Wie lassen sich ausreichend private Investitionen für erneuerbare Energien anreizen, ohne dass dabei der Strom zu teuer oder der Staatshaushalt übermäßig belastet wird? Dieser Frage ging jüngst ein Team von Agora Energiewende nach. Die Lösung: zweiseitige Differenzverträge kombiniert mit mehrjährigen PPAs.
So soll der Bedarf an staatlichen Zuschüssen aus dem Bundeshaushalt reduziert werden, ohne die Geschwindigkeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien abreißen zu lassen. In einem neuen Förderregime würde nicht mehr die individuelle Stromerzeugung einer Anlage als Grundlage für die Erlösabsicherung dienen, sondern die einer Referenzanlage, schlägt Agora vor. Dies schaffe für Betreiber die Anreize, nicht nur auf die produzierte Strommenge zu planen, sondern auch auf den Marktwert des Stroms zu achten, beispielsweise durch eine Kombination mit Batteriespeichern oder die Nutzung von Schwachwindanlagen. Außerdem schlagen die Autoren vor, das bestehende Marktprämienmodell zu einem zweiseitigen Differenzvertrag weiterzuentwickeln, bei dem hohe Markterlöse teilweise abgeschöpft werden, während bei niedrigen Erlösen eine staatliche Absicherung greift.
Der Thinktank sieht mehrere aktuelle Herausforderungen beim Ausbau und der Finanzierung von erneuerbarer Energie. Erstens: die Volatilität der Stromerzeugung durch Windkraft- und Solaranlagen führt in Zeiten hoher Einspeisung zu negativen Strompreisen, was Einnahmeausfälle für Betreiber mit sich bringt. Zweitens: Das aktuelle Marktprämienmodell setze zudem Fehlanreize, da es jede eingespeiste Kilowattstunde vergütet, unabhängig davon, ob bereits ein Überangebot besteht. Drittens sehen sich Investoren einem höheren Risiko durch mögliche staatliche Eingriffe zur Abschöpfung von Übergewinnen in Krisenzeiten ausgesetzt. Das führe zu höheren Finanzierungskosten.
Die vorgeschlagene Reform soll Investoren mehr Sicherheit bieten und gleichzeitig Fehlanreize im aktuellen Fördermodell korrigieren. Differenzverträge könnten dabei helfen, Erlösausfälle bei negativen Strompreisen abzufedern, indem die Förderung auf eine bestimmte Strommenge statt auf eine feste Laufzeit ausgerichtet wird. Zudem könnten mehrjährige PPAs als Ergänzung dienen, um Anlagen in den ersten Betriebsjahren wirtschaftlich abzusichern und den staatlichen Zuschussbedarf weiter zu senken.
„Die neue Bundesregierung hat die Chance, den Grundstein für ein effizienteres und klimaneutrales Stromsystem zu legen, und so die Erfolgsgeschichte der erneuerbaren Energien in einem veränderten Marktumfeld fortzuschreiben“, sagt Philipp Godron, Programmleiter Strom bei Agora Energiewende. „Es ist essenziell, dass wir die Ausbaudynamik der Erneuerbaren durch ein staatliches Absicherungsinstrument erhöhen und zugleich Wind und Solarenergie stärker an den Markt heranführen. Eine solche Reform ist eine Win-win-Lösung, denn sie bringt uns beim Erneuerbaren-Ziel auf Kurs und hilft zugleich, die Stromkosten weiter zu senken.“
Agora schlägt vor, dass Projektierer im Ausschreibungsprozess den Umfang der staatlichen Absicherung flexibel wählen können. Wer bereit ist, höhere Marktrisiken zu übernehmen, kann auf eine Absicherung verzichten und potenzielle Mehrerlöse vollständig behalten. Umgekehrt unterliegen Gewinne während der staatlichen Absicherungsphase einer Abschöpfung. Dieses Modell ermögliche eine gezielte staatliche Unterstützung in riskanteren Marktphasen, während in stabileren Zeiten marktbasierte Finanzierungen genutzt werden können.
