Große Unterschiede bei den Abrechnungskosten für Lade-Infrastruktur in Mehrparteienhäusern

Teilen

Eigentümer von Mehrparteienhäusern mit Lade-Infrastruktur greifen gerne auf die Dienste so genannter Charge-Point-Operator (CPO) zurück, wenn es darum geht, den verbrauchten Strom den einzelnen Ladestationen zuzurechnen und den Nutzern in Rechnung zu stellen. Auch die Beschaffung des elektrischen Stroms sowie Wartungs- und Prüfarbeiten kann ein solcher Partner übernehmen.

Allerdings unterscheiden sich die Preise der Anbieter erheblich, wie eine Studie des Beratungsunternehmens The Charging Project zeigt. Beim teuersten Anbieter müssen die Bewohner das achtfache dessen zahlen, was beim günstigsten CPO fällig wird.

Monatliche Kosten zwischen 5 und 41 Euro

Für ihre Studie hat The Charging Project anonym bei 110 Anbietern um ein Angebot gebeten – für eine Liegenschaft mit acht Wallboxen eines einzigen Herstellers, die bereits installiert sind, sowie mit einigen weiteren definierten Parametern. Da die eingegangenen Angebote in ihrer Struktur sehr inhomogen waren, haben die Experten ihre Auswertung auf die 42 Angebote beschränkt, die einen aussagekräftigen Vergleich erlauben.

Die Preisspanne ist groß, zeigt die Analyse: Die monatliche Kosten für die automatisierte Abrechnung bei ausschließlich privater Nutzung liegen zwischen 5 und 41 Euro netto. Die meisten Angebote bewegen sich zwischen 10 und 20 Euro, bei nur wenigen Ausreißern darüber.

Knapp die Hälfte der Unternehmen berechnet zudem einmalig Einrichtungsgebühren pro Standort, meist weniger als 200 Euro. Ein Anbieter nimmt hier allerdings 800 Euro, ein anderer 1.000 Euro. Andere CPO erheben alternativ eine Einrichtungsgebühr pro Ladepunkt, in den meisten Fällen weniger als 50 Euro. Doch auch hier gibt es zwei Ausreißer, mit Kosten von je 250 Euro. The Charging Project weist darauf hin, dass viele Unternehmen bei dieser Position auf einfache Nachfrage Rabatte gewähren, etwa wenn mehr als 5 Ladepunkte gleichzeitig aktiviert werden.

Große Preisspanne auch bei der Strombeschaffung

Viele Abrechnungsdienstleister bieten zudem entweder optional oder exklusiv einen Ladeinfrastrukturbetrieb an, bei dem sie auch den Strom selbst beschaffen. Sie verkaufen ihn mit einem Aufpreis an den Nutzer der Ladestation, anstatt lediglich den vom Eigentümer beschafften Strom abzurechnen.

The Charging Project hat in seiner Analyse hier 18 Angebote vergleichen können. Die Preisspanne reicht dabei von 30 bis 51 Cent pro Kilowattstunde. Die Mehrzahl bewegt sich zwischen 35 und 45 Cent. Dabei besteht keine Korrelation zwischen dem Abrechnungspreis und dem Strompreis.

Das Beratungsunternehmen weist darauf hin, dass Anbieter oft versteckte Nebenkosten erheben, wenn der Eigentümer den Strom selbst beschafft. Der Abrechnungsdienstleister zieht dann das Geld für abgeschlossene Ladevorgänge von den Nutzern ein. Nach Einbehalt etwaiger Transaktionsgebühren wird der Rest an den Eigentümer überwiesen, der damit die Stromrechnung bezahlt. Diese Gebühren sind in der Auswertung nicht berücksichtigt.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Ursache für erneuten Brand eines Photovoltaik-Heimspeichers von Senec unklar
04 Oktober 2024 Im Keller eines in Sanierung befindlichen Wohnhauses gab es erneut einen Zwischenfall, bei dem ein Senec-Speicher in Brand geriet. Der Hersteller erkl...