Luc Grare geht eigene Wege in der Erneuerbaren-Welt

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Nach etwa sechs Jahren als Senior Vice President Sales und Marketing zieht sich Luc Grare verlässt REC zum Monatsende zurück. Er will sich nun neuen Herausforderungen in der Erneuerbaren-Welt stellen. Dafür hat er auch bereits die Grundlage gelegt und zwei neue Firmen in Belgien gegründet.

Zum einen ist dies mit Qway Energy ein Entwickler für Erneuerbaren-Projekte. Mit dem in Antwerpen beheimateten Unternehmen wolle sich Grare zunächst auf Projekte in Kasachstan konzentrieren. Dort habe er ein Portfolio für die Entwicklung von 375 Megawatt Photovoltaik-Projekte. Es handele sich dabei um drei große Anlagen mit jeweils 120 Megawatt, sagt Grare pv magazine. Voraussichtlich bis Juni würden die Anlagen einen Stromabnahmevertrag (PPA) erhalten. Nach den 2014 von der kasachischen Regierung eingeführten PPA-Regelung liege der Abnahmepreis für Solarstrom bei umgerechnet etwa 10 US-Dollarcent pro Kilowattstunde und werde 15 Jahre lang gezahlt. Die Projekte seien im Süden Kasachstans geplant, dass von der Sonneneinstrahlung her ähnliche Werte wie Süditalien aufweise, so Grare weiter. Wenn für die Projekte ein PPA vorliege, sollen sie an einen Investor verkauft werden. Erste Verhandlungen dazu liefen bereits, sagt Grare.

Neben den Photovoltaik-Großanlagen seien weitere Projekte mit fünf Megawatt Leistung in Kasachstan umsetzen. Diese sollten aber im Besitz von Qway Energy bleiben. Neben den Photovoltaik-Anlagen gebe es zudem weitere Perspektiven in dem Land. So sollen bis 2020 auch Biogas-Anlagen und Windprojekte umgesetzt werden.

Zum anderen gründete Luc Grare gemeinsma mit dem Blockchain-Pionier Alexander Vasylchenko die Firma „toomuch.energy“ im belgischen Leuwen. „Wir wollen das Airbnb für Strom werden“, sagt er zu den Plänen. Allerdings sind diese noch nicht ganz so konkret wie bei Qway Energy. Dennoch seien erste Pilotprojekte in Belgien und Österreich geplant. Es gehe dabei um die Möglichkeit, dass Firmen ihren überschüssigen Solarstrom – statt ins Netz einzuspeisen – über die Plattform toomuch.energy an andere Unternehmen direkt verkaufen.

In Belgien habe sich bereits eine Firma mit einer großen Photovoltaik-Anlage gefunden, die den Strom nicht komplett selbst verbrauchen könne. Als Hindernis beschreibt Grare die derzeitigen Regelungen für die Netzdurchleitung von einem Unternehmen zum anderen. Hier müsste sich noch einiges tun, doch die EU-Kommission in Brüssel arbeite daran. Er zeigt sich zuversichtlich, dass spätestens 2019 eine entsprechende Richtlinie an die EU-Mitgliedsstaaten kommen werde, die günstig für sein Projekt sei. Mit den Pilotprojekten wolle toomuch.energy nun aber schon erste Erfahrungen sammeln, um gerüstet zu sein, wenn das Modell dann profitabel umsetzbar sei. „Da Photovoltaik auf dem Weg ist, die günstigste Form, Energie herzustellen, werden wir mit unserer entwickelten Online-Plattform helfen, die Stromrechnungen drastisch zu senken und weitere private Investments in saubere Energien ohne Regierungsförderung auszulösen“, sagt Grare.

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