Der Stromausfall, der am Montag um 12:25 Uhr (MESZ) in Spanien auftrat, war auf eine erhebliche Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage zurückzuführen. Dies erklärte der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica de España (REE), der von einem „Erzeugungsausfall“ sprach, der größer war, als das System verkraften konnte. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez erklärte, dass „um 12:33 Uhr plötzlich 15 Gigawatt Strom aus dem System ausgefallen sind. Das ist noch nie zuvor passiert“.
Nach Angaben der REE stammten während der Wiederherstellung der Stromversorgung mehr als drei Viertel des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien. Am Abend nahm der Anteil der Photovoltaik natürlicherweise ab, und Gas- und Dampfkraftwerke seien wieder in Betrieb genommen worden. Kohle- und Kernkraftwerke blieben vollständig abgeschaltet.
Sánchez bestritt, dass der Ausfall auf einen Mangel an Kernenergie zurückzuführen sei. Er sagte in seiner Rede am Dienstagmittag, dass zum Zeitpunkt des Vorfalls „die Kernenergie in Betrieb war und vom Netz ging; sie war nicht widerstandsfähiger als andere Quellen. Wir sehen, dass bei einer stärkeren Abhängigkeit von der Kernenergie die Erholung nicht so schnell verlaufen wäre, wie wir es erlebt haben; sie wäre sogar viel langsamer gewesen. Derzeit wird aufgrund einer Entscheidung der Stromerzeuger selbst kein Strom erzeugt, weil sie derzeit nicht mit erneuerbaren Energien konkurrenzfähig sind“, so der spanische Ministerpräsident weiter.
In der Zeit seien einige Haushalte und Unternehmen dank Photovoltaik-Anlagen und batteriegestützten Backup-Lösungen nie ohne Strom gewesen. „Wir sind eines der wenigen Unternehmen in Galizien und Spanien, deren Büros gestern völlig normal funktionierten, da unser Hauptsitz völlig netzunabhängig ist und zu 100 Prozent mit galizischer Technologie ausgestattet ist“, erklärte ein Sprecher des spanischen Energieunternehmens Norvento Energia pv magazine. „Unser Firmengebäude verfügt über ein vom Stromnetz abgekoppeltes Microgrid, das es ermöglicht, jederzeit autonom zu arbeiten, da es am Ort des Verbrauchs Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt und über ein Batteriespeichersystem verfügt, das synchron arbeitet, um eine konstante Versorgung zu gewährleisten.“
Der Sprecher von Norvento Energia erklärte, dass das Unternehmen Windkraft-, Photovoltaik-, Biomasse- und Batteriespeichersysteme einsetzt, die von intelligenten leistungselektronischen Umrichtern betrieben werden, die alle in Lugo entwickelt und hergestellt werden. Im Gegensatz zu Infrastrukturen mit Back-up-Dieselgeneratoren, die vor dem Anschluss an das Stromnetz in den Null-Energie-Modus wechseln, gehe ihr System nie in den Null-Energie-Modus. Straßenlaternen und Verkehrsampeln, die mit Solarzellen ausgestattet sind, funktionieren weiterhin.
Erste Erkenntnisse
Eduardo Prieto, Direktor für Betriebsdienste bei Red Eléctrica, sagte, dass es sich zwar nicht um endgültige Schlussfolgerungen handele, aber es gebe Hinweise auf zwei „Erzeugungsabschaltungen“, die um 12:32 Uhr und um 12:00 Uhr erfolgt seien. „Die erste war in einem System, das mit dem Erzeugungsausfall im Südwesten der Halbinsel kompatibel war. Dieser wurde überwunden und ein stabiles System erreicht“, sagte er. „Anderthalb Sekunden später trat ein weiteres Ereignis auf, das ebenfalls mit einem Erzeugungsausfall einherging und 3,5 Sekunden später zu einem Stromausfall führte, das heißt in einem Fünf-Sekunden-Fenster, das mit dem Funktionieren des Stromnetzes nicht vereinbar war. Das System konnte sich von dem ersten Ereignis erholen, nicht aber von dem zweiten.
Prieto stellte fest, dass das System der extremen Störung nicht standhalten konnte, was zu einem Spannungsabfall führte. Er betonte, dass die Ursache für den Erzeugungsausfall noch untersucht wird. Er nannte den Ort des zweiten Ereignisses nicht, räumte aber ein, dass es „sehr gut möglich“ sei, dass die Photovoltaik-Erzeugung betroffen war. Er fügte hinzu, dass man auf Informationen von den Erzeugungskontrollzentren warte, um die Störungen zu analysieren, wobei einige bereits erste Daten lieferten, während andere dies noch nicht getan haben.
