Enpal erhält Millionen-Investment von Zalando-Gründern

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Einst war die deutsche Solarindustrie Weltspitze. Dann brach sie
zusammen. Nun steht die Branche vor einem Comeback – nicht zuletzt durch Anbieter, die
Solarmodule günstig vermieten und Solarstrom so wieder salonfähig machen. Einer der Vorreiter auf
diesem Gebiet ist das Berliner Unternehmen Enpal. Während viele Unternehmen kriseln, konnte Enpal
während der Pandemie seine Umsätze sogar verdoppeln – das zieht nun neue Investoren an.

Enpal sammelt mehrere Millionen von den Zalando-Gründern Robert Gentz, David Schneider und
Rubin Ritter ein. Bekannte Namen wie Picus-Capital-Gründer Alexander Samwer und
Delivery-Hero-Gründer Lukasz Gadowski sind bereits seit 2019 als Investoren an Bord. Das frische
Investment soll nun dabei helfen, die neuen Geschäftsfelder voranzutreiben.

“Wer an grünen Strom denkt, soll zuerst Enpal im Sinn haben”, sagt Gründer und Geschäftsführer
Mario Kohle. Einen Standort in China hat Enpal dieses Jahr bereits eröffnet, auch Batteriespeicher will
Enpal bald anbieten – und Kunden den Strom liefern, den sie noch vom Netz beziehen.
Robert Gentz, Mitgründer und Co-CEO von Zalando, sieht in dem Enpal-Konzept viel Potential: “Der
Trend zu Erneuerbaren ist sehr klar. Die Reise von Enpal hat also gerade erst begonnen und wir freuen
uns, das Team von Enpal auf diesem aufregenden Weg zu begleiten.”

Abo-Modell für Solarlösungen

Laut diesjährigen Report der Internationalen Energieagentur (IEA) ist Photovoltaik (PV) für die eigene
Stromerzeugung meist die günstigste Energie. In Deutschland kostet Strom aus Solarmodulen vom
Dach im Vergleich zu Strom vom Netz weniger als ein Drittel. Enpal möchte, dass seine Kunden davon
profitieren und bietet dafür Solaranlagen im Abonnement. Die Zielgruppe sind Eigenheimbesitzer. Die
passende Anlage wird komplett online und per KI-Software geplant, was im Vergleich zu
herkömmlichen Lösungen viel Zeit bei der Planung spart. Zudem erhalten Enpal-Kunden die Anlage für
0 Euro Anschaffungskosten. Montage, Wartung, Reparatur und Versicherung sind ebenfalls inklusive
und kostenlos.

“Wir stellen fest, dass Konsumenten wegen der Pandemie von großen Stromkonzernen unabhängig
sein wollen”, erklärt Mario Kohle. “Deswegen wollen wir es Hausbesitzern so einfach wie möglich
machen, an eine eigene Solaranlage zu kommen” Die Miete für die Anlage bleibt für zwanzig Jahre
gleich. Danach kann der Kunde die Anlage für einen symbolischen Euro kaufen und weiter nutzen.
Bundesweit arbeitet Enpal mit 30 lokalen Partnerbetrieben zusammen, die die Montage der Anlagen
vor Ort übernehmen. Die eigene Enpal Montagegesellschaft beschäftigt bereits 140 Mitarbeiter in 18
Teams. Erst 2017 gegründet, beschäftigt Enpal mittlerweile über 400 Angestellte deutschlandweit.
Ambitionierte Wachstumsziele

Mario Kohle hat vor Enpal bereits eine erfolgreiche Firma mit 500 Mitarbeitern gegründet und seine
Anteile 2016 schließlich an ProSiebenSat.1 verkauft. Dort merkte er, dass der deutsche Solarmarkt vor
einem neuen Boom steht und Solarmodule günstiger werden. 14 Millionen Dächer in Deutschland
könnten bestückt werden.

Inzwischen mieten über 5.000 Haushalte in Deutschland bereits die Solarlösung von Enpal. Für das
kommende Jahr plant Gründer Mario Kohle mit mehr als 10.000 Anlagen, 2022 sollen es bereits um
die 30.000 sein. Die Vision: Bis 2027 über 5 Millionen Haushalte mit grüner Energie versorgen. Das
frische Kapital soll dem Unternehmen dabei helfen, diese Vision schnell umzusetzen. “Die Miete von
Solaranlagen ist erst der Anfang. Bald sollen unsere Kunden den selbst produzierten Strom auch mit
der Enpal-Community teilen und ihr Zuhause als grünes Ökosystem erleben können”, so Mario Kohle.