Die Barabfindung der letzten Aktionäre setzt den Schlusspunkt unter die Verschmelzung der Innogy SE mit der Eon Verwaltungs SE – und damit unter die umfassende Neuordnung ihrer Geschäftsfelder, die Eon und RWE vor knapp zwei Jahren vereinbart hatten. Die Minderheitsaktionäre sind mit der Abfindungshöhe jedoch nicht zufrieden.
Der Energiekonzern will den noch verbliebenen Aktionären 42,82 Euro je Aktie zahlen. Eon hält derzeit bereits rund 90 Prozent der Anteile von Innogy.
Eon-Vorstand Leonhard Birnbaum löst Uwe Tigges als Vorsitzenden des Innogy-Vorstands ab. Neuer Vorsitzender des Innogy-Aufsichtsrates ist Eon-Chef Johannes Teyssen.
Kurz nach der Freigabe der Transaktion hat Eon damit mehr als 426 Millionen Aktien übernommen. Die Innogy-Aufsichtsräte legen zum 4. Oktober ihre Mandate nieder. Die Übernahme schürt bei vielen Konkurrenten weiter große Sorgen, da sie eine Monopolstellung der neuen Energieriesen in verschiedenen Sektoren fürchten.
Sobald die EU-Kommission die Übernahme der Innogy-Anteile von RWE und anderen Aktionären genehmigt hat, soll die Innogy SE auf die Eon Verwaltungs SE verschmolzen werden. Teil dieses Plans ist ein umwandlungsrechtlicher Squeeze-out der verbliebenen Minderheitsaktionäre.
Die Aktionäre von Chorus Clean Energy haben dem Squeeze-out-Verlangen von Capital Stage zugestimmt. Damit kann das Hamburger Unternehmen auch noch die verbliebenen Aktien der Minderheitsaktionäre von rund fünf Prozent übernehmen.