DARMSTADT, 22. OKTOBER 2014. Bauen ist Ausdruck der Kultur. Auch wenn die energetischen Belange eines Hauses zunehmend an Bedeutung gewinnen, so dürfen dadurch die sozialen, ökonomischen und ästhetischen Aspekte nicht außer Acht bleiben. Das relativ junge Geschäftsfeld der Energieberatung erfordert deshalb Konzepte und Lösungen mit einer ganzheitlichen Sichtweise. Die Kunst ist hier, für jede einzelne Immobilie die Energieeffizienz, Ästhetik, den Komfort und den Werterhalt geschickt in Einklang zu bringen. Dafür eignen sich Lösungen, die das Zusammenspiel von passiven/konstruktiven und aktiven/technischen Strategien für die fünf wesentlichen Energiethemen eines Gebäudes ernst nehmen: Wärme, Kälte, Luft, Licht und Strom.
Im Zusammenspiel zum Erfolg
Passive Strategien versuchen, den Energiebedarf zu minimieren – also beispielsweise die Wärme inner-halb des Gebäudes zu erhalten. Aktive Maßnahmen optimieren die Energieversorgung, so dass Wärme und Strom effizient gewonnen und genutzt werden, zum Beispiel auf den Dach- und Fassadenflächen. Werden diese für die Energiegewinnung aktiviert, übernimmt die Gebäudehülle neue Aufgaben, was das Erscheinungsbild und die mögliche Ausrichtung des Baukörpers verändern kann. Zur Veranschaulichung: Ein Passivhaus verfügt über große Glasflächen auf der Südseite. Die Solarstrahlung dient so zum Aufheizen des Innenraums im Winter. Im Sommer gilt es aber, genau diesen Effekt durch Verschattungselemente zu verhindern. Ein so genanntes Aktivhaus, das die Gebäudehülle zur Energiegewinnung nutzt, verkleinert hingegen den Fensterflächenanteil im Süden, um opake Hüllflächen zur thermischen sowie elektrischen Energieerzeugung zur Verfügung zu haben.
Die Solarnutzung bei Gebäuden erfolgte bisher fast ausschließlich in Form von Aufdachmontagen. Nächster Schritt sind nun Bauelemente, die sich ohne größeren Aufwand in eine Konstruktion integrieren lassen. Dies bewirkt gleichzeitig ein homogenes Gesamterscheinungsbild der Architektur. An solchen Lösungen arbeiten zum Beispiel der Photovoltaik-Spezialist Belectric OPV sowie Baufarben- und Dämmsystemhersteller DAW SE (Deutsche Amphibolin-Werke) zusammen mit der Technischen Universität (TU) Darmstadt. Dabei geht es um die Integration organischer Photovoltaik (OPV) direkt in einzelne Bauproduktlinien und deren Komponenten. Die Produkte ermöglichen den Anwendern, einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten und die elektrische Energie selbst zu nutzen. Dies ist nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern zugleich eine sinnvolle Lösung für die Zukunft: Ab 2021 sollen in der EU ausschließlich Gebäude errichtet und saniert werden, die de facto fast keine Energie verbrauchen.
Über die Solarenergie hinaus können auch andere, am Gebäudestandort vorhandene Umweltwärmequellen genutzt werden, zum Beispiel das Erdreich und Grundwasser, die Außen- und Abluft oder das Abwasser. Dies ist in der Regel weniger sichtbar und daher auch weniger offensichtlich Gestalt prägend als Vorrichtungen für die Sonnenenergie. Aber es gilt auch hier, die Konstruktion eines Gebäudes mit der Technik sinnvoll in Einklang zu bringen, damit sich der Nutzer in seinen "vier Wänden" wohl fühlt. Lösungen bieten intelligente Kombinationen von gutem Wärmeschutz, optimierten Bauteilanschlüssen, dem Einsatz erneuerbarer Energien sowie eine effiziente Nutzung des Gebäudes und seiner Ausstattung mit elektrischen Geräten.
Integrale Ansätze auch in Fortbildungen
Zu diesen Lösungen können die bislang 338 plus ab sofort zwölf neue "Energieberater TU Darmstadt" sowie 34 "Fachplaner TU Darmstadt" ihre Bauherren kompetent beraten. Ihre Planungen greifen von Anfang an sinnvoll ineinander – ohne dass dabei entweder die architektonische Gestaltung oder die energetische Qualität zu kurz kommt. Architekten, Ingenieure und Handwerker erhalten das entsprechende Rüstzeug in den Fernlehrgängen, die die Ina Planungsgesellschaft mbH (ina) in Kooperation mi dem Fachbereich Architektur der TU Darmstadt anbietet:
- Zertifikatslehrgang „Wohngebäude im Bestand“ zum „Energieberater TU Darmstadt
- Zertifikatslehrgang „Nichtwohngebäude im Bestand“ zum „Energieberater TU Darmstadt“
- Zertifikatslehrgang „Vom Passiv- zum Plus-Energie-Haus“ zum „Fachplaner TU Darmstadt für Passiv-, Null- und Plus-Energie-Häuser“
- Fortbildungslehrgänge „Auffrischung für Energieeffizienz-Experten“.
Die webbasierten Trainings entsprechen allen aktuellen Anforderungen und beinhalten technische Informationen auf dem neusten Stand. Sie können mit freier Zeiteinteilung absolviert werden. Einzige Präsenzveranstaltung ist die quartalsweise stattfindende Abschlussklausur in Darmstadt.
Besonderheit "Winter-Special": Wer sich bis zum 31. Januar 2015 für den Besuch des Zertifikatslehrgangs „Nichtwohngebäude im Bestand“ anmeldet, bekommt einen Rabatt von 150 Euro. Einen permanenten Nachlass auf die Lehrgangsgebühr erhalten wiederkehrende Teilnehmer; Mitglieder des Bunds Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e.V. (BDB); des AktivPlus e.V.; Auszubildende; Studenten; Hochschulabsolventen; Arbeitssuchende und Rentner. Nähere Informationen und kostenfreie Demo-Versionen finden Sie unter:
http://www.energieberater-ausbildung.deenergieberater.moodle-kurse.deFür Fragen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Bettina Gehbauer-Schumacher, Telefon: 06155-667708, E-Mail: info@smartskript.de, Smart Skript – Fachkommunikation für Architektur und Energie, Donaustraße 7, 64347 Griesheim
Die ina Planungsgesellschaft mbH (ina) ist eine Ausgründung des Fachgebiets „Entwerfen und Energieeffizientes Bauen“ von Professor Manfred Hegger an der Technischen Universität Darmstadt. Als Beratungs- und Architekturbüro ist ina in den Bereichen des energieeffizienten, nachhaltigen und lebenszyklusorientierten Bauens tätig und erforscht, berät und plant Projekte vom Einzelgebäude bis zum Stadtquartier. Ergänzt wird dies durch Lehr- und Vortragstätigkeiten in der Aus- und Weiterbildung von Architekten und Ingenieuren. Durch die Kombination der praktischen und wissenschaftlichen Erfahrungen und der generalistischen Ausbildung als Architekten und Ingenieure wird eine ganzheitliche Begleitung und Steuerung von nachhaltigen Planungsprozessen möglich.
www.ina-darmstadt.de
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