Speicher sind Teil der Lösung
Luis Marquina, Präsident der Vereinigung für Batteriespeicher (AEPIBAL), erklärte auf Anfrage von pv magazine: „Was auch immer die REE sagt, wird uns akzeptabel erscheinen, da das Thema sehr komplex ist und jede Erklärung, die auf wenig Informationen basiert, wenig Sinn macht.“ Er fügte hinzu, dass Batteriespeicher in Zukunft, wie in Regionen wie Südaustralien zu sehen, effizient zur Lösung dieses Problems beitragen könnten, insbesondere durch die Steuerung erneuerbarer Energien, die Maximierung ihrer Integration in das Netz und die Beschleunigung der Netzreaktivierung.
„Die Situation auszunutzen, um Gas und sogar Kohle stärker zu fördern, wie wir hören, erscheint uns nicht vernünftig: Die erneuerbaren Energien können nicht rückgängig gemacht werden, aber wir müssen verstehen, dass eine massiv erneuerbare Erzeugung unterstützende Technologien braucht, die dem System helfen, seine Zuverlässigkeit und Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten“, sagte Marquina weiter. „Dies ist die Rolle der Batterien, und dieser Vorfall sollte dazu dienen, ihre Einführung zu beschleunigen und das Bewusstsein für den Schaden zu schärfen, den die auf Fake News basierenden Falschmeldungen über Batterien bei uns allen anrichten. Kurz gesagt, Batterien, ja, und je früher, desto besser“.
Ministerpräsident Sánchez sagte auch, dass „die Regierung zwei klare Prioritäten hat: Die erste ist die Konsolidierung der Wiederherstellung unseres Stromnetzes auf 100 Prozent, und um dies zu erreichen, werden zahlreiche Teams vor Ort eingesetzt, und heute wird das System in einer intervenierten, ausfallsicheren Weise mit synchroner Erzeugung betrieben. Wenn sich keine neuen Entwicklungen ergeben, wird das System morgen wieder voll in Betrieb genommen. Die zweite Priorität besteht darin, herauszufinden, was passiert ist, und Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt.
Die Techniker der REE sind noch mit der Analyse des Systems beschäftigt und erwarten die Ergebnisse in den nächsten Stunden oder Tagen. In der Zwischenzeit werten die privaten Stromerzeuger die Telemetriedaten ihrer Produktions- und Managementzentren aus, um herauszufinden, was in den fünf Sekunden geschah, die den Systemausfall auslösten. Diese Erkenntnisse werden dazu beitragen, das elektrische System zu stärken, um eine Wiederholung des Vorfalls zu verhindern.
Sánchez wies auch darauf hin, dass private Betreiber gegebenenfalls zur Rechenschaft gezogen werden, und kündigte die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses unter der Leitung des Ministeriums für den ökologischen Wandel an. „Der Ausschuss für technische Analysen wurde eingerichtet, und das CNMC wird bei den Untersuchungen anwesend sein“, sagte Sánchez und fügte hinzu, dass die Regierung einen unabhängigen Bericht aus Brüssel anfordern werde, um ein „genaueres Bild“ zu erhalten, denn „wir sind Teil eines europäischen Netzwerks“.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
…ich versteh den Artikel nicht ganz… Es ist doch offensichtlich, dass es am PV und Windstrom lag! In Spanien können die PV Anlagen nicht abgregelt werden! Zum Hochfahren des Netzes werden Gas oder Atomkraftwerke benötigt, es geht nicht mit PV und Wind…
Der Artikel sagt ganz klar, das die Ursache Stand jetzt unklar ist.
Aber stabile Genies wie Du wissen natürlich sofort woran es lag. Diagnostiziert aus dem Sessel ca. 2000 km entfernt.
Natürlich kannst Du auch Belege für Deine steilen Thesen bringen.
Alternativ, und noch besser, verschone uns mit dieser blaubraunen Propaganda.
Die Lastversorgung wurde selbstverständlich ohne AKW wieder angefahren, da die AKW durch die RESA erst nach über 24 Stunden wieder am Lastbetrieb teilnehmen dürfen.
Lieber Thomas ..
das spanische Netz wurde OHNE Kernkraftwerke wieder hochgefahren… Das kann man bei REE (spanischer Netzbetreiber) nachlesen.
Bitte keine „alternativen“ Fakten hier Posten..
Reicht schon wenn auf YouTube irgendwelche Spinner solche Dinge über den Stromausfall in Spanien tun, die keine Ahnung davon haben.
Hier wird sollten Leute mit mehr Sachwissen unterwegs sein… Also lass das bitte…
Danke.
Wenn ich mir meine Netz-Frequenz-Logs vom Montag ansehe, dann gab’s um kurz nach 9Uhr schon eine deutliche „Unterfrequenz“ im Stromnetz, die fast so tief war, wie der negative Peak um 12:32Uhr, als das spanische Netz in die Knie ging.
Netzfrequenzschwankungen sind normal, aber dass es gleich zweimal an einen Tag zu solchen Ausschlägen kam finde ich schon bemerkenswert.
