wochen einen weiteren Rückgang der Topcon-Preise, da die Modulhersteller um neue Aufträge und den Abbau von Lagerbeständen konkurrieren. Obwohl die Modulhersteller bereits Barmittel verbrauchen und die Preise nicht mehr so weit fallen können, befinden sich die Tier-1-Unternehmen im Vergleich zu den kleineren Marktteilnehmern in einer besseren Cashflow-Situation. Mehrere große Unternehmen haben jedoch bereits Verluste in der ersten Jahreshälfte bekannt gegeben, und wenn dieser Teufelskreis des ständigen Preiskampfes anhält, wird es sehr bald zu einer Marktkonsolidierung kommen, so eine Quelle aus der Branche.

Das Geschäft hat beträchtlich an Fahrt verloren, da die Käufer im Vergleich zu früher geringere Mengen an Lieferungen nachfragen. Die Verkaufsleistung in diesem Quartal war schlecht, so ein Modulverkäufer. Die Verkaufsprognosen für das dritte Quartal seien ebenso negativ, da die Modulpreise weiter fallen dürften und eine Markterholung nicht in Sicht sei, fügte der Verkäufer hinzu.

Die Spanne zwischen den Topcon-Preisen und den Mono-Perc-Preisen hat begonnen sich zu verringern. Es ist nicht überraschend, dass die Mono-Perc-Preise etwas niedriger oder ähnlich wie die Topcon-Preise sind, da die Modulhersteller auf der Grundlage ihrer Mono-Perc-Bestände verkaufen, sagte eine Marktquelle. OPIS erfuhr, dass die meisten Verhandlungen über Mono-Perc bei 0,090 US-Dollar pro Watt FOB China stattfanden, obwohl einige Verkäufer Angebote bei 0,093 bis 0,095 US-Dollar pro Watt FOB China aufrecht erhielten.

Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT) startete am 9. Juli mit der Einholung öffentlicher Stellungnahmen zu seinen Vorschlägen der „Regulatorischen Bedingungen für die Photovoltaik-Herstellungsindustrie (Edition 2024)“ und den „Verwaltungsmaßnahmen für die Bekanntmachung der Photovoltaik-Herstellungsindustrie (Edition 2024)“.

Einer der Vorschläge war die Anhebung der Mindestkapitalquote für den Neubau und die Erweiterung von Photovoltaik-Produktionsstätten von bisher 20 auf 30 Prozent für die Produktion von Wafern, Zellen und Modulen. Zu den weiteren Vorschlägen gehört, dass das MIIT die Photovoltaik-Unternehmen anweist, Projekte, die lediglich die Produktionskapazität erweitern, zu reduzieren.

Ein Marktexperte, mit dem OPIS sprach, äußerte sich skeptisch, dass diese Maßnahmen Produktionserweiterungen eindämmen und das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem chinesischen Markt wiederherstellen würden, da fast täglich Pläne zur Kapazitätserweiterung angekündigt werden. Jegliche positive Auswirkung dieser Maßnahmen würde sich erst zwei bis drei Quartale nach dem Umsetzungsdatum bemerkbar machen, fügte der Branchenkenner hinzu.

OPIS bewertete die Terminpreiskurve für US-Mono-Perc-Module (DDP) in dieser Woche niedriger, was auf schwächere Marktwerte hindeutet. Die Preise für Perc-Module, die für das vierte Quartal vorgesehen sind, lagen im Durchschnitt bei 0,291 US-Dollar pro Watt und bewegten sich zwischen 0,240 bis 0,365 US-Dollar pro Watt auf DDP-US-Basis, während die Preise für die Lieferung im Jahr 2025 im Durchschnitt bei 0,315 bis 0,319 US-Dollar pro Watt lagen und sich hierbei zwischen 0,270 und 0,365 US-Dollar pro Watt DDP-US bewegten.

Ein Hersteller merkte an, dass die Nachfrage aufgrund der Unsicherheit über die Zollpolitik der USA nachgelassen habe, während aus südostasiatischen Ländern wie Indonesien und Laos wettbewerbsfähigere Lieferungen kämen. Es wird erwartet, dass sich die potenziellen Zölle auf die Lieferpläne auswirken werden, und die Volatilität der Frachten bleibt ein Problem für die Käufer. Händler teilten mit, dass Topcon-Module für Spotlieferungen aus Indonesien und Laos zwischen 0,24 und 0,28 US-Dollar pro Watt auf DDP-US-Basis liegen.

Als Reaktion auf mögliche Zollkomplikationen haben die indischen Modullieferungen in die USA zugenommen, da die Käufer beim Kauf von Modulen aus Südostasien zurückhaltend sind. Nach Angaben einer Branchenquelle erreichten die Modullieferungen aus Indien in die USA im Mai etwa 1 Gigawatt, was etwa 20 Prozent der US-Modulimporte ausmacht. Die Quelle merkte an, dass Indien vor Mai einen geringeren Anteil an den Modulimporten in die USA hatte. Darüber hinaus berichtete die Quelle von einem Rückgang der südostasiatischen Modulimporte im Mai um 10 bis 15 Prozent im Vergleich zu März und April.

— OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, bietet Energiepreise, Nachrichten, Daten und Analysen zu Benzin, Diesel, Düsentreibstoff, LPG/NGL, Kohle, Metallen und Chemikalien sowie zu erneuerbaren Brennstoffen und Umweltgütern. Im Jahr 2022 erwarb OPIS die Preisdaten der Singapore Solar Exchange und veröffentlicht nun den OPIS APAC Solar Weekly Report. —

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