Das am Wochenende veröffentlichte Sondierungspapier von Union und SPD gibt einen ersten Eindruck, wie die Politik der nächsten Legislaturperiode aussehen könnte. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßte das Festhalten an den Klimazielen und die ausdrückliche Festlegung, die Potenziale von Erneuerbaren und Speichern dafür zu nutzen. Doch nun folgen noch die eigentlichen Koalitionsverhandlungen, die bis Ostern dafür sorgen sollen, dass sich eine neue Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD bildet. In der Arbeitsgruppe (AG) 15 befassen sich die Unterhändler der Parteien mit den Themen Klima und Energie. Angeführt werden die Verhandlungen auf Seiten der CDU von Energiepolitiker Andreas Jung, bei der CSU von Antje Weisgerber und bei der SPD von Olaf Lies und Nina Scheer. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister und Energiepolitiker der letzten Legislaturperiode von der CDU, Jens Spahn, ist nicht in dieser AG vertreten.
Der BEE veröffentlichte nun ein „Empfehlungspapier für die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl 2025“. Darin sind zehn Empfehlungen für eine Energiewende, die Wachstum und Wohlstand fördert, enthalten, wie der Verband schreibt. Es handelt sich um zehn zentrale Themenbereiche und ganz oben steht dabei, die Kontinuität und Planungssicherheit für den Ausbau der Erneuerbaren in allen Sektoren zu gewährleisten. Ein sicherer Investitions- und Handlungsrahmen für die Bevölkerung, Investoren und Anlagenbetreiber müsse hergestellt werden. Es gelte auch, das Potenzial des gesamten Technologie-Mix der Erneuerbaren zu nutzen. Der BEE fordert dabei ein Level-Playing-Field und die Berücksichtigung technologiespezifischer Anforderungen. Die CO2-Bepreisung müsse für alle Sektoren in einen Instrumentenmix eingebettet und durch ein Klimageld flankiert werden.
In der nächsten Legislaturperiode müsse zudem ein zukunftsfähiges Stromsystem marktwirtschaftlich und kosteneffizient ausgestaltet werden. Erneuerbare sollten im Strommarkt dabei als systemsetzend anerkannt werden. Potenziale von steuerbaren Erneuerbaren und Speichern müssten ausgeschöpft werden. Es gelte eine Flexibilitätsagenda zu formulieren, um Speicher, Elektrolyseure, steuerbare Erneuerbare, Demand-Side-Management anzureizen.
Der BEE sieht auch die dringende Notwendigkeit, Wärmewende, Verkehrswende und den Hochlauf der grünen Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen. In dem Empfehlungspapier ebenfalls enthalten ist ein Verweis auf den Beitrag der Erneuerbaren zur Wohlstandssicherung und auf die Notwendigkeit bürokratische Hürden abzubauen sowie Akzeptanz und Teilhabe zu stärken. Punkt neun greift dann einen intelligenten und effizienten Stromnetzausbau und -betrieb auf und im letzten Punkt geht es darum, die Carbon-Management-Strategie weiterzuentwickeln, was unter anderem eine Beschränkung der CCS-Technologie für die Industrie vorsieht.
“Die Energiewende nimmt Fahrt auf. Jetzt gilt es das Tempo zu halten und für die Herausforderungen des Standorts pragmatische Lösungen umzusetzen“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter mit Blick auf die Empfehlungen. Die Unterhändler der Fraktionen sollten diese im Blick haben. „Es geht hierbei nicht nur um den Klimaschutz, sondern auch um Innovationsfähigkeit, Bezahlbarkeit und die Stärkung des Industrie- und Produktionsstandorts”, so Peter weiter.
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Wende-n, Hoffnung-en, Notwendigkeit-en usw … … usw – darüber Reden ist in.
Dafür gibts überall Steck-Dosen.
Aber auch sinn-voll Wollen, Können, Machen ?!
War einmal.
Vor langer, langer Zeit
als ich glücklich und stolz war, in einem Land geboren zu sein – und leben zu dürfen,
das vertrauenswürdig, stark, ehrbar und sozial war.
Meine Kritik am BEE beschränke ich auf Ziel 1: „Kontinuität und Planungssicherheit für den Ausbau aller
Erneuerbaren Energien in allen Sektoren gewährleisten“
Das sind Windenergie, Solarenergie, Speicher, Sektorenkopplung, Biogas, Biomethan, Holzenergie, Wasserkraft, Geothermie, Umweltwärme und, Erneuerbare KWK. Da melde ich gewaltigen Zweifel an. Ist es nicht an der Zeit, in den diversen Sektoren der EE sehr genau hinzuschauen und nicht alles weiter zu fördern/machen/wollen? Angesichts von Zeit-, Ressourcen- und Fachkräftemangel kann man nicht alles gleich gut finden. Am Ende muss jemand die grüne Energie auch bezahlen. Vernünftiger fände ich es, sehr viel mehr auf die Preiswürdigkeit der angebotenen grünen Energie zu schauen und wie sie zusammen harmonieren, um eine sichere, preiswerte Energiewelt von morgen zu bilden. Mir fällt da eigentlich nur Folgendes ein:
Solarparks/Windparks/Speicher (Einspeisesteckdosen!), Wärme/Kälte stromgeführt, wo möglich mit Wärme-Kältenetzen und das möglichst dezentral, regional, lokal.
Absolut verständliche Wünsche einerseits –
andrerseits gibts zunehmenden Fach-kräfte-Mangel –
und zunehmende beschäftigungslose „Kopf-Kräfte“,
„Kopf-Kräfte“, bei denen es eigentlich -sozial gesehen- sinnvoller ist, diese irgendwie sinnvoll dauer-zu-beschäftigen als von einem befristeten Teilzeit-Job zum nächsten bangend hangeln zu lassen?!
Da noch keinem Regierenden eine praktikable bis glorreiche Lösung einfiel,
bleibts also wohl vorab leider zum -von uns allen hinzunehmenden- „Herum-forscheln auf Teufel komm raus“ – plus Fachkräfte-Mangel auf der Waagschale gegenüber?!
Bei den Handlungsempfehlungen des BEEs weiß ich jetzt auch nicht so recht weiter.
„Wünsch dir was oder auch was anderes“ sind die 10 Punkte, aber Sie haben abgeliefert.
Prioritätensetzung ist leider nicht zu erkennen; die Koalitation wird noch andere Aufgaben zu bündeln haben. So wird das Nichts! Der Aufruf mit den 10 Punkten wird wirkoslos verhallen.
Die obrigen Kommentare sind auch nicht gerade rühmlich ins Feld zu schicken. Sorry!
Meine Erwartung an die Regierung:
Strompreis runter, Wegfall der Preisbildung durch letztes notwendiges Kraftwerk.
Aktive Förderung der Stromspeicher-Akkus
Strompreislimit von cent/kWh 50 für Tanksäulen der E-Fahrzeuge. Rest über öffentl. Finanzierung
Beibehaltung der Förderung der Umstellung auf Wärmepumpen. Zeitplan – Staffelung.
Aktionsplan für Umstellung der Raumheizungen für öffentliche Gebäude bis 2045.
Kein Wasserstoff für Raumwärme! Wasserstoff ready verbieten.