Warum liest man davon so gut wie nirgends was??
Hat jemand von den Experten hier eine Einschätzung… Die PV-Anlagen werden es wohl kurz nach 9Uhr nicht gewesen sein 😉
Leider sind solche Frequenzschwankungen heute normal. Ein gutes Zeichen sind Sie nicht.
Wenn wir die Schwankungen von vor 15Jahren anschauen fällt folgendes auf: Sie waren deutlich seltener und vorallem weniger schnell in der Änderung.
Für die Schnelligkeit der Änderung ist hauptsächlich die Momentanreserve in einem Netz entscheidend. Diese wurde früher ausschliesslich mit rotierender Masse(Synchrongenerator oder Phasenschieber) bereitgestellt. Diese wird im gesamten europäischen Verbund immer weniger, ist zurzeit noch ausreichend vorhanden. Jedoch weniger als früher. Künftig soll Momentanreserve auch mit Batteriespeicher bereitgestellt werden. Ich kenne jedoch noch kein laufendes Projekt dazu. Zur Primärregelungleistung werden schon viele Batterien eingesetzt.
Die Häufigkeit der Schwankungen hat mit dem Energiemix zu tun. Früher musste „nur“ schwankender Verbrauch oder ein Kraftwerksausfall ausgeglichen werden. Heute ist die Produktion selbst immer volatiler. Der Einfluss steigt natürlich mit dem Anteil am Energiemix.
Wichtig für das Gelingen der Energiewende ist, dass jetzt auch die Speicher und die Regelung forciert werden. Bis anhin war der Fokus zu stark auf den reinen Zubau gelegt.
Der 9 Uhr Knick ist relativ häufig. Diesen gibts auch am Abend um 21.00Uhr oder bei anderen Stunden wechseln.
Diese sind hauptsächlich Nachfrage bedingt.
Zum einen wechseln die Preise an den Spotmärkten stündlich. In Zukunft alle 15min, da sollten Schwankung kleiner werden.
Zum anderen ist 9.00Uhr für viele Arbeitsbeginn. Die Nachfrage steigt natürlich an.
Um 21.00Uhr schalten bereits die ersten Grossverbraucher ein, weil allfälliger Nachtarif günstiger ist. Oder jemand programmiert sein E-Auto Zeit versetzt zu laden. Die meisten wählen automatisch Stundenwechsel als Start.
Solche Sachen verursachen dann „Sprünge“ der Frequenz.
Interessant ist noch, dass es bereits 9:03 Uhr einen ähnlich steilen und tiefen Abfall der Netzfrequenz im euroäischen Verbundnetz bis auf 49,85 Hz gegeben hat. Auch hier muss bereis schon ein größeres Ereignis aufgetreten, bzw. Erzeugungs-/Übertragungsleistung in größerem Umfang, zumindest kurzzeitig, ausgefallen sein!
12:33 Uhr, quasi zum Blackout, waren es dann am tiefsten Punkt 49,84 Hz.
(Im euroäischen Verbundnetz ist die Netzfrequenz quasi überall gleich)
Quelle:
https://www.energy-charts.info/charts/frequency/chart.htm?l=de&c=DE×lider=1&hour=13&datetimepicker=28.04.2025&interval=day&boost=1
Klar, träge Großkraftwerke wie Atom- oder Kohlekraftwerke sind für den Netzaufbau nach einem Blackout kaum oder nicht geeignet. Das wird mit Gas- und/oder Wasserkraftwerken gemacht und JA, die erneuerbaren Energien helfen dann mit zusätzlicher Erzeugung, wenn Teilbereiche wieder am Netz sind. Wie beschrieben und berichtet konnte so die Stromversorgung deutlich schneller wieder aufgebaut werden.
und dann gehst du mal auf den 27.4. und siehst 49.88Hz als Minimum.
Tritt also öfters auf und nicht nur am 28. früh. Mehr habe ich jetzt nicht gesucht.
Sarkasmus ON:
Dass waren irgendwelche Zeitreiseversuche einer durchgeknallten KI mit einem DMC 12 . Zeitsprünge brauchen exorbitant viel Energie!
….Wenn irgendwo in den nächsten Tagen ein De Lorean DMC 12 mit Fluxkompensator aus dem „Nichts“ auftaucht , ist die Sache klar.
Sarkasmus OFF.
Als Elektro Ingenieur und Betreiber mehrerer PV Anlagen, kommt mir in dem Artikel einiges „spanisch“ vor. Vor dem Blackout war eindeutig zu viel PV Strom im Netz. Was den Erzeugerabfall bewirkt hat, wird nicht beschrieben, aber man weiss schon, das PV keine Rolle gespielt hat?
