Berlin, 10. Februar 2025 – Lieber Pflicht, Förderung oder Freiwilligkeit? Das ist seit jeher ein Debattenpunkt in der Energiepolitik. Geht es nach der Mehrheit der Bevölkerung, soll es weiterhin Subventionen in Erneuerbare Energien geben – und eine Solar-Pflicht auf Neubauten und Bestandsimmobilien von Unternehmen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmen Appinio hervor, die 1000 Deutsche im Auftrag des B2B-Energieanbieters Elevion Green befragten.
Mehrheit für Solar-Pflicht auf Neubauten und Bestandsimmobilien von Unternehmen
Sollten Unternehmen bei Neubauten gesetzlich verpflichtet werden, Solaranlagen zu installieren? Eine breite Mehrheit von 70 Prozent hebt den Daumen: 41 Prozent stimmen dem gänzlich zu, weitere 29 Prozent bejahen, fordern aber staatliche Förderung. Fast jeder Vierte (23 Prozent) spricht sich für Freiwilligkeit aus.
Bei der Nachrüstung von Bestandsimmobilien sprechen sich mehr als die Hälfte (58 Prozent) für verpflichtende Maßnahmen aus: 21 Prozent stimmen für eine gesetzliche Pflicht für Solaranlagen. Weitere 37 Prozent bejahen diese, sofern staatlich unterstützt wird. Etwas mehr als jeder Dritte (35 Prozent) möchte Freiwilligkeit.
Subvention von erneuerbaren Energien gewünscht
Beim Blick auf staatliche Subventionen für einzelne Energiebereich spricht sich eine Mehrheit für die Förderung beim Ausbau erneuerbarer Energien aus. Mehr als 4 von 10 Personen (41 Prozent) sind für Förderungen in diesem Bereich, vor allem Frauen (49 Prozent vs. 34 Prozent Männer). Die staatliche Unterstützung für innovative Energieerzeugung, etwa Kernfusion, sowie der Ausbau von Energiespeichersystemen, etwa Barrieren, folgen mit jeweils rund 18 Prozent. Für Förderungen in diesen Bereichen stimmten besonders Männer. Subventionen für die Steigerung von Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden fallen mit 12 Prozent dahinter zurück. 4 Prozent wollten keinen der genannten Bereiche fördern.
„Zwar kann die Politik in den Energiebereichen durch gezielte Förderungen Akzente setzen. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Energiewende muss ganzheitlich gedacht werden, für ein Stromnetz der Zukunft braucht es nicht nur genügend Produzenten, wir müssen den Fokus mehr auf Speicherkapazität und den optimierten Verbrauch vor Ort setzen“, erklärt Florian Resatsch, CEO vom B2B-Energieanbieter Elevion Green, einem Teil der europaweit tätigen Elevion Group.
Gemeinsam die Kosten des Ausbaus schultern
Eine Gretchenfrage der zukünftigen Energieversorgung in Deutschland ist die Kostenübernahme: Wer sollte langfristig die Kosten für den Ausbau von erneuerbaren Energien tragen?
Für 41 Prozent ist klar, dass alle – Staat, Verbraucher und Unternehmen – gleichermaßen die Kosten übernehmen sollen. Hauptsächlich der Staat (32 Prozent) sowie Energieunternehmen und Netzbetreiber (18 Prozent) liegen noch deutlich vor der Option, Verbraucher durch höhere Strompreis zur Kasse zu bitten (3 Prozent).
Danach gefragt, welche Energieträger für existenziell gehalten werden, damit Deutschland die Energiewende meistern kann, gibt es zwei Favoriten: Solar (61 Prozent) und Wind (58 Prozent; Mehrfachantworten möglich).
Auch Wasser (45 Prozent) und Kernkraft (33 Prozent) wird Relevanz zugesprochen. Auffällig ist die deutlich größere Zustimmung von Männern: Sie halten Kernkraft mit 43 Prozent Zustimmung für deutlich wichtiger als Frauen mit 23 Prozent. In der Gesamtbetrachtung folgen darauf Biogas (24 Prozent) und Erdgas (20 Prozent).
Aktueller Diskurs in der Energiepolitik wird polarisierend empfunden
Wenn aktuell über Energiethemen diskutiert wird, ist dies für die deutliche Mehrheit der Deutschen spaltend:
- Für rund 77 Prozent trifft die Einschätzung, die politische Diskussion sei polarisierend, eher bis voll und ganz zu.
- 69 Prozent finden es auch zutreffend, dass die Diskussion unsachlich ist.
- Nur rund 43 Prozent nehmen den aktuellen Diskurs als mehr oder weniger zielführend wahr.
Zur Methodik der Umfrage:
Für die Befragung hat das Hamburger Marktforschungsunternehmen Appinio im Auftrag von Elevion Green Ende Januar 2025 insgesamt 1.000 Personen zwischen 18 und 65 Jahren aus ganz Deutschland befragt. Die Ergebnisse sind national repräsentativ für die deutsche Bevölkerung nach Alter und Geschlecht.
Alle Daten der Umfrage finden Sie auch zum Online-Abruf: https://research.appinio.com/#/de/survey/public/kreT4JI_i?boardId=6798ee6cefe5c05ed19aed12





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