Berlin, 02. Juni 2025 – Eine neue Studie von Neon und Consentec im Auftrag des Übertragungsnetzbetreibers TenneT untersucht die Effekte von Erzeuger-Netzentgelten. Solche Netzentgelte, die es heute in Deutschland nicht gibt, wurde von der Bundesnetzagentur im Rahmen der geplanten Netzentgeltreform ins Spiel gebracht.
Im Fokus der Studie steht der grenzüberschreitende Effekt von Erzeugernetzentgelten. Insbesondere wird die Frage untersucht, ob dadurch eine Beteiligung des Auslands an Netzausbaukosten erreicht werden kann.
Diese Hoffnung besteht vor allem in den Niederlanden, wo große Kosten für Offshore-Netzanbindungen erwartet werden. Die niederländische Regulierungsbehörde hat deswegen bereits die Einführung von Erzeugernetzentgelten beschlossen, die in Deutschland noch diskutiert werden.
„Der Mechanismus zur Kostenbeteiligung des Auslands besteht darin, dass Erzeugernetzentgelte von den Erzeugern eingepreist werden, dadurch der Börsenpreis steigt, und somit Stromexporte verteuert werden. Verbraucher im Ausland zahlen dann also mehr für den importierten Strom“, erklärt Prof. Dr. Lion Hirth, der die Studie für Neon leitete. „So finanzieren sie dann indirekt den nationalen Netzausbau mit.“ Die beiden Voraussetzungen dafür sind also einerseits steigende Großhandelspreise und andererseits der Export von Strom.
Da Deutschland zuletzt mehr Strom importiert- als exportiert hat, scheint dies hierzulande keine sinnvolle Lösung. Für die Niederlande könnte dies jedoch anders aussehen – dies würden deutsche Verbraucher dann anhand höherer Strompreise merken.
„Auch im besten Fall können Erzeugernetzentgelte in den Niederlanden jedoch nur einen kleineren Teil der Offshore-Anbindungskosten refinanzieren“, erläutert Dr. Christoph Maurer, Geschäftsführer von Consentec, „weil sonst die Winderzeugung aus dem Markt gedrängt würde.“
Die vollständige Studie ist online verfügbar unter neon.energy/injection-charges und consentec.de/publikation/injection-charges/.





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