Schweizer Batteriepass ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor und ein künftiger Wettbewerbsvorteil

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Der EU-Batteriepass kommt: Ab 18. Februar 2027 müssen sämtliche industriell verwendeten Batterien, die im EU-Raum zirkulieren oder dorthin exportiert werden, per Pass identifizier- und nachverfolgbar sein. Auch Schweizer Marktteilnehmer müssen sich anpassen. Die BloqSens AG spannt daher mit dem Technologie-Innovationszentrum CSEM zusammen, um einen EU-konformen digitalen Batteriepass «Made in Switzerland» zu lancieren. Die Basis dafür bildet ein Batterie-Prototyp, welcher derzeit am CSEM Battery Innovation Hub entwickelt wird. Dieser ermöglicht eine präzisere Überwachung des Zustands von Batteriezellen, was die Lebensdauer optimiert. Basierend darauf entwickelt BloqSens ihre Batteriepass-Anwendung, die bereits die zukünftigen Anforderungen erfüllt.

Die Zusammenarbeit mit CSEM ist für BloqSens-CEO Peter Krummenacher ein Gamechanger: «Die Profis des CSEM Battery Innovation Hub bringen ihre erstklassige Batterie-Expertise in unser gemeinsames Vorhaben ein und wir können uns um alle IT- und Sicherheitsaspekte kümmern.» Auf diese Weise entsteht ein Batteriepass, der den europäischen Anforderungen entspricht, als Schweizer Produkt ein neues Gütesiegel darstellt – und darüber hinaus auch die intelligenten Batterien der Zukunft klassifizieren kann.

Für den Schweizer Batteriepass setzen Peter Krummenacher und sein Team auf eine dezentrale Speicherlösung, die die Blockchain-Technologie nutzt. Dadurch sind die Daten fälschungssicher, können automatisch aktualisiert werden und sind von berechtigten Stellen transparent einsehbar. Zukünftig wird jede Batterie mit einem QR-Code versehen sein, der spezifische Informationen über den jeweiligen Speicher für vordefinierte Nutzergruppen bereitstellt.

Der Batteriepass zielt darauf ab, die Kreislaufwirtschaft für industrielle Batterien zu fördern. Durch Anpassungen können beispielsweise Autobatterien für den Einsatz in Wohngebäuden umgerüstet werden, um Solarenergie zu speichern. Dies ermöglicht einen zweiten Lebenszyklus der Batterien und trägt zu einer nachhaltigeren Zukunft bei. Weitere Lebenszyklen sowie das Recycling der verwendeten Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium stehen ebenfalls im Fokus.

Für die Schweiz ist die Batteriepass-Thematik aus einem ganz spezifischen Grund wichtig, wie Andreas Hutter, Leiter des CSEM Battery Innovation Hub erklärt: «Wir verfügen hierzulande über eine grosse Second-Life-Industrie, die schon heute zahlreiche Batterien einer neuen Funktion zuführt und damit die Nachhaltigkeit fördert.» Dieser Branchenzweig sei darauf angewiesen, weiterhin Batterien in die EU zu exportieren oder solche aus dem EU-Raum beziehen zu dürfen. Darum werden die Unternehmen dieses Sektors ab 2027 ebenfalls in der Pflicht stehen, per Batteriepass die Identität sowie die frühere Verwendung ihrer Speicher nachzuweisen.