von pv magazine Energy Storage
Der in Zürich ansässige Betreiber von großen Batteriespeichern (Battery Energy Storage Systems, BESS) BW ESS hat sich mit dem in München ansässigen Energiespeicherentwickler Mirai Power zusammengetan; die beiden Partner planen die gemeinsame Entwicklung von Projekten mit bis zu 1 Gigawatt Gesamtleistung in Süddeutschland.
Als Europas größter Strommarkt hat sich Deutschland zum derzeit wohl attraktivsten und dynamischsten Markt für den Einsatz von Batteriespeichern entwickelt, da der Bedarf, etwa zur Bewältigung negativer Strompreise und der Integration erneuerbarer Energien, rapide steigt. Allerdings bleibt die Flotte großer BESS-Projekte bislang weit hinter der schnell vorangeschrittenen Einführung kleinerer Speichersysteme zurück.
Nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) waren zum Jahreswechsel 2024 Batteriespeicher mit rund 19 Gigawattstunden Kapazität installiert. Der Löwenanteil davon entfällt mit 15,4 Gigawattstunden auf private Speichersysteme, nur knapp 2,3 Gigawattstunden entfallen auf Speicher mit mehr als 1 Megawatt Leistung. 2025 dürfte jedoch ein entscheidendes Jahr für das Wachstum der landesweiten Flotte an großen Batteriespeichern werden. Wie die Betreiber von Übertragungs- und einigen Verteilnetzen auf Anfrage von pv magazine mitteilten, lagen zum Jahreswechsel allein auf Übertragungsnetzebene Anschlussanfragen für Großspeicher mit rund 226 Gigawatt Leistung vor – von denen allerdings voraussichtlich nur ein kleiner Teil tatsächlich umgesetzt wird. Die landesweit auf Verteilnetzebene bestehende Pipeline an Voranfragen bewegt sich in ähnlichen Dimensionen.
Für BW ESS und Mirai Power wird Süddeutschland der Schwerpunkt ihrer Entwicklungsaktivitäten sein, die Partner sehen dort „eine Region mit großem Entwicklungspotenzial für Energiespeicher“. Während die 2024 gegründete Mirai Power ein Neuling in der BESS-Branche ist, hat BW ESS bereits strategische Partner in Großbritannien, Australien, Italien, Schweden und auch in Deutschland sowie eine Projektpipeline von etwa 7 Gigawatt. Derzeit befinden sich Vorhaben mit 1,5 Gigawattstunden Gesamtkapazität im Bau.
Im Oktober 2024 erwarb BW ESS die ausstehenden Anteile am britischen Erneuerbare-Energien-Unternehmen Penso Power und erweiterte damit seine BESS-Pipeline um 2 Gigawatt. Zu den bemerkenswerten Entwicklungen gehören das 350 Megawatt/1750 Megawattstunden-Projekt Hams Hall in Großbritannien sowie eine 2,9 Gigawatt-Pipeline von Projekten in Italien, die gemeinsam mit ACL Energy entwickelt wurden. In einer der ersten BESS-Pachtvereinbarungen (Tolling Agreement) in Großbritannien haben BW ESS und Penso Power im vergangenen August mit Shell Energy einen Festpreisvertrag über sieben Jahre für einen Batteriespeicher mit 100 Megawatt/330 Megawattstunden vereinbart.
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An für sich ja eine gute und wichtige Sache, aber so wird das nix.
Was helfen die (möglicherweise) vielen neuen Großspeicher, wenn sie sich, mangels geeigneter Strompreis-Zonen, nicht netzdienlich verhalten werden?
Da werden die Akkus im Süden mit billigem Börsenstrom gefüllt, der aber teuer durch Gaskraftwerke erzeugt wird, weil der Windstrom aus dem Norden nicht bis zum Süden durchgeleitet werden kann und deshalb abgeregelt werden muss.
Dadurch werden die Engpässe im Süden sogar noch verstärkt.
Im Extremfall könnte jedes Umspannwerk eine eigene lokale Zone bilden (wären dann ca. 500 Stück). Ist nichts neues und wird in anderen Ländern schon seit Jahren praktiziert.
Das war auch mein erster Gedanke.
Gute Idee, falscher (strategischer) Standort für die nächsten 10 bis 20 Jahre. Im Norden wird absehbar mehr zu verdienen sein bzw. an der Schnittstelle zw. Nord und Süd. Ist ja zum Glück jedem selbst überlassen, wie man sein Geld anlegt 😉
Das Wort „billig“ in Verbindung mit Großspeichern ist unbillig Pro kW Leistung kostet so was 500 € und damit der Strom mindestens + 10 Cent je kWh bei einer Nutzungszeit von 15 Jahren. Wer mal so einen Speicher gesehen hat fragt sich auch was man mit den Akkus nach der Nutzung macht. Es gibt ein Konzept und solange die gewonnen Rohstoffe teurer als neu sind, kommt da von alleine nichts. Alles schön zu lesen, aber dem Grunde nach konzeptlos.
Die
Chinesen bauen solche Anlagen vorwiegend zur Netzstabilität.