Mit dieser Reform könnte aus Sicht von Agora Energiewende das aktuelle EEG-Fördersystem abgelöst werden. Dessen beihilferechtliche Genehmigung laufe Ende 2026 aus und müsse ohnehin neu beantragt werden. Gleichzeitig erfülle der Agora-Vorschlag die EU-Vorgaben, die eine beidseitige Absicherung, also Differenzverträge, bei staatlichen Förderungen bis 2027 vorschreiben. Agora sieht in diesem Modell eine Möglichkeit, die Kosten für Verbraucher und den Staat zu senken und Investitionen in Wind- und Solarenergie weiterhin attraktiv zu gestalten.
Der vollständige Vorschlag zur Förderregime-Reform kann hier nachgelesen werden.
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Mit übedenken sollte man
ähnlich, wie bei BalkonSolar (beispielsweise Module mit max 1200 Watt – durch 800-W-Wechselrichter limitiert
eine deutlich höhere Maximal-Leistung als Anschluss-Leistung bei Gross-Anlagen zu projektieren –
weil sich die scheinbare Leistungsbeschränkung dadurch auszahlt,
dass morgens und abends noch länger gute Leistung –
und so auch weniger Batterie-Speicher benötigt werden
Wo das „Optimum der Überkapazität“ liegt, hängt ab
von den Standort-Bedingungen und Strommarkt-Bedingungen
und ist relativ einfach zu er-rechnen.
Hohe Markerlöse bei PV? So ein Quatsch, die gibt es schon heute nicht mehr.
Und die PPAs kranken doch daran dass die Mengen nicht mehr transportiert werden können weil die Netze voll sind, es ist entweder zuviel oder zu wenig PV-Strom vorhanden.
Und bei zuviel brauch ich kein PPA, den Strom kauf ich mir billigst an der Börse.
Kein weiterer PV-Ausbau ohne massive Subventionen, siehe auch die Befürchtung des BEE, der Markt ist kaputt.
Bei Wind sieht es allerdings anders aus, da ist so etwas wie PPA eventuell sinnvoll.
Der Raubbau an der Natur,Kinderarbeit, moderne Sklaverei, Regenwaldzerstörung,
zig tausend Tote pro Jahr, chronische Krankheiten, Vertreibungen,Umwelltschäden
weltweit werden in Kauf genommen,wofür?
Es gibt laut Bundesrechnungshof 0 Expertise,0 Studuen, 0 Monotoring ob Windkraftanlagen
schädlich für Umwelt, Gesundheit sind. Keine der 5 Faktoren “ Nachhaltigkeit “ wurden
jemals untersucht. Im Gegenteil mann weiß das bisherige Anlagen zu 5 % nicht recyclingfähig
Und hoch toxisch sind. Jährlich fallen 50 000 Tonnen Sondermüll an, soviel Kapazität nicht vorhanden
Es beginnt bereits damit, daß wir alte defekte Rotorblätter nach Afrika transportieren wie 50%
des „gelben Sack “ ! Neokolonialismus schlimmer als zu Kaiserzeit. Wir verheimlichen die Gefahr.
Seitdem bin ich strikter Gegner! Apropos letztes Jahr wurden Maisfelder entsorgt in NRW, weil ein
Rotorblatt sich löste
Ja wofür? für Öl, Gas, Uran, Edelmetalle wie Gold und Silber.
Gerne geschehen.
Können Sie mir auch beantworten welcher Bestandteil an einer Windkraftanlage hochtoxisch ist?
Wie definieren Sie Sondermüll?
Halten Sie den Anbau von Feldfrüchten wie Mais zur Energiegewinnung für unproblematisch?
Ihr Post wirft Fragen auf in jedem Satz, ich empfehle einen Faktencheck.
mfG!