Bei dem Wiederanlauf sollen PV Anlagen die grosse Rolle gespielt haben? Dazu müssten sie schwarzstartfähig sein. Die mir bekannten PV Parks sind allesamt netzgeführt und damit gar nicht in der Lage, selbst wieder ein Netz aufzubauen. Das Netz muss also anderweitig, entweder mit konventionellen, schwarzstartfähigen Generatoren hochgefahren worden sein und/oder mit Hilfe mit Strom aus dem Unterseekabels aus Marokko. Ich habe das Gefühl, dass hier Nebelkerzen geworfen werden umd die heilige Kuh der auch so unproblematischen sogenannten regenerativen Energien nicht anzutasten.
Von F und Marokko aus gab es Frequenz. Und ich denke auch in Spanien sind Gasturbinen da, die pro Segment Frequenz liefern. Also können sich die PV Anlagen wieder draufschalten.
Sieht man ja alles in den Charts von dem Tag.
Beim Wiederanlauf kamen vor allem Wasserkraft- und Pumpspeicherkraftwerke zum Einsatz; außerdem verfügt Spanien über mehrere Solartermiekraftwerke mit Speichertechnologie, welche rund um die Uhr Leistung bereitstellen können (ob diese schwarzstartfähig sind ist mir leider nicht bekannt).
Jörg Becker schrieb:
„Bei dem Wiederanlauf sollen PV Anlagen die grosse Rolle gespielt haben? Dazu müssten sie schwarzstartfähig sein.“
Nein. Müssen diese nicht. Dadurch dass Wind und Solar noch überwiegend netzgeführt sind, können diese sofort und unmittelbar in das Netz. Netzgeführte Erzeuger verursachen keine Frequenzschwankung sondern passen sich in Millisekunden an. Ein reines PV-Netz hat keine Frequenzschwankung, dafür braucht es drehende synchronisierte Generatoren.
Neue PV/Wind Anlagen sind teilweise schwarzstartfähig und können auch Regelleistung bereitstellen. Allerdings hatten die hiesigen Hersteller dieses Konzept seit Jahrzehnten in den Regalen versauern lassen, bis die Chinesen mit netzführenden Invertern auf den Markt gingen. Dann war plötzlich Panik angesagt.
Den Rest haben patzze und Gregor schon gsagt.
Die Bundesnetzagentur sollte diese Webseite (zur Bedeutung der Zwischenspeicherung) aktualisieren?
‚So funktioniert der Strommarkt‘
https://www.smard.de/page/home/wiki-article/446/384
… die (direkten) Grenzkuppelkapazitäten zwischen Frankreich und D. erreichen zwischen 1.8GW (net transfer capacity, NTC) und etwa 6.5GW (Flow based market coupling, FBMC).
(2024 hat Frankreich etwa 16TWh nach D. exportiert, und D. 3TWh zurück, die Schweiz hat 10TWh, Dänemark, Niederlande 18 und fast 9TWh, Norwegen etwa 7TWh nach D. geleistet)
(2023 wurden 10TWh ErneuerbareEnergien abgeregelt, mit Marktwert Solar/Wind, gemittelt, um etwa 7ct/kWh oder 70€/MWh waren das vergütete(?) etwa 700Mio€ Marktwerte, oder ersatzweise Investitionen für 1GWh Stromzwischenspeicherung.)
um die pyrenäenverbindung gabs früher schon öfters streit. spanien würde gerne mehr solarstrom nach europa verkaufen und frankreich wiederum seine atomindustrie schützen. das ist also sicher auch etwas, was geprüft werden muss. obwohl, sollten hier politische streitereien der auslöser gewesen sein wird das wahrscheinlich nicht an die öffentlichkeit gebracht. aber eigentlich egal, spanien muss jetzt sowieso verstärkt in bess investieren, nicht nur als speicher von überschussstrom sondern auch als netzdienliche helfer um genau solche netzferquenzschwankungen aufzufangen. und wir übrigens auch.
Frankreich hatte sich ja auch schon im Zusammenhang mit der Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke seltsam verhalten: Ein Vierteljahr vor der Abschaltung der vorletzten drei deutschen KKW (zum 31.12.2021) fielen in Frankreich die ersten KKW aus mit der Folge stark ansteigender Strompreise im Herbst 2021. Während Putin die Ukraine überfiel und die Energiemärkte durcheinanderbrachte, legte Frankreich noch mehr KKW still. Als Mitte April 2023 die letzten drei deutschen KKW dann auch vom Netz gingen, waren die französischen KKW plötzlich wieder alle im Markt und verdrängten mit niedrigen Preisen zusätzlich deutsche Kohlekraftwerke, so dass Deutschland mit einem Schlag vom Stromexporteur zum -importeur wurde. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Mit Teilwahrheiten wie, „Die Abschaltung der vorletzten KKW in Deutschland führte zu einem starken Strompreisanstieg“ oder „Die Abschaltung der letzten KKW in Deutschland machte Deutschland vom Stromexporteur zum -importeur“ lässt sich wunderbar Polemik machen.
