Nach eigener Einschätzung war es ein „Ausnahmejahr“ für die Baywa AG. Im angelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete der Münchner Konzern neue Rekordmarken beim Umsatz und Gewinn. So sei der Umsatz von 19,8 auf 27,1 Milliarden Euro gesteigert worden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) hat sich demnach auf 504,1 Millionen Euro gegenüber dem Jahr davor fast verdoppelt. Bereits im vergangenen Jahr hatte Baywa seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr 2022 zweimal erhöht und diese Erwartungen konnten auch erfüllt werden.
Besonders heraus sticht die Entwicklung im Segment der erneuerbaren Energien. Es erreichte mit 6,5 Milliarden Euro einen Rekordumsatz weit über den der Vorjahre, wie es von Baywa hieß. Im Jahr davor lag der Umsatz noch bei 3,6 Milliarden Euro. Auch das EBIT verbesserte sich Baywa zufolge drastisch von 135 auf 239,1 Millionen Euro binnen Jahresfrist. Vor allem der Handel mit Photovoltaik-Komponenten habe floriert. Es seien Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 3,5 Gigawatt verkauft worden – 71 Prozent mehr als 2021. Zudem habe Baywa 26 projektierte Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen verkauft, die ebenfalls zum starken Ergebnis beitrugen. Das IPP-Portfolio, also Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die Baywa selbst betreibt, sei um 7 auf 26 Projekte mit 800 Megawatt Gesamtleistung erhöht worden.
Das in der Gesellschaft Baywa re gebündelte Erneuerbaren-Geschäft soll auch in diesem Jahr kräftig weiter ausgebaut werden. So sei der Verkauf von Solar- und Windparks mit einer Gesamtleistung von 2,1 Gigawatt geplant, hieß es vom Konzern. Zudem soll das IPP-Portfolio ausgebaut werden, dies vor allem durch Übernahme von Projekten in Europa. Baywa geht davon aus, dass angesichts der staatlichen Ausbauziele und Förderprogramme für Photovoltaik sowie der Ausbau der Elektromobilität der Absatz von Solarmodulen ebenfalls weiter beflügelt wird.
„Wir gehen davon aus, dass das Konzernergebnis auch in Zukunft weit über den Werten liegen wird, die wir bisher durchschnittlich erzielt haben“, sagte Baywa-CEO Klaus Josef Lutz zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts. „Dafür spricht unsere Funktion als Grundversorger und dass wir mit all unseren Geschäftsbereichen globale Megatrends wie Klimaschutz, Ernährungs- und Energiesicherheit bedienen.“ Er gab auch eine Prognose ab. So rechne Baywa im laufenden Geschäftsjahr mit einem Konzernergebnis zwischen 320 und 370 Millionen Euro. Bis Ende 2025 werde ein operatives EBIT zwischen 470 und 520 Millionen Euro angestrebt, so Lutz weiter.
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