Photovoltaik-Pflicht: Bei Investitionen auf Qualität achten

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Köln, 13. Januar 2022. Bei Neubauten in Deutschland wird Photovoltaik (PV) zur Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie zunehmend zur Pflicht. So müssen seit 1. Januar 2022 auf neugebauten Nicht-Wohngebäuden in Baden-Württemberg Photovoltaik-Anlagen installiert werden, ab 1. Mai auch auf allen neugebauten Eigenheimen. Sowohl in Baden-Württemberg als auch in Nordrhein-Westfalen müssen außerdem neue Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen seit Jahresbeginn ebenfalls verpflichtend mit Photovoltaik ausgestattet werden. Zudem soll nach Plänen der Bundesregierung auch deutschladweit eine Solarpflicht für gewerbliche Bauten kommen. „Der Trend geht klar dahin, Investitionen in Photovoltaik bei allen Neubauten einzukalkulieren“, sagt Jörg Althaus, Experte für PV-Technik und Solarkraftwerke bei TÜV Rheinland. Althaus empfiehlt, bei der Entscheidung für PV-Module auf die Qualität zu achten. „Gerade in Zeiten häufigerer Wetterextreme steigen die klimaspezifischen Anforderungen an Materialen und Systeme, die äußeren Umweltfaktoren ausgesetzt sind. Solarmodule sollten im hiesigen Klima Belastungen durch Schneelasten ebenso verkraften wie durch Hagelschlag oder Starkregen“, so Althaus. Schließlich sollen die Anlagen verlässlich mehrere Jahrzehnte Strom erzeugen.

Ungleichmäßige Belastung bei Schnee

Um eine hohe Qualität und lange Lebensdauer von Anlagen zu gewährleisten, nehmen die Fachleute von TÜV Rheinland die Module bei Stresstests genauestens unter die Lupe. Ein Szenario der Prüfungen ist die Belastung von Photovoltaiksystemen auf Schrägdächern durch Schnee. Dabei werden die Solarmodule ungleichmäßig belastet: Oft rutscht Schnee an den unteren Modulrahmen ab. Das führt dazu, dass dort die Last auf der Befestigung sehr hoch wird. Bei überhöhter Last durch stetigen Schneefall, Frost und Eis gibt die mechanische Konstruktion des Solarmoduls nach; der Alurahmen samt Glaslaminat der Module wird zerstört.

Relevante Prüfergebnisse auch für Bauwerksplaner und Statiker

Um die Schneebelastungen auf Schrägdächern realitätsnah zu simulieren, ist bei TÜV Rheinland ein spezielles Prüfverfahren im Einsatz. Hersteller können dabei prüfen und zertifizieren lassen, wie die Module Schneebelastungen in Schräglage standhalten. Das Verfahren ist international erprobt und mittlerweile als eigener Standard DIN EN IEC 62938 anerkannt. Relevant sind die Prüfergebnisse nicht nur für die Hersteller selbst, sondern beispielsweise für Anlagen- und Bauwerksplaner sowie Statiker, die bei immer mehr Neubauten PV-Anlagen verpflichtend einplanen müssen. Von TÜV Rheinland auf Schneelasten geprüfte Module lassen sich an einem entsprechenden Prüfzeichen erkennen.