In meinen Augen hat die französische Taktik allenfalls gezeigt, dass man von dort, was die Rolle der Kernkraft angeht, nichts gutes erwarten kann. Die Franzosen sind kein verlässlicher Partner im Strommarkt. Würde mich nicht wundern, wenn herauskäme, dass der fatale Produktionsausfall von 15GW innerhalb von 3,5 Minuten seinen Ursprung ebenfalls in Frankreich hatte. Die PV- und Windanlagen sind jedenfalls nicht ausgefallen. Das werden regelbare Kraftwerke gewesen sein.
Um die Teilwahrheiten noch ausdrücklich aufzulösen: Es waren nicht die deutschen KKW-Abschaltungen, die zu dem Preisanstieg im Herbst 2021 führten, sondern der Ausfall der unzuverlässigen französischen KKW. Und es war nicht die deutschen Abschaltungen von KKW, dass Deutschland zum Netto-Stromimporteur wurde, sondern die französischen Dumpingpreise nach Wiederanschaltung der französischen KKW.
Die Abschaltung der letzten deutschen KKW ging im Übrigen völlig spurlos am deutschen Strommarkt vorbei, weil deren wegfallende Erzeugungskapazität vom gleichzeitigen Zubau der Erneuerbaren weitgehend kompensiert wurde, leistungsmäßig sowieso, auch auch was die erzeugten Strommengen angeht:
Leistung
KKW: ca. 7.8GW.
PV-Zubau 2021 5,3GW, 2022 7,2GW, 2023 15,4GW, zusammen also 27,9GW
Wind-Zubau: 2021 1,2GW, 2022 2,3GW, 2023 3,3GW zusammen also 6,8GW
Strommenge:
KKW ca. 62TWh
PV ca. 28TWh
Wind ca. 13,6TWh
Mit dem Zubau aus 2024+2025 sind die ausgefallenen Strommengen dann auch überkompensiert.
Es wäre zu hoffen, dass alle Netzbetreiber Regelmechanismen entwickeln, die das plumpe Abschalten durch ein kluges Abtrennen von problematischen Netzbereichen ersetzen. Gerade mit den dezentralen erneuerbaren Erzeugern sollte es möglich sein, auch bei Ungleichgewichten wie den beobachteten, die Versorgung in den meisten Netzbereichen aufrechtzuerhalten. Technische Hilfestellung würden dabei ausreichend dezentral aufgestellte, aber zentral steuerbare schnell reagierende Batteriespeicher leisten, die man zum zukünftig erforderlichen Ausgleich von Nachfrage und Produktion ohnehin braucht.
@JCW: das Abschalten der AKW in Frankreich während dem Beginn des Krieges in der Ukraine hat aber durchaus nachvollziehbare Gründe. Sogar die französiche Atomaufsicht fand die Schäden nicht mehr akzeptabel. Ich glaube, diesmal lag sie richtig: https://www.grs.de/de/aktuelles/sicherheitsrelevante-schaeden-im-sicherheits-einspeisesystem-franzoesischer
Die Schäden in den französischen KKW waren schon lange bekannt. Und die Abschaltung hatte schon vor dem russischen Krieg, nämlich im Herbst 2021 begonnen. Als dann der russische Krieg begann, tat es den Franzosen vielleicht leid, dass sie sich selbst ins Bein geschossen hatten und teuren Kohlestrom aus Deutschland kaufen mussten, aber da war es zu spät. Die Story von den „plötzlich aufgetretenen Schäden“ konnten sie nicht mehr einfangen.
Warum wird sogar in einem Fachmagazin veröffentlicht was ein Politiker sagt? Die haben doch keine Ahnung und sagen immer dasselbe, zu jedem Thema, mit austauschbaren Worthülsen: sind sie von der Regierung dann haben sie alles im Griff, sie sie von der Opposition dann das Gegenteil davon. Bestenfalls sagen sie was zuvor irgend ein Zuflüsterer gesagt hat wenn ihnen das in den Kram passt.
Daher zuerst Fachleute von Betreibern und dergleichen zu Wort kommen lassen.
Zur Sache: offenbar gab es Erzeugungsabschaltungen die das Netz von „fast zu viel Leistung“ auf „nun zu wenig, Panik!“ umgeworfen haben. Oder wie auch immer. Es gab eine fette Panne, peinlich für alle Beteiligten, für manche im Endeffekt gar tödlich.
Aha, die Politik soll gar nix sagen, aber die Fachleute und dann kommst du und tust so als ob du Ahnung hast 😀
@Matthias
Das macht mich ebenfalls nachdenklich. Mich erstaunt auch, dass die Leitung des Übertragungsnetzbetreibers von einer ehemaligen Politiker geführt wird. Gerade in diesem sensiblen Bereich sollte die Politik höchstens die Leitplanken vorgeben.
Bin gespannt wie eine Feder, was die offizielle Begründung für den Netzausfall war.
