Vorreiter in der Berliner Kulturlandschaft: Friedrichstadt- Palast Berlin installiert innovative Kombination aus Photovoltaikanlage, Wärmepumpe und Latentwärmespeicher

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Über die Folgen des Klimawandels kann nicht hinweggesehen werden. Die deutsche Bundesregierung verpflichtet sich bis 2030 die Treibhausgasemissionen um mindestens 65 Prozent zu verringern. Als Bühne des Landes Berlin sieht sich der Palast in der Verantwortung die nachhaltige Entwicklung zu fördern. Als relevanter Akteur der deutschen Bühnenlandschaft will das Haus bei gleichbleibendem Komfort für seine Gäste und Mitarbeitenden seinen Energieverbrauch und damit gleichermaßen CO2- Emissionen signifikant reduzieren.

Der Palast hat nach langer Vorarbeit in diesem Jahr eine Wärmepumpe auf dem Dach installiert, die mit einem Latentwärmespeicher kombiniert ist. Zusätzlich wurde im Zuge der energetischen Sanierung die bereits 2010 installierte Photovoltaik-Anlage deutlich vergrößert. Das Projekt wird durch die Europäische Union, das Land Berlin und den Palast im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung (BENE) der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz finanziert. Heute wurde das finalisierte Projekt bei einem offiziellen Termin mit Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt Berlin, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die vergrößerte PV-Anlage erstreckt sich nun mit über 1.400 Quadratmetern Generatorfläche über das Dach des Palastes. Damit sind 70 Prozent der verfügbaren und geeigneten Dachfläche belegt. Die PV-Anlage erzeugt etwa 12 Prozent des Jahres- Elektroenergieverbrauches des Palastes, vorrangig für die Versorgung der Wärmepumpen und der Speicherung von Elektroenergie als Kälteenergie im Latentwärmespeicher. Mit insgesamt 716 PV-Modulen können im Jahr 255.693 kWh Strom erzeugt werden.

Die Wärmepumpe ist als Heizsystem um ein Vielfaches effizienter als konventionelle Systeme, da sie aus einer Kilowattstunde Strom mindestens das Dreifache an Wärme erzeugen kann. Die Antriebsenergie für die Wärmepumpe wird ebenfalls weitestgehend regenerativ über Photovoltaik erzeugt. Durch die installierten Energieeffizienzmaßnahmen können der Energieverbrauch des Palastes deutlich gesenkt und pro Jahr ungefähr 400 Tonnen CO2 eingespart werden.

Britta Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt Berlin: „Der Friedrichstadt-Palast birgt unter seinem Dach für uns Berliner:innen und die zahlreichen Gäste unserer Stadt schon seit mehr als 100 Jahren eine großartige Vielfalt kultureller Energie. Durch die energetische Sanierung dieses berühmten Gebäudes kommt nun auch noch jede Menge Energie auf seinem Dach dazu.“

Guido Herrmann, Verwaltungsdirektor des Palastes und Projektverantwortlicher für die Energiesparmaßnahmen: „Die im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung geförderte Maßnahmen zur energetischen Sanierung am Palast nehmen wir sehr ernst. Als Bühne des Landes Berlin tragen wir eine ganz klare Verantwortung. Wir sind stolz, hier als Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit ein Beispiel dafür zu geben, wie es gehen kann. Wir danken der europäischen Union, dem Land Berlin und besonders der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt für die Teilfinanzierung dieses Projekts.“

Der Palast gehört zu den Unterzeichner:innen der bundesweiten Initiative im Kulturbereich ‚Culture4Climate‘. Das Bündnis setzt sich mit dem Kultursektor für die Erreichung der globalen Klima- und Nachhaltigkeitsziele ein.