Die Sunbooster GmbH bietet bifaziale Solarstreifen an, die sich in bestehende Gartenzäume einfädeln lassen und diese zu einem kleinen Photovoltaik-Kraftwerk machen sollen. Die Markteinführung erfolge zunächst in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Entwicklung „Sunbooster VERTICAL“ sei als Ersatz für herkömmliche Sichtschutzbänder gedacht, so das österreichische Start-up mit Sitz in Graz.

Foto: Sunbooster
Die monokristallinen Solarmodule werden in sechs verschiedenen Komplettsets ab 372 Watt Leistung samt Wechselrichter und Verkabelung angeboten. Der Lieferumfang für ein Einzelsystem umfasst dabei sechs „Sunbooster VERTICAL Streifen“ mit einer Länge von 2,0 oder 2,5 Metern sowie ein Ausgangskabel am Sockelstreifen mit MC4-Stecker link und MC4-Buchse rechts, den „Inverter 1000“ und ein 10 Meter langes Anschlusskabel für die Plug-and-Play-Installation an einer Steckdose, wie auf der Website von Sunbooster zu sehen ist. Die Zahl der Solarstreifen verdoppelt sich bei der Bestellung eines Doppelsystems und vervierfacht sich bei einem 4er System. Die notwendigen Kabel werden in den Komplettsystemen entsprechend angepasst.
Der Preis für das kleineste Einzelsystem liegt offiziell bei 499,90 Euro. Da in Österreich und Deutschland allerdings die Mehrwertsteuer für kleinere Photovoltaik-Anlagen aktuell nicht erhoben wird, bietet Sunbooster bei der Bestellung über den eigenen Shop einen Nachlass an. Somit ist aktuell eine Vorbestellung des „Sunbooster VERTICAL“ ab 399,90 Euro möglich. Dieser Preis bezieht sich auf das System mit 372 Watt Leistung. Währenddessen kosten ein 4er System mit 2,5 Meter langen Solarstreifen bei der Bestellung aktuell 1699,90 Euro. Damit lässt sich eine Solarleistung von 1,872 Kilowatt am Solarzaun installieren.
Der Skalierung sind dabei keine Grenzen gesetzt, weshalb Sunbooster auch die Anwendung an Industrieumzäunung sieht. An einem 100 Meter langem Zaun könnten so mehr als 18 Kilowatt Photovoltaik-Leistung installiert werden. „Die Anschaffungskosten betragen lediglich ein Drittel im Vergleich zu klassischen Solarzäunen. Dadurch haben sich unsere Sets bereits nach zweieinhalb Jahren amortisiert,“ erklärt CEO Stefan Ponsold.
Nach der Einführungsphase, die zunächst über den eigenen Shop läuft, will Sunbooster seine Sets auch in ausgewählten Baumärkten und über den Fachhandel anbieten.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Das ist ja mal eine super Sache. Damit werden die hässlichen Zäune zu Kraftwerken. Und schon wieder ist die potentielle Fläche für PV Anlagen gestiegen. Das sollte auch ans Balkongeländer passen und damit eine einfache Lösung für viele Installationen im städtischen Bereich sein.
Weiter so!
Ich frage mich, ob die Zäune die Windlasten dauerhaft aushalten, wenn die Zaun-Fläche geschlossen ist?
Sonst finde ich es eine großartige Sache!
Ja klar,ist dann ein normaler Doppelstabmattenzaun
Fällt nur mir auf, dass die Zwischenstangen Schatten werfen und den Ertrag damit völlig kaputt machen? … oder übersehe ich da was?
Guter Punkt, wir haben reelle 350 Watt Leistung im Februar beim 2,5m VERTICAL gemessen die ins Netz eingespeist werden. Somit rd 75% der Wp Angabe.
Wir werden dies noch auf der Website klarer kommunizieren.
Ich stelle mir genau die gleiche Frage. Die Verschattung durch die Zaunstäbe zieht die Leistung doch völlig runter, oder? Wer weis es besser?
In manchen Gemeinden müssen die Zäune teilweise durchsichtig bleiben (z.B. Wien zwischen 30-50% Transparenz). Der Abstand der PV-Bänder oder deren Eigentransparenz muss also einen bestimmten Grad erreichen. Ob da genug Platz bei einer vollen Belegung bleibt ist lokal zu klären – das sollte sich aber durch auslassen eines oder mehrerer Streifen flexibel lösen lassen. Schade, dass es nicht bereits teiltransparente Bänder gibt.
Die hier angegebene Effizienz bei 167Wp/m² ist im Gegensatz zu Glas-Glas-Modulen mit 230Wp/m² zwar 23% geringer, aber eben der Flexibilität geschuldet – was die effektive Lebensdauer betrifft, dürften die 20 Jahre Garantie ja ziemlich zuversichtlich stimmen.
Mit 400€ pro 2,2m² inklusive Wechselrichter sind die Kosten pro Fläche im Verhältnis zu den 450€ pro 2m² bei Glas-Glas Modulen des selben Herstellers sogar 11% geringer (wobei das keine besonders attraktiven Preise und die noch ohne Montageelemente sind)
NA hoffentlich werden die Perowskit-Breitspektrum-Module bald die langlebig genug und die Wirkungsgrade nach oben schrauben. Bis dahin sind diese Zaunanlagen keine schlechte Investition – nur wie werden die Kunststoffe dann korrekt entsorgt? – ist da auch Kupfer oder Alu drin? Gibt es Schwermetalle?
Ich hab mir selbst einen Solarzaun gebaut, mit klassischen 450W Modulen (12 Stück), ich bin begeistert.
