Im Landkreis Heilbronn entsteht aktuell einer der größten Solarparks in Baden-Württemberg mit 56 Megawatt Leistung. Ein Teil der Anlage soll als Bürgersolarpark realisiert werden. Hierfür hat die EGIS eG (EnergieGenossenschaft Inn-Salzach eG) Mitte Juli aufgrund des großen öffentlichen Interesses gleich zwei Bürgerinformationsveranstaltungen ausgerichtet. „Die Menschen vor Ort sind begeistert von diesem Projekt und davon, finanziell an der Energiewende in der Region zu partizipieren“, berichtet Pascal Lang, Vorstandsvorsitzender der EGIS eG. Über Genossenschaftsanteile können Interessierte von den Erträgen der Freiflächen-Photovoltaikanlage profitieren.
„Energiewende funktioniert am besten, wenn die Menschen an ihr teilhaben können“, erklärt Pascal Lang und ergänzt: „unsere Energiegenossenschaft bietet eine einfache Möglichkeit dafür. Die Dividende erfolgt gleich doppelt: Denn mit einer Beteiligung an Energiewendeprojekten profitiert man sowohl monetär als auch ideell.“ Eine Beteiligung an der EGIS eG ist bereits ab 150 Euro je Anteil möglich. Mit über 2.900 Mitgliedern setzt sich die Genossenschaft deutschlandweit für Erneuerbare Energien ein. Umgesetzt werden vorrangig Projekte mit den Schwerpunkten Photovoltaik, Fernwärme, E-Mobilität und Batteriespeicher.
Photovoltaik, Agri-PV, Umspannwerk: Der Solarpark in Gemmingen
Der Solarpark im Landkreis Heilbronn entsteht auf einer Fläche von insgesamt 47 Hektar. Ein Teil davon, etwa fünf Hektar, wird als Agri-PV-Park realisiert. Dort kann zukünftig die Ernte sowohl von Sonnenenergie als auch von landwirtschaftlichen Produkten eingefahren werden. Pascal Lang berichtet: „Die Agri-Photovoltaik-Module werden auf Trackern mit einfacher Achse nachgeführt und verfolgen wie Sonnenblumen den Lauf der Sonne. Die Umsetzung ist etwas aufwändiger als bei den starren Modulen. Der dauerhafte Sonnenstrom-Ertrag ist bei den nachgeführten Modulen jedoch höher.“ Umgesetzt wird das Projekt von der MaxSolar GmbH aus Traunstein. Die Projektpartner rechnen mit insgesamt etwa 68 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich. Rechnerisch können davon etwa 18.300 Vier-Personen-Haushalte ihren gesamten Strombedarf decken. Über ein eigenes Umspannwerk ist der Solarpark ans örtliche Stromnetz angebunden. Einen Teil wird das örtliche Kieswerk abnehmen.
Gewinn für Anwohner, Gemeinde und Natur
Neben der Beteiligungsmöglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger profitiert auch die ganze Gemeinde von dem Projekt: Sie erhält Gewerbesteuer sowie eine Kommunalbeteiligung. Diese beträgt bis zu 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde Strom. 100.000 Euro Zusatzeinnahmen pro Jahr, die der Gemeinde finanzielle Spielräume schaffen – beispielsweise für Kindergärten, Vereine und neue Spielplätze.
Die EGIS eG verfolgt zusammen mit der Max Solar GmbH auch ökologische Ziele mit dem Solarpark. Ein umfangreiches Natur- und Artenschutzkonzept stellt sicher, dass die Fläche zukünftig zum attraktiven Zuhause für Insekten, Niederwild und Vögel werden kann. „Mit Ausnahme des landwirtschaftlich genutzten Abschnitts mit Agri-PV finden sie alle einen Lebensraum vor, der nur selten von Mensch und Maschine aufgesucht wird“, erklärt Pascal Lang und ergänzt: „Wir verzichten außerdem auf Bodenversiegelung und Düngemitteleinsatz. So bleiben auch Bodengüte und Wasserhaushalt erhalten.“ Nach außen wird die Anlage durch Hecken in die Landschaft eingefügt.
So geht es mit dem Solarpark Gemmingen weiter
Der Spatenstich fand im April 2025 statt. Aktuell laufen die Bauarbeiten für die Anlage und das Umspannwerk. Parallel dazu informiert die EGIS eG immer wieder vor Ort zum Projekt und zu den Beteiligungsmöglichkeiten. In Betrieb gehen soll das Photovoltaik-Projekt im November 2025.
Weitere Informationen zur EGIS eG gibt es unter egis-energie.de. Weitere Informationen zu MaxSolar GmbH unter maxsolar.com.





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