Logikwandel bei der Modulauswahl: Von der Technologie zur Struktur

Teilen

Der Artikel zeigt, dass sich der Fokus der Photovoltaikbranche von reiner Effizienzsteigerung hin zu größerer Systemstabilität unter komplexen Bedingungen verschiebt. Strukturelle Optimierung wird zum neuen Entwicklungsschwerpunkt. Weitere technische Vergleiche und Analysen finden Sie im Originalartikel „Wie wählen Sie das richtige Photovoltaikmodul für Ihr Wohn- oder Firmendach?“.

 

1. Vom Dach ausgehen statt nur auf Wirkungsgrad zu schauen

Lange Zeit galt der höchste Modulwirkungsgrad als Maßstab für Qualität. Doch seit PERC, TOPCon und IBC nur noch wenige Prozentpunkte trennen, rückt ein anderer Faktor in den Vordergrund: die strukturelle Anpassung an das Dach.
Neigung, Statik und Verschattung beeinflussen den Ertrag oft stärker als Laborwerte. Selbst ein hocheffizientes Modul kann seine Leistung nicht ausschöpfen, wenn die Dachbedingungen nicht passen.

2. Drei Technologien, unterschiedliche Stärken

  • PERC – bewährte und kostengünstige Lösung für preissensible Projekte

  • TOPCon – höhere Effizienz und Temperaturstabilität für langfristige Erträge

  • IBC – ästhetisch, verschattungsresistent und ideal für hochwertige Dächer

Mit der technischen Reife dieser Zelltypen verlagert sich der Wettbewerb: nicht mehr die absolute Effizienz entscheidet, sondern wie stabil ein System über Jahrzehnte arbeitet.

3. Strukturoptimierung als nächster Entwicklungsschritt

Die Branche erkennt zunehmend, dass Designfragen über die Lebensdauer entscheiden.
Neue Modulstrukturen verbessern die Wärmeabfuhr und reduzieren Stromkonzentrationen.
Ein Beispiel ist das 1/3-Cut-Zellendesign, das durch feinere Stromverteilung Temperaturspitzen vermeidet und die Alterungsbeständigkeit erhöht. Tests von DNV und Fraunhofer zeigen, dass strukturelle Verbesserungen langfristig ähnlich viel Ertragszuwachs bringen können wie reine Technologie-Upgrades.

Fazit

Da die Effizienzgrenzen erreicht sind, wird die strukturelle Stabilität zum neuen Differenzierungsmerkmal. Für Wohn- und Gewerbedächer zählt heute weniger die Spitzenleistung, sondern die Fähigkeit des Systems, unter realen Bedingungen dauerhaft stabil zu arbeiten.