Hab den Doppelstabmattenzaun aber auch ca. 15cm nach hinten in der Grundstück gesetzt, damit die Module auf meinem Grundstück sind.
Den größten Vorteil den ich sehe sind Zäune, welche direkt auf der Grundstücksgrenze stehen, wo klassische Module nicht aufgehängt werden können, da Sie sonst im öffentlichem Raum oder in den Nachbargrund ragen.
Wegen der Windlast:
Je nach höhe des Zauns kann diese schon grenzwertig sein, wenn gespart wird am Fundament. Daher bei der Planung berücksichtigen, bzw. wenn man es durch den Fachbetrieb machen lässt zumindest mal anmerken.
Ich selbst habe Punktfundamente gesetzt mit ungefähr der doppelten Menge an empfohlenen Zement. die Solarmodule hängen dicht an dicht ohne Spalt Der Zaun ist zwischen 160 – 220cm hoch. Und im 1. Jahr hatte ich schon etwas „bammel“ aber der wackelt mal bei sturm, ansonsten juckt den nix 😀
Und aus der Nachbarssicht sieht der geil aus. Fullblack Module damit es nicht so spiegelt. Einfach Edel.
Mich würde mal der Wirkungsgrad pro m² interessieren.
Aber das System behalt ich mal im Auge, da ich noch Zaunflächen habe (zum Gehweg hin) die ich mit den echten PV Panels nicht bestücken könnte 😉
Schöne Idee… natürlich mit Abstrichen gegenüber klassischen Glasmodulen.
Es wird einfach höchste Zeit, dass viel mehr qualitativ hochwertige Solarmodule in anderen Formaten als 176×113 zu einem guten Preis angeboten werden. Vor allem kleinere Module und vielleicht andere als rechteckige Formen wären oft vorteilhaft.
Zitat: „450€ pro 2m² bei Glas-Glas Modulen des selben Herstellers “
???
Wer kauft denn das bitte schön?
2qm² Modelle bekommst du für 80-100€.
Wenn es Longi etc. sind dann eher 70-80.
450€ sind ja Preise wie aus 2010-2015 oder so
Ich frage mich allerdings, welche Ausbeute senkrecht stehende Module haben. Das ist ja weit weg von einem günstigen Ausrichtungsgrad.
Nun ja. 1/3 der Kosten eines konventionellen Solarzaunes?!
Wir bauen einen Solarzaun 250m lang mit 100 kWp zu 533 Eur/kWp mit hocheffizienten bifazialen Top-con Modulen. Das System ist vielleicht interessant bei einer Nachrüstung, aber preislich und ertragsseitig (18 kWp/100m) weit weg von einem Solarzaun mit aktuellen bifazialen PV-Modulen…
Und ja, Windlast ist ein wichtiges Thema sowie die Zugänglichkeit der Anschlussdosen/Verkabelung. Im Winter ist ein Solarzaun eine gute Ergänzung z.B. bei der Einzäunung einer Freiflächen-PV-Anlage oder auch Einzäunung Firmenareal (kein Schnee, flache Sonne, bifazial, optimale Ertragskurve in den Randzeiten…. und das Bonbon… der Zaun amortisiert sich von selbst
Hier eine paar Daten für die die es interessiert wie der Wirkungsgrad von Vertikalen Modulen an einem Zaun ist.
Ich kann euch den Vergleich zwischen Dach und Zaun darstellen. Daher der Zaun ist parallel zum Dach ausgerichtet.
Vergleich eines Spätsommertages 05.09.2024 zu Wintertag 19.02.2025 – Beide Tage haben in meinen Diagrammen so gut wie keine Wolkenbildung, daher keine Verzerrung der Daten. Es handelt sich aber um Module unterschiedlicher Generationen und Größe, daher ist ein Vergleich im Difussionslicht und Temperatur nicht möglich.
Ausrichtung: Süd
Dach: 45° – 23 Module a 380W = 8,740 kWp
Zaun: 0° – 12 Module a 450W = 5,400 kWp
% = von Max Peak
==> 19.02.25
9:30 Uhr
Dach: 5,23 kWp – 60%
Zaun: 4,71 kWp – 57%
12:30 Uhr
Dach: 8,13 kWp – 93%
Zaun: 4,71 kWp – 87%
16:00 Uhr
Dach: 3,12 – 36%
Zaun: 1,95 – 36%
>>>>>Spätsommer 2024<<<< 05.09.2024
10:00 Uhr
Dach: 4,41 – 82%
Zaun: 2,01 – 37%
12:30 Uhr
Dach: 6,99 – 80%
Zaun: 3,36 – 62%
16:00 Uhr
Dach: 4,49 – 51%
Zaun: 2,05 – 38%
Wie man an den Zahlen schön sieht, kann der Zaun im Winter sehr gut mit dem Dach mithalten. Hier reden wir nur von 0-10% Abweichung in der Effektivität anhand der Ausrichtung.
Die Schere öffnet sich etwas, wenn die Sonne ihren Höchststand erreicht, und zur Abendstunde rücken die Effizienten wieder zusammen.
Im Sommer verliert logischerweise der Zaun gegen das besser ausgerichtete Dach. Da die Sonne hier viel Höher steht und die 45° die bessere Ausrichtung haben.
Den Zaun habe ich jetzt leider erst seit Sep.24 (offiziell) im Betrieb, aber anhand von Einzelmessung der Module (+Hochrechnung) im Juli/August, erwarte ich vom Zaun dass er im Bereich zwischen Mai und August durch die bifazialität noch 300-1.000 Watt in den Abendstunden erbringt, wenn das Dach schon im Schatten liegt. Das schont den Akku 😉