Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Landesbank Saar (SaarLB) treiben den Ausbau erneuerbarer Energien in Frankreich und Deutschland voran. Die EU-Bank und die SaarLB unterzeichneten am Mittwoch eine Garantievereinbarung im Volumen von 70 Mio. Euro, um der SaarLB zusätzlichen Spielraum für Investitionen im Bereich regenerativer Energien zu eröffnen. Das Abkommen sieht vor, dass die EU-Bank auf bis zu zehn bestehende Kredite der SaarLB für Projekte im Wind- und Solarbereich in Frankreich und Deutschland eine Absicherung von bis zu 50 % übernimmt. Durch diese teilweise Risikoübernahme wird die SaarLB darin unterstützt, zusätzliche Kredite im Volumen von knapp 140 Mio. Euro für neue Projekte im Bereich regenerativer Energien, ebenfalls in Frankreich und Deutschland, zu vergeben.
Die Transaktion ist der zweite Part eines Garantierahmens zwischen EIB und SaarLB im Gesamtvolumen von 150 Mio. Euro. Die erste EIB-Garantie über 80 Mio. Euro wurde bereits vor zwei Jahren unterzeichnet. Damit wurde der Weg für sieben zusätzliche Finanzierungen von Windprojekten mit Darlehensvolumina von mehr als 160 Mio. Euro durch die SaarLB bereitet. Die EU-Bank ist in der Lage, die Risikoabsicherung auf Projekte der SaarLB vorzunehmen, da sie selbst partiell über Garantien aus dem „Europäischen Fonds für Strategische Investitionen“ (EFSI) abgesichert ist. EFSI ist die tragende Säule des Investitionsplans für Europa (IPE), auch „Juncker-Plan“ genannt, in dem die EIB und die Europäische Kommission strategische Partner sind, und in dessen Rahmen die Finanzierungen der EU-Bank die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft stärken.
Der für Deutschland, Frankreich sowie EFSI zuständige Vizepräsident der EIB, Ambroise Fayolle, unterstrich in Luxemburg: „Der Klimaschutz zählt zu den absoluten Prioritäten der EU-Bank. Wir sind unter den internationalen Finanzinstitutionen der weltweit größte Geldgeber für Klimaschutzprojekte, und setzen dazu auch moderne, innovative Finanzierungstechniken ein, wie hier, wo wir erstmals das direkte Finanzierungsrisiko von Krediten der SaarLB teilweise übernehmen, das Management und Minimierung der Risiken aber der Landesbank überbelassen. Das ist möglich, weil wir die Unterstützung vom Europäischen Fonds für Strategische Investitionen haben, und weil wir mit der SaarLB über einen Partner verfügen, mit dem wir seit vielen Jahren sehr eng, sehr konstruktiv und sehr erfolgreich zusammenarbeiten.“
Für die SaarLB betonte Vorstandsmitglied Frank Eloy: „Die Finanzierung von Projekten der erneuerbaren Energien ist seit Jahren eine wichtige tragende Säule der SaarLB. Wir haben uns bisher auf die Finanzierung von mittelständischen Projekten im Bereich Windanlagen und Solar in Frankreich und Deutschland konzentriert. Im Zuge der Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells in diesem Kerngeschäftsfeld der Bank werden wir unser Leistungsspektrum auf die Finanzierung von Geothermieprojekten sowie möglicherweise räumlich auf Belgien und Luxemburg ausdehnen. Die Erweiterung des Garantierahmens der EIB ist ein wesentlicher und wichtiger Baustein, damit wir auch zukünftig unsere Partner bei ihren Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien nachhaltig und langfristig begleiten können. Ein lebendiges Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation zum Nutzen aller Partner.“
Der für die Energieunion zuständige Vize-Präsident der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, erklärte: „Die Energiewende gelingt in Europa nur, wenn wir über Landesgrenzen hinweg denken und zusammenarbeiten. Die SaarLB unterstützt genau das, indem sie erneuerbare Energie in Deutschland und Frankreich finanziert. Ich freue mich, dass die EU dies durch die EIB und den Europäischen Fonds für Strategische Investitionen unterstützt. Dies wollen wir auch im Rahmen der nächsten mehrjährigen Finanzperiode 2021-2027 fördern. Durch die Koppelung verschiedener Instrumente wollen wir weitere Investitionen besonders aus dem Privatsektor mobilisieren, um die strategische Nutzung erneuerbarer Energietechnologien vorantreiben.“
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungsmittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die SaarLB
Die SaarLB ist als deutsch-französische Regionalbank erfolgreich, mit grenzüberschreitender Kenntnis der Märkte, Geschäftsusancen und Rechtsnormen. Die Kernmärkte der Bank sind das Saarland, angrenzende Gebiete in Deutschland und im benachbarten Frankreich insbesondere der wirtschaftsstarke Nordosten.
Die Investitionsoffensive für Europa
Die Investitionsoffensive für Europa, der Juncker-Plan, ist eine der wichtigsten Maßnahmen der EU, um die Investitionen in Europa anzukurbeln und auf diese Weise Arbeitsplätze zu schaffen und das Wachstum zu fördern. Zu diesem Zweck werden vorhandene und neue Finanzierungsmittel intelligenter genutzt. Die EIB-Gruppe spielt bei dieser Investitionsoffensive eine zentrale Rolle. Durch Garantien aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die EIB und der Europäische Investitionsfonds (EIF) in der Lage, in Projekten einen größeren Teil des Risikos zu übernehmen, was es privaten Geldgebern erleichtert, sich ebenfalls an diesen Projekten zu beteiligen. Der EFSI war zunächst darauf ausgerichtet, innerhalb von drei Jahren europaweit Investitionen mit einem Volumen von 315 Milliarden Euro bis Mitte 2018 zu mobilisieren. Im Dezember 2017 verständigten sich das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten darauf, die Laufzeit des EFSI bis 2020 zu verlängern und die finanzielle Kapazität auf 500 Milliarden Euro zu erhöhen. Außerdem gibt es neben dem EFSI die neue Beratungsplattform EIAH, die öffentlichen und privaten Projektträgern hilft, Investitionsprojekte professioneller zu strukturieren. Die Investitionsoffensive soll zudem in der EU investitionsfreundlichere rechtliche Rahmenbedingungen schaffen. Das gilt vor allem für den Digital-, den Energie- und den Kapitalmarktsektor.
Pressekontakte:
EIB: Christof Roche, c.roche@eib.org, Tel.: +352 43 79 89013 / Mobile: +32 479 65 05 88
Website: www.eib.org/press – Pressestelle: +352 4379 21000 – press@eib.org





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