Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e.V. nimmt Mühlenbecks größte Photovoltaikanlage in Betrieb

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Mühlenbeck, 22. November 2022 – Die anhaltende Energiekrise macht einen dringlichen Umstieg auf erneuerbare Energie deutlicher denn je. Denn neben dem positiven Effekt auf das Klima fördern eigene Energiequellen langfristig die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Das Berufsförderungswerk Berlin Brandenburg e.V. (BFW), einer der größten Arbeitgeber des Mühlenbecker Landes, nimmt mit der Inbetriebnahme einer rund 2.000 Quadratmeter umfassenden Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Gemeinde des Landkreises Oberhavel eine Vorreiterrolle auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität ein. Die gemeinsam mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung entstandene und am heutigen Tag in Betrieb genommene Freiflächenanlage mit einer Leistung von 421 Kilowatt-Peak wird künftig bis zu 60 % des Eigenstrombedarfs der beruflichen Bildungseinrichtung decken. Ein Batteriespeicher mit einer Leistung von 537 kWh, ermöglicht zudem die zeitversetzte Nutzung des erzeugten Stroms.

Das Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e.V. am Standort Mühlenbeck gehört einerseits zu den größten Arbeitgebern, andererseits jedoch auch zu den größten Stromverbrauchern der brandenburgischen Gemeinde. Kein Wunder, schließlich umfasst das 20 Hektar große Areal der beruflichen Bildungseinrichtung neben einer Großküche für die Verpflegung von rd. 500 Teilnehmenden und ca. 140 Mitarbeitenden, zahlreichen Unterrichts- und Verwaltungsräumen sowie 216 Internats- und Studentenzimmern auch medizinische Behandlungsbereiche und ein Therapie-Schwimmbad. Letzteres wird zwar über ein Blockkraftwerk beheizt, benötigt jedoch ebenfalls Strom. Jährlich kommt so ein Gesamtstromverbrauch von ca. 700.000 kWh zusammen. Angesichts stetig steigender Strompreise ein enormer Kostentreiber für die Bildungseinrichtung.

Mit der neuen rund 2.000 Quadratmeter großen Freiflächen-Photovoltaikanlage nutzt das BFW künftig die Kraft der Sonne und wird so bis zu 60 Prozent des Eigenstrombedarfs decken. Die aus 1.110 Modulen bestehende Anlage produziert jährlich ca. 421.000 kWh Strom. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von ca. 100 Einfamilienhäusern* mit jeweils vier Personen. Ein Speicher mit vier Batteriesystemen und einer Speicherleistung von 537 kWh hält den Strom für Zeiten, in denen kein oder zu wenig Strom erzeugt wird, vor.

Win-Win-Situation für Klima und Geldbeutel – PV-Anlage spart CO2-Jahresausstoß von 115 Mittelklasse-PKWs und ca. 120.000 € jährliche Energiekosten ein!

„Die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern zur Reduktion unseres CO2-Fußabdruckes steht bereits seit längerem ganz oben auf unserer Agenda. Schon im Frühjahr 2020 haben wir mit der Planung der PV-Anlage begonnen und auf den heutigen Tag hin gefiebert. Durch die jährliche Einsparung von 184.000 kg CO2 leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Denn diese Ersparnis kommt dem Jahresausstoß von 115 Mittelklasse-Pkw mit einer Kilometerleistung von 10.000 Kilometer pro Jahr gleich. Zeitgleich tragen wir der Aufforderung der Politik, Energie einzusparen, Rechnung und profitieren, gerade bei stetig steigenden Strompreisen, von einer jährlichen Energiekostenersparnis von ca. 120.000 €** – ökonomisch und ökologisch also eine Win-Win-Situation“, so Thomas Kastner, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks Berlin-Brandenburg e.V.

„Auch für unsere Gemeinde ist die beim BFW errichtete PV-Anlage ein absolutes Paradebeispiel und ein wichtiger Meilenstein, um unser Klimaziel zu erreichen. Zudem lieferte die Planungsphase, bei der unsere Gemeinde, der Landkreis und das BFW zu jeder Zeit an einem Strang gezogen haben, wertvolle Erkenntnisse für weitere Projekte dieser Größenordnung“, sagt Filippo Smaldino, Bürgermeister der Gemeinde Mühlenbeck.

Das Gesamtinvestitionsvolumen der Photovoltaikanlage inklusive Speicher umfasste 1,1 Millionen Euro. Rund 60 Prozent davon, wurden durch das EFRE Förderprogramm RENplus für Energie- & CO2-Einsparungen getragen. Mit dem Programm unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg (MWAE) über die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Vorhabentragende bei der Senkung der energiebedingten CO2-Emissionen im Rahmen der Umsetzung der Energiestrategie 2030 des Landes Brandenburg.

Erfreulicherweise konnten sich im Rahmen der Ausschreibungen auch regionale Firmen der Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt bei der Lieferung wichtiger elektronischer Komponenten für die Photovoltaik-Anlage beteiligen. Dazu zählen beispielsweise die neue Übergabestation Mittelspannung des Herstellers uesa GmbH sowie das innovative Batteriespeichersystem der Firma TESVOLT GmbH.

*ausgehend von einem ø Jahresstromverbrauch von ca. 4.000 kWh pro Haushalt
** auf Basis eines Strompreises von rd. 0,3 €/kWh

Über das Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg e.V.

Das Berufsförderungswerk Berlin-Brandenburg hilft seit mehr als 50 Jahren Menschen, nach einer Krankheit oder einem Unfall zurück in ein erfülltes Arbeitsleben zu finden. Im Rahmen der beruflichen Rehabilitation werden unter anderem Orientierungshilfen, Qualifizierungen und sozial-medizinische Leistungen angeboten. Umschulungen mit Bildungsgutschein, Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein sind ebenfalls möglich. Das differenzierte Förderprogramm berücksichtigt die individuelle Situation der Teilnehmenden. An drei Standorten in Berlin und Brandenburg werden Menschen bei ihrem Neuanfang unterstützt. Die Zusammenarbeit erfolgt mit Arbeitgebern und Unternehmen sowie mit festen Kooperationspartnern wie den Jobcentern, den Arbeitsagenturen, der Rentenversicherung und der IHK.

Mehr Informationen unter www.bfw-berlin-brandenburg.de