Der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland soll mit dem Gesetz weiter beschleunigt werden. Die geladenen Experten zeigten in der Ausschusssitzung auf, an wievielen Stellschrauben dafür noch gedreht werden sollte. Dies reicht von dem Wiederaufbau der Photovoltaik-Produktion über gewerbliche Dachanlagen bis hin zu Freiflächenanlagen. Und nicht zu vergessen: Auch die Netze und Speicher müssen schneller ausgebaut werden.
In seinem aktuellen Statusreport werden auch die Herausforderungen für die Stromnetzes der Zukunft thematisiert. Zudem werden passenden Rahmenbedingungen für eine Photovoltaik-Produktion in Deutschland gefordert.
Interview: Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), Carsten Körnig, erläutert die vier Prämissen, denen eine Industrieförderung genügen muss. Auf keinen Fall dürfe sie die Ausbauziele gefährden. Andererseits könne eine zu hohe Importabhängigkeit langfristig ganz schön teuer werden.
Wir befinden uns im Jahr 2007. Die deutsche Solarmodul-Produktion steigt im ersten Halbjahr erneut um 33 Prozent, der Aufbau von bundesweit 15 neuen Fabriken ist geplant. Die Prognosen für den “Gigatrend” des neuen Jahrtausends überschlagen sich und Deutschland ist international an der Spitze. Heute, 16 Jahre später, steht eben jene Industrie mit dem Rücken zur […]
In den vergangenen Monaten sind die Preise für Solarmodule auf einen neuen Rekordtiefstand gefallen. Solarpower Europe spricht von einem „perfekten Sturm“ der Marktkräfte. Nach einer Befragung von ESMC unter Photovoltaik-Herstellern sank die heimische Produktion von Solarmodule von neun Gigawatt 2022 auf ein Gigawatt in diesem Jahr, wobei nahezu alle Photovoltaik-Produktionen stillstehen. Eine neue Insolvenzwelle könnte auf Europa zurollen, wenn nicht schnell gehandelt wird, so die Vereinigungen.
Das 2022 gegründete Unternehmen will 2025 in Frankreich eine Fünf-Gigawatt-Fertigung für Solarzellen und -module in Betrieb nehmen. Das Fraunhofer-Institut will Holosolis bei der Technologieauswahl und der Fabrikplanung unterstützen, außerdem sei eine Forschungszusammenarbeit geplant.
Rund 100 interessierte Unternehmensvertreter folgten dem Aufruf des Fraunhofer ISE und diskutierten mit dem Bundeswirtschaftsministerium über die Anforderungen für das Interessensbekundungsverfahren. Offen blieb die Frage, wie Betriebskosten berücksichtigt werden können und was die EU-Kommission erlauben könnte. Zwölf potenzielle Hersteller pitchten bereits ihre Konzepte.
Interview: Peter Fath, Geschäftsführer von RCT Solutions, plant und begleitet Fabrikbau weltweit und jetzt auch konkret in Deutschland. Er hält eine Anfangsunterstützung für notwendig, soll eine Ansiedlung in Europa erfolgreich sein. Bei Herstellung in Deutschland würden außerdem aus diversen Gründen zwei bis drei Cent Kostenunterschied zu Modulen aus Fernost bleiben, mit denen man umgehen muss.
Interview: Solarunternehmer Karl-Heinz Remmers hat die Stellungnahme europäischer Unternehmer zum Wiederaufbau einer Photovoltaik-Produktion im Februar mitverfasst. Er vermisst in der gegenwärtigen Debatte große Ziele und besteht darauf, dass auch europäische Solarmodule günstig sein müssen und können. Remmers plädiert für das Ziel, nicht auf wie bisher geplant auf 30 Gigawatt zu skalieren, sondern auf 600 Gigawatt, und damit 20 Prozent globalen Marktanteil anzustreben.
Tobias Brandis, Geschäftsbereichsleiter für Polysilizium bei Wacker Chemie, erläutert das Umfeld zum Wiederaufbau einer Photovoltaik-Wertschöpfungskette zur Produktion von Solarmodulen. Die Subventionspolitik der USA hat die Europäische Union wachgerüttelt, doch einige Regelungen reichen noch nicht aus. Außerdem bereitet der hohe Strompreis großes Kopfzerbrechen.