209 Millionen Euro Umsatz mit Polysilizium verzeichnete der Chemiekonzern im dritten Quartal – 10 Prozent weniger als im zweiten Quartal und 39 Prozent weniger als im dritten Quartal des Vorjahres. Der Gesamtumsatz sank vergleichsweise leicht auf 1,43 Milliarden Euro.
Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus sagte in einem Handelsblatt-Interview, das Unternehmen müsse Mitte des Jahres entscheiden, ob es die Dresdner Photovoltaik-Produktion schließe oder nicht. Wenn die Politik jetzt keine Lösung für die ungleichen Bedingungen im Wettbewerb finde, werde es bald keine nennenswerte produzierende Solarindustrie in Europa mehr geben.
EU Prosun Glass hatte den Antrag ursprünglich eingereicht und kurz vor Jahresende 2018 wieder zurückgezogen. Bis mindestens Mai laufen aber noch die Anti-Dumpingzölle für Solarglas aus China. Die europäischen Photovoltaik-Hersteller sehen in den Zöllen einen enormen Wettbewerbsnachteil gegenüber der asiatischen Konkurrenz.
Eine offizielle Bestätigung dafür, dass ein entsprechender Prüfantrag für die Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen gegen die chinesischen Photovoltaik-Hersteller Anfang Juni in Brüssel eingereicht wurde, gibt es nicht. Aber es sprechen einige Gründe dafür.
Nach dem Parlament hat nun auch der Rat in Brüssel zugestimmt. Die neuen Regeln, bei denen es keine Unterscheidung zwischen Ländern mit und ohne Marktwirtschaft mehr geben soll, werden voraussichtlich zum 20. Dezember in Kraft treten.
Billige Solarmodule aus China drohen die indischen Produzenten vom heimischen Markt zu drängen. Die Photovoltaik-Hersteller haben nun mit dem Ministerium für Erneuerbare Energien erneut eine Petition beim Handelsministerium eingereicht, um Importzölle auf Produkte aus China, Malaysia und Taiwan zu verhängen.
Wahrscheinlich als Reaktion auf die Entscheidung aus Brüssel, das Undertaking sowie die Anti-Dumping- und Anti-Subventionszölle für kristalline Photovoltaik-Produkte aus China zu verlängern, hat Peking nun seinerseits mit der Ausdehnung der Maßnahmen für Polysilizium-Maßnahmen reagiert. Wacker Chemie hat mit China ein Undertaking mit Mindestimportpreis ausgehandelt.