Ingolstadt/Schwifting: Der landwirtschaftliche Familienbetrieb von Alexander Schaller aus Schwifting darf zu Recht stolz sein. Er wurde als zweiter Betrieb in Oberbayern mit der Auszeichnung „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ vom LandSchafftEnergie-Team am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt geehrt. Das Hoftorlabel wurde für die durchgeführten Energieeinsparungs- und Effizienzmaßnahmen verliehen.
Was ist das Label genau?
Seit Juli 2019 wird das Label „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ bayernweit vom staatlichen Beratungsnetzwerk LandSchafftEnergie verliehen. Es zeigt die Initiative einzelner Landwirte und das Engagement der bayerischen Landwirtschaft für Energiewende und Klimaschutz. Strom und Wärme effizient selbst erzeugen und verantwortungsvoll verbrauchen – das steht beim Label im Vordergrund. Nach einer kostenlosen und produktneutralen Energieberatung und erfolgreich umgesetzten Energiesparmaßnahmen können Betriebe ausgezeichnet werden.
Was macht den Betrieb Schaller besonders?
Bei dem neuen Label-Träger handelt es sich um einen Milchviehbetrieb mit 85 Milchkühen. Durch den Einsatz einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) und einer modernen Milchvorkühlung wird dort eine erhebliche Energiemenge selbst erzeugt und eingespart. Gleichzeitig wurden Betriebskosten gesenkt und CO2-Emissionen vermieden. Die umgesetzten Maßnahmen sind damit für den Landwirt nicht nur energetisch und klima-technisch sondern auch wirtschaftlich interessant. Für den Verbraucher ergibt sich ein zusätzlicher Mehrwert durch energieeffizient erzeugte Produkte.
Insgesamt hat die PV-Anlage der Familie Schaller eine installierte elektrische Leistung von 6,2 kWp. Damit erzeugt und verbraucht die Landwirtschaft pro Jahr etwa 5.500 kWh Strom selbst. 80 % der Energie werden selbst verbraucht. Weitere 1.375 kWh werden pro Jahr in das Stromnetz eingespeist. Die Energie wird lokal erzeugt und die Energiekosten gesenkt. Zusätzlich wird Strombezug aus Kohle- oder Kernenergie vermieden.
Ein weiterer großer Teil zur Vermeidung von CO2 und zur Einsparung fossiler Energien wird durch den Einsatz der Milchvorkühlung erreicht. Mit der Maßnahme werden jährlich 6.000 kWh eingespart. Die Installationskosten amortisieren sich innerhalb von 2 Jahren. Beim Einsatz eines Rohrkühlers werden ca. 1 l Leitungswasser (11°C) benötigt, um 1 l Milch von 33 auf 16 °C zu kühlen. Dies entspricht in etwa einer Temperaturabsenkung von 50 % vor der anschließenden Kühlung im Milchtank.
Welche Landwirtschaften werden beraten und was kostet das?
Auf jedem Betrieb sind große oder kleine Einsparpotenziale vorhanden. Es lohnt sich also immer, den Energieverbrauch des eigenen Betriebs zu durchleuchten. Oftmals sind Energieeffizienzmaßnahmen mit einer merklichen Kosteneinsparung für die Landwirtschaft verbunden und ohne übermäßigen Aufwand realisierbar. Zudem machen Förderprogramme entsprechende Optimierungen noch attraktiver, so dass sich, nach einer Abwägung von Kosten und Nutzen, eine Investition bereits nach wenigen Jahren lohnen kann.
Beratung durch LandSchafftEnergie
LandSchafftEnergie bietet kostenfreie Beratung zu Fragen rund um die Energiewende und unterstützt im Rahmen eines Energiechecks landwirtschaftliche Betriebe bei der Energieeinsparung und bei der Effizienzsteigerung. Ansprechpartner im nördlichen Oberbayern sind Katharina Gallenberger und Michael Huth am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt. Weitere Ansprechpartner für andere Regionen Bayerns finden Sie unter https://www.landschafftenergie…





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