Mich persönlich erstaunt es, das es so lange dauert bis die Ursache bekannt gegeben wird, wo eigentlich alles akribisch dokumentiert wird im Betrieb. Auf Spekulationen will ich nicht eingehen.
Derzeit kein Strom aus Atom und Kohle „weil sie derzeit nicht mit erneuerbaren Energien konkurrenzfähig sind“? Da könnte man orakeln dass der Ausfall provoziert wurde um diese kaum regelbaren teuren Altlasten loszuwerden oder (höher) subventioniert zu bekommen.
Spanien hat 2024 noch 1,2% des Stroms aus Steinkohle erzeugt, verbrennt auch bei Sonnenschein Kohle, muss man das verstehen? 2018 war es noch das 10fache.
Kann man schon, wenn man alles gelesen hätte.
JCW schreibt.
In meinen Augen hat die französische Taktik allenfalls gezeigt, dass man von dort, was die Rolle der Kernkraft angeht, nichts gutes erwarten kann. Die Franzosen sind kein verlässlicher Partner im Strommarkt. Würde mich nicht wundern, wenn herauskäme, dass der fatale Produktionsausfall von 15GW innerhalb von 3,5 Minuten seinen Ursprung ebenfalls in Frankreich hatte.
@ JCW
Dass da was von Frankreich im Spiel gewesen sein könnte, den Verdacht werde ich auch nicht los, besonders nach dem ich das Folgende gelesen habe.
https://www.dw.com/de/faktencheck-hat-zu-viel-solarstrom-den-blackout-ausgel%C3%B6st/a-72399436
Zitat:…Haben sich plötzlich alle PV-Anlagen abgeschaltet?
Für Energiewendekritiker Fritz Vahrenholt steht fest, dass der Überschuss von PV-Strom im spanischen Netz die „primäre Ursache“ war, wie er der DW auf Anfrage per E-Mail mitteilte. Dadurch sei Spanien gezwungen gewesen, Strom nach Frankreich zu exportieren.
Die „sekundäre Ursache“ sei dann gewesen, dass die Exportleitung wegfiel. In der Folge seien dann „alle“ PV-Anlagen „schlagartig“ vom Netz gegangen. Zitat Ende.
Wenn raus kommt weshalb die Exportleitung wegfiel, kommen wir der Sache schon näher.
Energiewende ist leider immer noch ein „Kalter Krieg“ zweier Systeme.
Die abfälligen Kommentare zur französischen Energie Erzeugung sind wirklich nicht angebracht. Sorgen doch seit Abschaltung der letzten deutschen AKW die französischen durchwegs für eine stabile Grundlastversorgung in Deutschland.
Der Tonfall erinnert stark an deutsche Vorurteile über den welschen Nachbarn Ende des 19. Jahrhunderts.
Radlcaesar schreibt.
Sorgen doch seit Abschaltung der letzten deutschen AKW die französischen durchwegs für eine stabile Grundlastversorgung in Deutschland.
Radlcaesar
Da sind Sie leider nicht tief genug informiert. Eine stabile deutsche Grundlastversorgung, war jederzeit gesichert. Das können Sie z.B bei Fraunhofer nachlesen. Die französischen AKW kamen nur deshalb zum Zuge, weil sie auf dem europäischen Markt billiger angeboten haben. Weshalb sollten wir denn da nicht importieren ? Unter den EE Gegnern hieß es dann sofort, kaum sind die letzten AKW vom Netz, „müssen“ wir Strom aus Frankreich kaufen. Das hat das der JCW richtig dargestellt. Im übrigen sollten wir mal abwarten, ob man zum Folgenden was erfahren wo es heißt
Zitat:..Die „sekundäre Ursache“ sei dann gewesen, dass die Exportleitung nach Frankreich wegfiel.
Ergänzung zu meinem Kommentar.
Grundlast ist ein Begriff von Gestern. Logistik ist der Schlüssel für die Energiewende.
Wenn bei uns die EE vorrangig verbraucht werden, was ja „Physikalisch“ auch der Fall ist, brauchen wir die Fossilen lediglich als Ergänzung, und die haben wir. Wenn man die Ergänzung auf dem europäischen Markt allerdings billiger importieren kann, warum soll man das nicht tun, bis bei uns der Speichermarkt dazu beiträgt.
Was ich hier das Faule Ei nenne, ist die Tatsache, dass die EE zwar physisch in den Bilanzkreisen der Versorger eingespeist werden, aber seit 2010 wo anders „Bilanziert“ werden, sich dort kannibalisieren, und dadurch die gesamte Energiewende finanziell negativ beeinflussen.
Siehe hier wo die EE bilanziert werden.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Schön wäre, wenn der Jörg Eberl, der Mann von den Versorgern, dazu was sagen würde.
