Die Arbeiten an dem alpinen Photovoltaik-Projekt „Madrisa Solar“ mit zwölf Megawatt Leistung in der Schweiz, das auf 2.000 Metern Höhe in der Nähe eines Ski- und Wintersportgebiets oberhalb des Dorfes Klosters entstehen wird, haben begonnen. Die nach Süden ausgerichtete Photovoltaik-Anlage soll nach Abschluss der letzten Projektphase, die für Ende 2027 geplant ist, jährlich 17 Gigawattstunden produzieren.
Bauherrin ist die Madrisa Solar AG, ein paritätisches Joint Venture zwischen der Gemeinde Klosters und den Elektrizitätswerken Zürich (EKZ) und der Repower AG. Nach Angaben der Basler Firma Planeco, die für die Installation der Photovoltaik-Anlage verantwortlich ist, wird die Anlage über 19.000 Solarmodule und 100 Wechselrichter sowie über starke Blitzschutzanlagen verfügen.
Die 580-Watt-Solarmodule werden vom deutschen Hersteller Axitec geliefert. „Der Lieferant der Wechselrichter steht noch nicht fest. Es werden auf jeden Fall große String-Wechselrichter mit einer Leistung von 100 bis 125 Kilovoltampere sein“, sagte Christian Carpaij, CEO und Leiter der technischen Abteilung von Planeco, auf Nachfrage von pv magazine.
Die Anlage auf 2000 Metern über dem Meeresspiegel wird 70 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet etwa 75 Millionen Euro) kosten und jährlich 17 Gigawattstunden Solarstrom produzieren, wie EKZ mitteilte. Die Anlage wird an eine Transformatorstation in der nahe gelegenen Skistation Madrisa angeschlossen.
Das Photovoltaik-Kraftwerk wird in Etappen gebaut und soll bis Ende 2027 fertiggestellt werden. „Die größte Herausforderung ist die kurze Alpsaison für sichere Installationsbedingungen. Sie erfordert eine präzise Planung und effiziente Zusammenarbeit aller Gewerke und Lieferanten. Hinzu kommt die Vorgabe, dass bis Ende 2025 mindestens zehn Prozent des Stroms ans Netz gehen müssen, um Fördermittel beantragen zu können“, sagt Carpaij. Er verweist damit auf die entsprechende Vorgabe des Schweizer „Solarexpress“-Gesetzes, das unter anderem den Ausbau der alpiner Photovoltaik-Kraftwerke fördert.
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Danke Valerie für so viele Zahlen und Fakten in einem einzigen Beitrag. So kann man gut mitrechnen und staunen. Ja, die Anlage ist vergleichsweise unrentabel. Das liegt wohl an den extremen Wetterbedingungen in so einer Höhenlage. Aber eins wird es hier oben wohl nicht geben: Dunkelflaute. Gerade im Winter wird die Anlage Strom liefern, wenn Kälte und Schnee für viel Wirkungsgrad und Reflektion sorgen und die Höhe für saubere Luft und wolkenfreie Sonne.
Also, wenn eine 12 MWp Anlage wirklich 75 Millionen Euro kostet, dann funktioniert das hinten und vorne nicht. In normalen Höhenlagen kostet so ein Projekt irgendwo zwischen 8 und 10 Millionen Euro. Faktor 7-9 kann man durch den etwas höheren Ertrag (der auch nur funktioniert, wenn die Anlage im Winter verlässlich von Schnee freigehalten wird) niemals nie ausgleichen.
Ich meine, mal grob gerechnet: eine übliche PV-Anlage kommt auf Stromgestehungskosten von 4-5 ct/kWh. Hier reden wir also von locker über 30 ct/kWh Stromgestehungskosten. Das Ding funktioniert nur aufgrund von Förderung – ob da wirklich praktischer Nutzen dahinter steckt, wage ich zu bezweifeln.
Es wird interessant sein, wie sich durch den Wärme-Eintrag der Solarpaneels das Mikroklima und Flora und Fauna um dieses Anlage herum ändern .-