von pv magazine Frankreich (Artikel mit mehr Bildern)
AREP, eine Tochtergesellschaft des französischen Bahnkonzerns SNCF Gares & Connexions, hat den Prototyp eines reversiblen Mini-Photovoltaik-Kraftwerks auf nicht befahrenen Schienen eingesetzt, um ihn sechs Monate lang zu testen. Die Lösung basiert auf standardisierten ISO-Containern, die acht Solarmodule, Wechselrichter und Batteriespeicher zu den Bahnstandorten transportieren – entweder auf der Straße oder mit der Eisenbahn.
Mit über 113.800 Hektar, die für Photovoltaik-Anlagen geeignet sind, besitzt SNCF ein nicht zu vernachlässigendes Potenzial für den Einsatz von Freiflächenanlagen in Frankreich. Um das Photovoltaik-Potenzial auf nicht befahrenen Strecken zu nutzen, hat AREP das Photovoltaik- und Speicherkraftwerk in einem Container entwickelt, der reversibel auf den Schienen abgestellt werden kann. Das Projekt mit dem Namen „Solveig“ hat seinen Proof of Concept am 17. Januar mit dem Einsatz von acht Solarmodulen auf den Schienen des Technikzentrums in Achères bestätigt. Dort wird die Lösung nun sechs Monate lang getestet werden.
„Wir haben ein System für die Lieferung von Photovoltaik-Modulen per ISO-Container entwickelt und auch eine logistische Methode für die Verlegung auf Eisenbahnschienen, die das Auslegen der Module sowie die Reversibilität der Anlage erleichtert“, erklärt Alistair Lenczner, Direktor für Projektinnovation bei AREP, in einem Interview mit pv magazine. Ein Teleskoparm entlädt die Solarmodule, die dann auf Schienen befestigt werden, um Windangriffsflächen zu vermeiden. Für die temporäre Installation sind weder Fundamente noch Bauarbeiten erforderlich. Das integrierte Photovoltaik- und Speichersystem ist modular aufgebaut.
Die nächsten Schritte werden darin bestehen, das System zu optimieren, um es effizienter und kostengünstiger zu machen. Für die Industrialisierungsphase ist noch kein Zeitplan vorgesehen.
Im Moment ist die Lösung für die Nutzung von Energie innerhalb der SNCF und für den lokalen Verbrauch, etwa bei Bauarbeiten, gedacht. Studien für eine breitere Verteilung der Energie werden je nach den ermittelten Marktbedürfnissen geplant. Für Alistair Lenczner hat die Lösung das Potenzial, in Europa und weltweit exportiert zu werden, da sie standardisiert ist und sich dank ihrer Containerbauweise an alle logistischen Zwänge anpassen lässt.
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Ich frage mich, ob die Verlegung von PV-Systemen auf Schienen generell nicht auch eine Möglichkeit wäre für einen sehr effizienten Zubau auf der Freifläche… modular und nahezu komplett vorgefertigt wird das System auf den Schienen nur noch ausgeklappt und aneinandergereiht. Also statt aufwändige recht starre Aufständerung, die automatisiert ohnehin nur eingeschränkt möglich ist, großflächig ein vereinfachtes Schienensystem, natürlich ein nicht so teures und aufwändiges wie bei Bahnschienen, ggf. erweitert mit temporären Zugangsschienen für den effizienten Nachschub.
Ist ganz sicher nicht zu Ende gedacht, spontan hört sich das für mich nicht so dumm an.
Das ließe sich gut mit meiner Schnapsidee kombinieren, PV-Module nur in der Brache-Zeit (Winter) auf die Felder zu stellen und im Sommer dann abzuräumen. Module sind inzwischen so billig, dass der winterliche Mehrertrag die sommerlichen Einnahmeverluste ausgleicht.
Das Problem zwischen den Schienen sind die extremen Sogkräfte wenn ein Zug mit hoher Geschwindigkeit drüber fährt. Das wird mit Sicherheit wieder so ein Flopp wie die Paneele auf denen die Leute Radeln. Großzügig subventioniert vom Steuerzahler.
„auf nicht befahrenen Strecken“
2. Absatz, 2. Satz
Dient wohl für die Nachnutzung entwidmeter Strecken.
Hoffentlich sind die Bauteile diebstahl- und vandalensicher.
Ansonsten eine gute Idee. Das dies auf nicht befahrenen Strecken vorgesehen ist, erschließt sich aber offensichtlich einigen (Überschriften-) Lesern offensichtlich nicht.
Ein guter, weil kreativer, Ansatz – der natürlich erst dann Erfolg haben kann, wenn (jahre-) lange Praxis-Erfahrungen zu einer sicheren, ausgereiften Technik führen.