@radlcaesar: Deutschland bräuchte die französische Kernkraft nicht. Wir hätten auch die erforderlichen fossilen Kraftwerke, um unseren Strombedarf zu decken. Der französische Nuklearstrom wird aus den alten, abgeschriebenen (und entsprechend unzuverlässigen) Reaktoren bloß gerade mal sehr günstig verkauft, bis zur nächsten Großpanne.
Der chauvinistische Unterton, wenn ich pauschal von „den Franzosen“ spreche, gefällt mir auch nicht. Eigentlich sind es nur die Kreise, die Einfluss auf die französische Nuklearpolitik haben. Die haben allerdings die Unterstützung einer großen Mehrheit der Franzosen. Insofern stimmt die Pauschalisierung wieder. Aber Geschichte wiederholt sich nicht. Die Zeiten des Befreiungskampfs gegen die französische Besatzung unter Napoleon sind vorbei und auch das daraus folgende Resentiment bis in das 20. Jahrhundert. Zwischen zivilisierten Nationen findet die Konkurrenz heute auf wirtschaftlichem Gebiet statt. Das ist weniger blutig.
Spannend wird es, wenn die alten Reaktoren in Frankreich endgültig am Ende sind. Der Ersatz wird nur zögerlich geplant, und wird unmöglich teuer. Frankreich hat nur die halbe Bevölkerungsdichte wie Deutschland. An der langen Küste gibt es beste Möglichkeiten, viel Windkraft zu produzieren, und in der südlichen Landeshälfte PV-Strom mit hoher Ausbeute. Mit einem großen Anteil am Alpenbogen gäbe es auch signifikante Möglichkeiten für saisonal speichernde Wasserkraftwerke. Aber sie tun auch da viel zu wenig.
Dieser Stromausfall hätte nicht passieren dürfen. Dieser Super-Blackout bringt die Erneuerbaren in Misskredit bei den Banken und Versicherungen.
Die Abhängigkeit der Photovoltaik vom echten 50 Hz-Signal im Stromnetz ist frappierend!
Vielleicht wäre ein synthetisches 50 Hz Signal auf globaler Datenbasis eine Lösung?
Da komme ich immer wieder an den Punkt :
Daten ,Daten ,Daten ….. Glasfaser, Laser für Kurzstrecke und otA (over the Air) .
Selbst die kleinste Balkonsolaranlage sollte aus meiner Sicht extern ansteuerbar sein.
Zudem sollte der PV-Zubau in Europa exponentiell beschleunigt werden, und gleichzeitig sollte die Wasserstoffwirtschaft und Wasserstoffstromerzeugung hochgefahren werden.
Ein signifikanter Teil der eigentlich schon „fertigen“ Hochenergie Photovoltaikstrom, muss zukünftig wie ein unbehandelter Rohstoff behandelt werden. Der Rohstoff Strom wird per Elektrolyseanlagen zum Feinprodukt Wasserstoff .
verarbeitet.
Vielleicht sollten Sie Ihre „geniale“ Idee eines globalen 50Hz Signals mal kurz elektrotechnisch von jemandem beurteilen lassen, bevor Sie diese Idee weiter verfolgen.
@C.M
Von Drehstrom Technik sind sie leider Meilenweit entfernt. Ihre Fantasie ist super, nur leider eben nur Fantasie.
Quizfrage: (Ich Frage für einen Freund) Wenn alle Geräte (synthetisch) auf 50Hz regeln, wie wird Angebot und Nachfrage ausgeregelt?
Weiter oben schrieb Herr Schiller:
Dadurch dass Wind und Solar noch überwiegend netzgeführt sind, können diese sofort und unmittelbar in das Netz. Netzgeführte Erzeuger verursachen keine Frequenzschwankung sondern passen sich in Millisekunden an. Ein reines PV-Netz hat keine Frequenzschwankung, dafür braucht es drehende synchronisierte Generatoren
Herr Schiller hatte ebenfalls einen Fensterplatz in seiner Elektrotechnischen Ausbildung, falls vorhanden. Oder wie oben C.M sehr viel Fantasie.
Ich empfehle euch folgendes Video von Illwerke VKW
https://youtu.be/dVJYG44Wswg?si=aUgd53TbGYwYDSFd
Ab der 16.00min geht um einen Blackout.
Generell ein informativer Film
etwas ungewöhnlicher Ansatz:
Kann man die gesamte Übertragungsnetz- und Verteilnetzkapazität für ein d. Stromnetz mit 15-20F (Kapazität, Einfluß der Luftfeuchtigkeit 10%?) einordnen und damit die gespeicherte Energie im gesamten d. Stromnetz auf kWh-Größenordnungen schätzen, während die magnetisch gespeicherte Energie zur Stromwandlung im etwa 2stelligen MWh-Wert möglich ist.
Wenn man auch die kWh-Energiemenge, die in den Leitungsmaterialien der Übertragungs- und Verteilnetzdrähte gespeichert ist selber aufbringen kann, bedeutet das nicht, dass das einen 500-MW Generator eines Kraftwerkes in der Frequenzhaltung verändern würde, noch weniger die Strommenge, welche durch das Gesamtnetz geleitet wird(?)
