NÜRTINGEN, Deutschland – 29.06.2023 – Die beiden größten Fahrzeughersteller der Vereinigten Staaten, Ford und General Motors (GM), sowie weitere haben angekündigt, für Stecker und Ladeprotokolle von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen den „North America Charging Standard“ (NACS) von Tesla zu übernehmen. Das wirft die Frage auf, ob NACS den CCS1-Standard damit in Nordamerika verdrängen wird oder ob sie dauerhaft parallel existieren können. Und was bedeutet es für E-Fahrzeugbestände, künftige E-Fahrzeug-Entwicklungen beziehungsweise deren Ausstattung und den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie die Entwicklung der E-Mobilität in den USA und weltweit? ADS-TEC Energy (NASDAQ: ADSE), ein führender Anbieter von speicherbasierten Ultra-Schnellladesystemen in Europa und den USA, ist offen für alle Optionen: „Wie auch immer ein künftiger Standard in den USA aussehen wird: Wir können die Lösungen dafür entwickeln“, erklärt Thomas Speidel, CEO von ADS-TEC Energy. „Auf Basis unserer sehr hohen Entwicklungstiefe sind wir handlungsfähig und werden Lösungen für Fahrzeuge mit dem NACS-Stecker anbieten.“
Der US-amerikanische Automarkt ist einer der bedeutendsten der Welt und die Elektromobilität steht erst am Anfang. ADS-TEC Energy ist seit ihrem Börsengang Ende 2021 an der NASDAQ präsent und seit Ende 2022 in den USA mit einem Standort in Auburn, Alabama, vertreten.
ADS-TEC Energy verfolgt mit seinen Produkten und Serviceleistungen das Ziel, mit speicherbasierten Ultraschnellladelösungen die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge dort zu ergänzen, wo sie gebraucht wird: in Innenstädten und ländlichen Gebieten. Dafür bietet die ADS-TEC Energy ChargeBox bis zu 320 kW Ladeleistung mit Anschluss an vorhandene, leistungsbeschränkte Netze, ohne zusätzlichen Ausbau der Netzinfrastruktur, und damit schnelles, zuverlässiges Laden von Elektrofahrzeugen in Minuten statt in Stunden. Die bestehenden CCS1-Ladesysteme von ADS-TEC Energy können NACS-Fahrzeuge bereits mit einem Steckeradapter aufladen.
Bislang galt als ausgemacht, dass die Combined Charging Standards CCS1 für die USA und CCS2 für Europa gesetzt sind. Als Pionier der Elektromobilität hatte Tesla zunächst einen eigenen proprietären Schnellladestandard, der jedoch in Europa zugunsten des CCS2-Standards ersetzt wurde. Einige Tesla-Ladestationen bieten in Europa zum Übergang noch beide Standards mit jeweils zwei Kabeln und Steckern an (Tesla-spezifisch sowie CCS2), wobei alle neuen Tesla-Ladestationen in Europa nur noch CCS2 vorsehen. In den USA wurde bislang die gleiche Entwicklung erwartet – also ein Übergang seitens Tesla zu CCS1 als einzigem US-Standard. Überraschend ist nun die Ankündigung von Ford, GM und Rivian, dass sie NACS als künftigen Standard verwenden wollen. Das gleicht einem Paukenschlag, der zunächst offenlässt, was das für den größten Automarkt der Welt und für die bisherige CCS1-Ladeinfrastruktur sowie für Autohersteller mit bestehenden CCS1-Fahrzeugen bedeuten wird.
Es wird erwartet, dass die Diskussion um einen einzigen US-Standard noch fortschreitet. Auch wenn Tesla die größte installierte Basis an Schnellladern besitzt, so sind diese bis dato auf 400 Volt ausgelegt, es kommen jedoch vermehrt 800-Volt-Fahrzeuge auf den Markt. Es muss also auch hier umgebaut werden. Warum dann nicht gleich auf CCS1? An vielen bestehenden Ladestationen stellen sich zudem die Fragen nach Kabellängen und Steckerpositionen für die verschiedenen Autos der Hersteller.
Tesla betreibt nach eigenen Angaben aktuell weltweit 45.000 Supercharger-Ladepunkte, davon etwa 12.000 und damit 60 Prozent in den USA und Kanada, in Europa sind es rund 10.000 Stück. Wie die übrigen weltweiten Automobilhersteller auf die Ankündigung von NACS im Hinblick auf CCS1 reagieren, bleibt bislang offen.
Die „Combined Charging System“-Technologie (CCS2) ist in Europa bereits mit über 440.000 Ladepunkten seit Ende 2022 als gesetzter Standard am Netz. Auch die Biden-Regierung favorisiert und fördert den CCS-Ansatz. Es bleibt somit spannend und der ein oder andere Interessent an der Elektromobilität wird in den USA mehr verunsichert als bestärkt sein.
Das hauseigene umfassende Know-how und die darauf basierende Flexibilität von ADS-TEC Energy sind wichtige Assets im Umgang mit dieser Entwicklung. Neben dem Steckerformat sind auch dessen Positionen am Fahrzeug sowie Kabellängen, Spannungslagen, Stromstärken und Sicherheitsstandards von Autoherstellern und Ladeinfrastrukturanbietern zu bedenken.
ADS-TEC Energy ist mit seinen hochintegrierten und -speicherbasierten Systemplattformen, bestehend aus Hardware, Software und Services, optimal darauf eingestellt, auf Veränderungen zu reagieren.
Thomas Speidel bekräftigt: „Unsere bereits bestehenden CCS1-Ladesysteme können mit einem Steckeradapter bereits heute schon NACS-Fahrzeuge laden. Es wäre unvorteilhaft, dauerhaft beide Standards vorzuhalten, die sich eigentlich nur durch das Steckerbild unterscheiden. Es bleibt für die E-Mobilität zu hoffen, dass sich tatsächlich nur ein Standard für Nordamerika durchsetzt. Wir werden dem folgen.“





Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.