Im Oktober 2024 sind die Preise im Stromterminmarkt der EEX im Mittel gefallen. Für das Jahr 2025 notierte das Base-Produkt Strom wie im Vormonat knapp 87 Euro pro Megawattstunde. Die Preise für spätere Handelsjahre sind gesunken und liegen weiterhin bei unter 70 Euro pro Megawattstunde. Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker gefallen.
Die von uns für den Oktober 2024 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (November 2024) liegen unter Berücksichtigung marktüblicher Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 39 bis 51 Euro pro Megawattstunde. Dieses Preisniveau erschwert es förderfreien Projekte derzeit, eine Finanzierung sicherzustellen. Als Reaktion auf die zunehmende Kannibalisierung der Photovoltaik und die steigenden Risikoabschläge für lange PPA-Laufzeiten sind daher im deutschen PPA-Markt auch vermehrt neue Preismodelle zu beobachten.
Angesichts der aktuellen politischen Unsicherheiten bleibt generell offen, wie sich der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland langfristig weiterentwickeln könnte. Eine mögliche Regierungsbeteiligung der Union, die angekündigt hat, die EEG-Förderung auslaufen zu lassen und durch marktwirtschaftliche Mechanismen zu ersetzen, könnte bei weiter sinkenden PPA-Preisen den Ausbau bremsen. Weitreichende energiepolitische Entscheidungen werden allerdings noch länger auf sich warten lassen.
— Der Autor Christian Schock ist Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung enervis und hier für PV- und Wind-relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Vertragsinhalten von Power Purchase Agreements und Direktvermarktungsverträgen sowie deren Beschaffung für Stromerzeuger bis hin zum Monitoring marktseitiger und regulatorischer Entwicklungen im deutschen Photovoltaik- und Wind- Markt. —
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