Auf der Lastseite gibt es große Leistungsanforderungen auch durch Drehstrommotore/-antriebe.
Als Vertreter eines Netzbetreibers sind Sie hier für mich technisch der Fachmann.
Leider haben Sie aber keine Antwort, auf meinen Kommentar vom 02.Mai um 14.16 Uhr wo ich die Frage gestellt habe, wie gehen Sie preislich mit der Tatsache um, dass die EE bei Ihnen in den Bilanzkreisen eingespeist und verbraucht werden, aber an anderer Stelle bilanziert werden.
Siehe hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Das heißt welchen Einfluss der EE Strom dadurch auf die Verbraucherpreise nimmt.
Deshalb würde mich freuen, wenn Sie zu dem Stellung nehmen würden, was im Folgende geschrieben habe.
Zitat:. Was ich hier das Faule Ei nenne, ist die Tatsache, dass die EE zwar physisch in den Bilanzkreisen der Versorger eingespeist werden, aber seit 2010 wo anders „Bilanziert“ werden, sich dort kannibalisieren, und dadurch die gesamte Energiewende finanziell negativ beeinflussen. Zitat Ende.
Nachtrag zu meinem Kommentar.
Der Jörg Eberl ist natürlich gemeint, der techische Fachman, von dem ich gerne meine Frage beantwortet hätte, wie sie das preislich für die Verbraucher regeln.
Mit einem synthetischen globalen 50 Hz Signal als Steuersignal meine ich :
Das Signal wird aus einem Mix von Daten generiert, und ist theoretisch „global“ erweiterbar.
In dieses Signal könnte die reale 50 Hz -Welle als Datenmodul einfließen, aber auch Daten aus Nachrichten , Wettervorhersagen ,Börsenhandel und Netzüberwachung.
Warum sind die Photovoltaik – Anlagen in ES automatisiert vom Netz gegangen?
Zuerst ging die Frequenz nach unten , dann noch oben . Die 50 +X Hz haben dann die 15 GW Solarstrom via Wechselrichterabschaltung gekappt.
Da müsste es ja Datenbelege geben.
Ein synthetisches Signal hätte vielleicht einige Sekunden die Ruhe bewahrt , und wäre unter der Abschaltgrenze geblieben .
In Deutschland ist das Stromnetz allerdings viel besser strukturiert und redundanter als in Spanien.
Für ein paar Stunden Stromausfall habe ich Mineralwasser, eine manuelle Kaffeemühle und einen Coleman- Brenner / Makita Akku-Kaffeemaschine als Mikro-Prepping.
CM schreibt am 02 Mai um 9.42 Uhr.
Vielleicht wäre ein synthetisches 50 Hz Signal auf globaler Datenbasis eine Lösung?
@ CM
Ich denke das ist seit 2010 schon Realität.
Siehe hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Das Problem ist, dass die EE sich dabei kannibalisieren, und die gesamte Energiewende finanziell negativ beeinflussen.
„globales 50Hz Signal“: Weltweit sicherlich unsinnig, da infolge langstreckiger Übermittlungsverzögerungen kaum einheitlich synchronisierbar, dazu noch kontraproduktiv in Regionen mit 60Hz Netzfrequenz, aber regional, etwa preiswert und betriebssicher ‚huckepack‘ aufgeschaltet aufs europaweit ohnehin verfügbare DCF77-Zeitsignal, warum eigentlich nicht?
Am besten wäre es das europäische Stromnetz auf Gleichstrom umzustellen.
Die 50 Hz sind ja nur den Drehstromgeneratoren geschuldet, welche Wechselstrom erzeugen.
Gleichstrom hat neben div. Vorteilen auch viele Nachteile gegenüber Wechselstrom.
Für die Spannungsänderung wird Leistungselektronik benötigt in Form von DC/DC Wandlern. Diese halten im Schnitt um die 10Jahre. Ein Trafo kann locker 40Jahre in Betrieb sein.
Und vorallem müssten alle Komponenten wie Trafo und Schaltanlagen ersetzt werden. (Trafo funktionieren nicht mit Gleichstrom) Aktuelle Lieferfristen von Ortsnetzrafos 1-6 Jahre je nach Grösse. Fast das gesamte Netz, das die letzten 50Jahre aufgebaut wurde müsste ersetzt werden. Die Kosten wären astronomisch.
Grössere Brandgefahr bei Schaltern. Da ein Lichtboden nicht schnell löscht weil kein Nulldurchgang der Sinuswelle vorhanden ist.
Für die Übertragung von weiten Strecken überwiegen die Vorteile natürlich. Dies aber nur als Punkt-Punkt-Verbindung und nicht als vermaschtes Netz. Dies aus diversen technischen Gründen.