"Der Einstieg in ein neues Zeitalter der Energieversorgung aus erneuerbaren Energien und der Einsatz energieeffizienter Technologien sind eine große technische und gesellschaftspolitische Herausforderung. Mit unserer neuen Ausstellung ‚Zukunftsprojekt Energiewende‘ möchten wir das komplexe Thema mit seinen vielen Facetten beschreiben und anhand konkreter Beispiele aufzeigen, wie die Energiewende gelingen kann – in den Regionen und Städten und bei jedem Einzelnen zu Hause", sagte Dr. Heinrich Bottermann, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Gemeinsam mit Ursula Sladek, Vorstandsvorsitzende der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2013 der DBU, eröffnete er gestern Abend die neue Ausstellung im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU in Osnab rück. Sie wurde zusammen mit der Agentur Erlebniskontor aus Bremen umgesetzt.
Bottermann betonte, Sladek habe vor mehr als 20 Jahren gemeinsam mit anderen Bürgern aus einer Bürgerinitiative heraus die lokale Energiewende in Schönau eingeläutet und gezeigt, dass die Beteiligung der Bürger wichtig für ein Umsteuern in der Energiepolitik und den Klimaschutz sei. Gemeinsam mit anderen "Stromrebellen" gründete sie 1994 mit den EWS den ersten Ökostromanbieter Deutschlands. Für ihren Mut und ihre Tatkraft, die ein außergewöhnliches Beispiel für das Gelingen der Energiewende vor Ort seien, sei Sladek 2013 mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden. Dass jeder Einzelne zur Umsetzung der Energiewende beitragen kann, zeige auch die interaktive Ausstellung.
Sladek erläuterte, der Weg von der Bürgerinitiative bis zur Gründung der EWS sei nicht immer einfach gewesen, jedoch hätten sie ihr Ziel nie aus den Augen verloren. Nach dem Meistern vieler Hürden und zwei gewonnenen Bürgerentscheiden habe sich die EWS gegen den bisherigen Stromanbieter durchgesetzt und 1997 das Schönauer Stromnetz übernommen. Die Energiewende in Schönau sei bis heute zum größten Teil ein Projekt, das von Bürgern getragen werde.
Wenn auch die Beiträge Einzelner vermeintlich klein seien, so sei es doch die Summe aller Beiträge, die eine Veränderung ins Positive herbeiführe – wie auch umgekehrt die Summe aller kleinen umweltschädlichen Beiträge die großen Umweltschäden hervorrufe, so Sladek. Jed er könne zum Beispiel im Alltag auf energiesparende Geräte setzen und auf seinen Wasserverbrauch achten.
Die Ausstellung besteht aus 15 interaktiven Stationen, an denen die Besucher die verschiedenen Facetten erneuerbarer Energien entdecken können. In einem Geschicklichkeitsspiel geht es zum Beispiel um die vielen Hürden und Falllöcher, die es beim Bau neuer Stromtrassen zu meistern gilt. Der Besucher lernt intelligente Netze und Speicher kennen und kann auch einen Blick auf die Umsetzung der Energiewende in den Nachbarländern werfen. Damit die neuen Erkenntnisse und Tipps für die persönliche Energiewende noch lange in Erinnerung bleiben, kann sich der Besucher eine individuelle, mit eigenem Foto erstellte Postkarte mit nach Hause nehmen.
Die Ausstellung "Zukunftsprojekt Energiewende" steht bis Mitte 2016 im ZUK der DBU, bevor sie auf fünfjährige Wanderschaft durch Deutschland geht. Für Schüler der Klassen 5. bis 13. bietet das ZUK zielgruppengerechte pädagogische Programme zur Ausstellung an. Geöffnet ist sie montags bis donnerstags von neun bis 17 Uhr und freitags von neun bis 13 Uhr. Weitere Informationen unterwww.zukunftsprojekt-energiewende.de.





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