GroKo-Sondierungen: Das Potential von Energiespeichern für das Energiesystem noch nicht ausreichend berücksichtigt

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  • Der BVES begrüßt, dass bereits in den Sondierungsgesprächen das Thema Energiespeicher Einzug gehalten hat und anerkannt wird, dass Änderungsbedarf in den Rahmenbedingungen besteht.
  • Der BVES kritisiert fehlende Konkretisierung und Weiterentwicklung der Energiespeicherprogrammatik im Vergleich zum Koalitionsvertrag 2013. Die Absichtserklärung zur Überprüfung der Rahmenbedingungen für Speichertechnologien hat bereits in der letzten Legislatur zu keinen Ergebnissen geführt.

Berlin, 11. Januar 2018 – Die ersten Zwischenergebnisse der GroKo-Sondierungen zeigen, dass Energiespeicher ein zentrales Thema für das Energiesystem und das Gelingen der Energiewende sind. Der BVES begrüßt es daher sehr, dass Union und SPD bereits in den ersten Zwischenergebnissen der Sondierung den gemeinsamen politischen Willen bekundet haben, sich für eine bessere Integration von Energiespeichern in das Energiesystem einzusetzen.

Gleichzeitig kritisiert der BVES jedoch, dass dieser politische Wille nicht mit einem konkreten Handlungsauftrag verbunden ist. Die aufgenommene Formulierung, dass die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Speichertechnologien überprüft werden sollen ist eine reine politische Absichtserklärung, die so bereits im Koalitionsvertrag von 2013 zwischen Union und SPD festgeschrieben wurde. Für die damals bereits verabredete Evaluierung der Rahmenbedingungen für Speicher ist jedenfalls kein Ergebnis bekannt und wenn erfolgt, ist sie jedenfalls folgenlos geblieben.

Für die kommende Legislatur erwartet der BVES nun konkretere Verabredungen, die dem hohen Potential von Speichern und der wachsenden Bedeutung von Speichern endlich gerecht werden.

Das Kernproblem der Einstufung von Speichern als Letztverbraucher und die damit verbundene Doppelbelastung der gespeicherten Energie muss endlich beseitigt werden. Damit wird nicht nur die Energiewende flexibilisiert und dynamisiert, sondern auch der technologische Vorsprung der deutschen Speicherindustrie endlich in den Markt gebracht. Wenn die aktuell noch falschen Rahmenbedingungen bestehen bleiben, wird dieser Vorsprung verspielt und ein weiteres Hochtechnologiefeld im internationalen Wettbewerb aufgegeben.

Deutschland braucht endlich eine konsistente Speicherstrategie. Dabei sind Energiespeicher als vierte unabhängige Säule des Energiesystems aufzustellen – Speicherung als eigenständige Säule neben Erzeugung, Transport und Verbrauch von Energie.

„Das Potential von Energiespeichern für ein sicheres und nachhaltiges Energiesystem und zusätzlich auch für unsere Volkswirtschaft ist enorm“, fasst Urban Windelen, BVES-Bundesgeschäftsführer, zusammen. „Jetzt gilt es aber endlich, dieses Potential nicht wieder mit zaghaften Absichtserklärungen zu verspielen, sondern mit einem konkreten Handlungsauftrag rasch zur Entfaltung zu bringen“, so Windelen.

Der Bundesverband Energiespeicher (BVES) vertritt die Interessen von Unternehmen mit dem gemeinsamen Ziel der Entwicklung und Vermarktung von Energiespeichern in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität. Als technologieoffener Industrie-Verband ist der BVES Dialogpartner für Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Pressekontakt:

Valeska Gottke, Referentin Kommunikation und Märkte

Tel.: 030 – 54 610 634, Mobil: 0172-1481791

v.gottke@bves.de, www.bves.de