Im Schnellverfahren hat die neue österreichische Bundesregierung am vergangenen Freitag verschiedene Maßnahmen beschlossen, um zusätzliche Haushaltsmittel zu generieren. Eine davon ist die sofortige Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiung für Photovoltaik-Anlagen bis 35 Kilowatt, die eigentlich bis zum Ende des Jahres gelten sollte. Aus der österreichischen Solarbranche gab es vor diesem Schritt bereits vielfache Warnungen. Der Erlass der Umsatzsteuer galt gemeinhin als unbürokratische Fördermethode für kleine Photovoltaik-Anlagen, in Folge der Wiedereinführung gehen viele von einem noch stärkeren Einbruch der eh schon schwächelnden Nachfrage aus.
Auch Hansesun, eigentlich ein in der Schweiz gegründetes Photovoltaik-Installationsunternehmen, das jedoch grenzüberschreitend in der Bodenseeregion seit 2014 nach eigenen Angaben etwa 10.000 Photovoltaik-Dachanlagen realisiert hat, kritisiert den Zick-Zack-Kurs der Politik und verlangt Planungssicherheit. „Das ist das völlig falsche Signal. Der Wegfall der Umsatzsteuer war ein riesiger Erfolg, hat tausende Menschen zur Investition bewegt und die Wirtschaft angekurbelt. Diese Aktion spart keinen Cent, sorgt für Verunsicherung und bremst die Energiewende“, kritisiert Hansesun-Marketingleiter Andreas Müller.
Das Unternehmen will nun selbst in die Bresche springen und für Investitionssicherheit bei den Kunden sorgen. „Wir pfeifen auf diesen Zick-Zack-Kurs und garantieren allen, die 2025 eine Photovoltaik-Anlage mit oder ohne Stromspeicher bestellen die Preisersparnis der Umsatzsteuerbefreiung. Wenn die Politik keine Sicherheit schafft, machen wir das“, erklärt Müller.
Hansesun plädiert dafür, für alle Erneuerbaren-Technologien künftig einen vergünstigten Mehrwertsteuersatz von zehn Prozent anzuwenden. Ob dies kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass mit der vorzeitigen Abschaffung der Steuerbefreiung nun wieder die EAG-Abwicklungsstelle für Förderungen in den Fokus rückt. „Die Mehrkosten für die Beauftragung der nachweislich überflüssigen Förderstelle zahlen wir indirekt über die Stromrechnung“, so Müller. „Jetzt müssen alle wieder bei der Förderlotterie mitmachen. Das bedeutet längere Wartezeiten für die Kunden und ein enormer Personal- und Zeitaufwand für Photovoltaik-Anbieter.“
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Mal wieder kostenlose Werbung für ein einzelnes Unternehmen. Warum wird sowas nicht unter Pressemitteilungen veröffentlicht?
Wie viele Leute erzählen Ihnen jeden Tag, wie Sie ihren Job zu machen haben?
Die Frage von H.Hannes Meurer finde ich gerechtfertigt.
Die Antwort von Ihnen F.Sandra Enkhardt finde ich überzogen und erschreckt mich zugleich. Bisher habe ich Ihre Berichte gern gelesen.
H.Meurer hatte schlicht weg eine Frage zur Eingruppierung. Ich sehe in der Frage nichts wo Sie oder Ihre Berichtserstattung respektive wie Sie zu arbeiten hätten, angegriffen wird.
M.E.n wäre „Sponsored“ oder welche Markierung noch möglich sind angebracht. Soll jetzt aber kein persönlicher Angriff sein .. oder gar eine Vorgabe wie Sie Ihre Arbeit zu machen hätten.
Für mich als Fazit: Jeder hat mal n schlechten Tag….
Den letzten Satz unterschreibe ich gern 🙂
Manchmal summieren sich auch Sachen und der Ausbruch kommt dann unvermittelt…
Die Werbung wird doch gerecht verteilt.Morgen hören wir bestimmt wieder etwas Schönes über Enpal und 1,5
„der Ausbruch kommt dann unvermittelt“
Politiker sind meist keine Experten, trotzdessen haben wir auf einiges bereits Jahre zuvor hingewiesen und wurden ‚ignoriert‘, für die Qualität der ‚Geldvermehrung bei den top 10 Prozent der Bevölkerung‘? (welche auch in der Pandemiezeit ‚dazugewonnen‘ haben, was für ein Prädikat für ‚Solidarität‘, dazu noch, bspw. den Tankgutschein für alle Einkommensgruppen, ‚Applaus? für die Unternehmerseilschaften und deren Verbände in D.‘)
die Richtlinie der EU für das Jahr 2019/ liegt auch erst seit 5 Jahren vor, aber Firmen, welche je Jahr vielleicht 999,99 Photovoltaikanlagen installieren, wären dann, in einer privatrechtlich organisierten Onlinezeitung (welche, wie pv-magazine.de, die Meinungsfreiheit vorbildlich vorlebt), ‚übermäßig‘ im Vorteil(?), durch Berichterstattung über eine kundenfreundliche, Gewinnreduzierung, zur Kompensation staatlicher Regulierungspontanitäten(?)
naja, also ich danke für die umfassende Berichterstattung über die (internationale) Solarbranche und die Möglichkeit zur freien, sachlichen Diskussion
MfG
Nachtrag: die Richtlinie der EU für das Jahr 2019/944:
bspw:
„Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass die Endkunden von den Versorgern vollständig über die Chancen, Kosten und Risiken von Verträgen mit dynamischen Stromtarifen informiert werden, und dass die Versorger verpflichtet sind, den Endkunden dementsprechende Informationen, auch über den erforderlichen Einbau eines geeigneten Stromzählers, zu liefern. Die Regulierungsbehörden überwachen die Marktentwicklungen und bewerten die möglichen Risiken neuer Produkte und Dienstleistungen und befassen sich mit missbräuchlichen Praktiken“