Neue Photovoltaik-Rekorde im Juli

Einspeisung Photovoltaik, Fraunhofer ISE, Energy Charts, 2015 bis 2024

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Mit dem ansehnlichen Photovoltaik-Zubau in Deutschland fallen natürlich auch Photovoltaik-Rekorde schneller. Im Juli haben die hierzulande installierten Photovoltaik-Anlagen insgesamt 10,3 Terawattstunden Solarstrom produziert, wie die Auswertungen von Agora Energiewende und Energy-Charts vom Fraunhofer ISE übereinstimmend ergaben. Dies ist ein neuer Rekord.

Nach Auswertung des Agorameter fiel die Erzeugung der Photovoltaik-Anlagen um 2 Terawattstunden oder 24 Prozent höher als im Vorjahresmonat aus. Insgesamt kommt die Photovoltaik damit auf einen Anteil von 27 Prozent an der Nettostromerzeugung – auch dies ein neuer Rekord. Photovoltaik und Windkraft erzeugten zudem im Juli zusammen 45 Prozent und damit deutlich mehr als die konventionellen Kraftwerke zusammen. Sie kamen auf 39 Prozent. Insgesamt kamen die Erneuerbaren also auf einen Anteil von 61 Prozent.

Allerdings stellte Agora Energiewende auch fest, dass die Braunkohlekraftwerke erstmals wieder mehr Strom lieferten als im Vorjahresmonat. Zuvor waren diese Daten 16 Monate in Folge rückläufig. Ein Grund sei der weiterhin niedrige CO2-Preis. Mit 67 Euro pro Tonne lag er um 22 Prozent niedriger als im Juli 2023, womit die Braunkohleverstromung gegenüber Steinkohle und Gas wettbewerbsfähig gewesen sei. Insgesamt machten die Braunkohlekraftwerke 15 Prozent der Nettostromerzeugung aus und lagen damit knapp vor Windkraft an Land mit 14 Prozent.

Bruno Burger, Leiter von Energy-Charts, schreibt auf der Plattform „X“, dass von den 10,3 Terawattstunden erzeugten Solarstroms knapp 9,5 Terawatt ins Netz eingespeist wurden. Der höchste Wert an Solarstromerzeugung im vergangenen Monat war dabei am 29. Juli zu verzeichnen. In der Mittagszeit waren es mehr als 48,5 Gigawatt. Auch dies ein neuer Rekord. In dieser Zeit hatten die Erneuerbaren demnach einen Anteil um die 99 Prozent bei der Last.

81 Stunden mit negativen Preisen

durchschnittlicher Börsenstrompreis, Rabot Charge
Zum Vergrößern bitte anklicken.

Quelle: Rabot Charge

Rabot Charge hat zudem die Entwicklung der Strompreise ausgewertet. Der durchschnittliche Stundenpreis am Day-ahead-Markt lag demnach bei 6,73 Cent pro Kilowattstunde. Bereits das ganze Jahr liegt er stabil auf einem Niveau zwischen sechs und acht Cent pro Kilowattstunde. Gleichzeitig setzte sich der Trend mit vielen negativen Stunden an der Strombörse fort. So lagen die Börsenstrompreise im Juli insgesamt 81 Stunden unter der Marke von 0 Cent. Auch das ist – für die jüngere Vergangenheit – ein Rekord. Rabot Charge zufolge gab es 2023 und 2024 in keinem Monat so viele Stunden mit negativen Strompreisen.

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