Strategien und Trends bei Photovoltaik: Ost-West-Ausrichtung als Alternative zur klassischen Südausrichtung

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In der Diskussion um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen gewinnt eine neue Ausrichtungsstrategie an Bedeutung: Immer mehr Projektierer und Betreiber diskutieren eine Ost-West-Ausrichtung ihrer Solarpanels – gegenüber der bislang dominierenden Südausrichtung. „Grund dafür ist ein verändertes Preisgefüge auf dem Strommarkt“, kommentiert Patrick Lemcke-Braselmann, Co-CEO der aream Group SE.

„Die Preisunterschiede über den Tagesverlauf hinweg machen diese Ausrichtung zunehmend attraktiv“, sagt Lemcke-Braselmann. „Gerade in den Morgen- und Abendstunden erzielen PV-Anlagen mit Ost- oder Westausrichtung eine höhere Stromausbeute, während Südanlagen vor allem um die Mittagszeit hohe Erträge liefern, wenn die Strompreise häufig im Keller sind.“

Tatsächlich ist der Strompreis in den klassischen Sonnenstunden zur Mittagszeit durch das Überangebot an Solarstrom häufig sehr niedrig, teils sogar negativ. In den sogenannten Randstunden hingegen – also am Morgen und am späten Nachmittag, bleibt der Strompreis stabiler und oftmals deutlich höher. Eine Ost-West-Ausrichtung verteilt die Stromproduktion über einen längeren Zeitraum am Tag und nutzt so gezielter die lukrativeren Preisfenster.

Allerdings ist das nicht das ganze Bild. Während Ost-West-Anlagen durch ihre breitere Verteilung der Einspeisung kurzfristige Marktanreize besser nutzen, erzielen Südausrichtungen unter optimalen Bedingungen den höchsten Gesamtertrag pro Hektar. Das bleibt insbesondere für langfristige Investitionen ein wichtiger Faktor.

„Mittelfristig werden Batteriespeicher die entscheidende Rolle spielen“, so Lemcke-Braselmann. „Sie ermöglichen es, den tagsüber erzeugten Strom bedarfsgerecht zu speichern und später – etwa in den Abendstunden – gezielt einzuspeisen. Damit relativiert sich der Vorteil der gleichmäßigeren Verteilung, den Ost-West-Anlagen heute haben.“

Für Neuprojekte ergibt sich daraus ein differenziertes Bild: Wer kurzfristige Ertragsvorteile nutzen will oder vor allem auf hohe Eigenverbrauchsquoten setzt, kann mit zusätzlichen Ost-West-Anlagen punkten. Wer dagegen auf maximale Stromausbeute über eine Lebensdauer von 30 oder mehr Jahren setzt, für den bleibt in Deutschland die Südausrichtung in Kombination mit Speichern die bevorzugte Lösung.

Über die aream Group
Die aream Group, 2005 gegründet, ist ein Investment- und Asset-Manager für institutionelle Investoren und Industriekunden mit Fokus auf nachhaltige Infrastruktur im Sektor Erneuerbare Energien. Mit den drei Bereichen Fund- und Asset-Management, Projektentwicklung und Operation Management deckt aream die gesamte Wertschöpfungskette für Erneuerbare-Energien-Investments ab. Mit mehr als 2,5 Milliarden Euro Transaktionsvolumen gehört aream zu den führenden Asset-Managern in diesem Markt, mit dem eigenen Anlagenbestand wird grüner Strom für rund 40 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt. Seit 2008 produziert aream mehr als vier Milliarden kWh grünen Strom. Im Rahmen der Wachstumsstrategie sollen in den nächsten Jahren mehrere Solar- und Windparks sowie Batteriespeicher realisiert oder erworben werden. Allein durch die eigene Projektentwicklung verfügt aream derzeit über eine Entwicklungs-Pipeline mit großem Potenzial. Weitere Informationen: www.aream.de