Innovative Techniken für die Modul-Produktion

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In der Bearbeitung von Glas ist die deutsch-schweizerische Unternehmensgruppe zu Hause: Seit über 40 Jahren steht sie für zukunftsweisende Maschinen, Anlagen, Systeme und Dienstleistungen in der Glasbearbeitung. Von Basiskomponenten bis zu automatisierten, kundenspezifischen Komplettlösungen bietet Bystronic glass überraschende Konzepte in höchster Qualität – und das gilt auch für die Solar-Industrie. Kantenschleifen von Glas-Substraten Sauber geschliffene Kanten der Substrate sind elementar für einen reibungslosen Ablauf in der Produktion von Solarmodulen. Nur mit einer hohen Kantenqualität – frei von Rissen und Ausmuschelungen – lässt sich Glasbruch innerhalb des Prozesses vermeiden.
Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine effiziente und wirtschaftliche Produktion, denn Glasbruch ist ein relevanter Kostenfaktor und bedeutet immer auch Anlagenstillstand. So ist es bei Glasbruch notwendig, die Produktionsanlagen leerzufahren und zu reinigen sowie die Produktion wieder hochzufahren. „Schleifmaschinen von Bystronic glass stehen für geschliffene Glaskanten höchster Qualität. Maschinen ähnlicher Bauweise sind bereits seit vielen Jahren erfolgreich in der Automobilindustrie im Einsatz“, erklärt Markus Lipp, Vertrieb Solar Technologie im Schweizer Bystronic glass Technologiezentrum.
Mit der champspeed’grind lassen sich Kanten von einem Mindestfertigmaß von 200 mm x 200 mm bis zu einem Höchstfertigmaß von 2200 mm x 2600 mm mit C- oder K-Schliff versehen. Die Ausbeute liegt bei 99,5 Prozent. Dank einem Maschinenbett aus Mineralguss sind die Maschinen der champ’speed-Reihe absolut vibrationsfrei und können daher mit höchster Genauigkeit arbeiten. Die Substrate lassen sich mit geringsten Toleranzen von +/- 0,1mm in absolut rechtwinkligen Seiten schleifen, selbst wenn das Ausgangssubstrat große Abweichungen an den Winkeln aufweißt. Da die Maschinen als Polarschleifmaschinen mit spielfreiem Tisch aufgebaut sind, erhalten in einem Durchgang sowohl die Kanten als auch die Ecken einen Schliff – mit Radius oder Facette.
Alle Achsen sind mit wartungsfreien und hochdynamischen CNC-Direktantrieben ausgestattet. Das neue Spindeldesign arbeitet sekundenschnell mit zwei übereinander angeordneten Schleifscheiben. „Weitere Zeitvorteile ergeben sich einerseits durch eine automatische Korrektur des Schleifscheiben-Durchmessers, die Umrüstung auf eine andere Modulreihe beziehungsweise Substratgröße innerhalb von weniger als fünf Minuten und andererseits durch die Nutzung eines automatischen Wechselsystems für die Schleifscheiben“, weiß Markus Lipp von der Maschinentechnologie zu berichten. Durch den modularen Aufbau der Reihe, lassen sich champ’speed-Maschinen beliebig zu ganzen Fertigungszellen mit integriertem Handlinggerät und zusätzlicher Bohrmaschine erweitern.

Backrails automatisch aufbringen

Backrails dienen zur Befestigung von Dünnschichtmodulen und geben insbesondere großflächigen Modulen außerdem Stabilität. Dazu erhalten Module aller Größen mit Tape oder Flüssigkleber aufgebrachte Schienen. Das Bystronic glass Technologiezentrum Bystronic Armatec liefert halb- oder vollautomatische Anlagen zur Vorbereitung und Aufbringung der Backrails. Diese sind sowohl als Stand-Alone-Lösung als auch in bestehende Linien integrierbar erhältlich. „Je nach Modulgröße können bis zu vier Schienen auf ein Modul oder im Twinbetrieb gleichzeitig vier Schienen auf zwei Module aufgebracht werden. Dieses Vorgehen ermöglicht kürzeste Taktzeiten“, erklärt Thomas Ommerle, Vertrieb Solar bei Bystronic Armatec.
Die Positioniergenauigkeit liegt abhängig von der verarbeiteten Schiene bei +/- 0,5 mm. Bystronic glass liefert dem Kunden eine Anlage, die das Aufbringen von Backrails äußerst effizient erledigt. Zunächst werden die Module einzeln oder paarweise automatisch auf der Anlage positioniert. Parallel dazu verläuft die Vorbereitung der Backrails mit Entnahme der Schienen aus einer Kassette, Reinigung, Primer- sowie Kleberauftrag und endet mit der Übergabe an die Montagelinie. Das Positionieren und Aufsetzen der Schienen auf die Modulrückseite erfolgt automatisch. Darauf folgt das Verpressen der Backrails abgestimmt auf die Art der Verklebung. Im Sortiersystem werden die Module nach Leistungsklassen getrennt vertikal zwischengelagert. „Sobald die für eine Verpackungseinheit entsprechende Anzahl erreicht ist, transportiert das System die Module automatisch weiter. Die fachgerechte Verpackung ist sowohl liegend mit automatischer Spacereinlage als auch stehend in Kartonagen mit entsprechenden Trennkämmen möglich“, beschreibt Thomas Ommerle den Leistungsumfang.