Für die Energiewende werden viele Flächen benötigt. Bisher sind etwa 20 Gigawattpeak an Photovoltaik auf Freiflächen installiert und mehr als doppelt so viele auf Dächern. Bis 2030 sollen aber 148,5 Gigawatt zugebaut werden, die Hälfte davon als Solarparks. Bis zur Klimaneutralität werden womöglich 5000 Quadratkilometer Fläche benötigt.
Das EEGd beschränkte den Bau von förderfähigen Photovoltaik-Freiflächenanlagen bisher zwar auf landwirtschaftlich vermeintlich unattraktive Gebiete. Doch schon jetzt kann man zwei Trends beobachten. Es entstehen immer mehr Solarparks ohne EEG-Förderung abseits der Flächenkulisse in Kommunen, die bereit sind, Bebauungspläne zu erstellen. Und die Politik erweitert die EEG-Flächen um Gebiete, die für den Natur- und Klimaschutz interessant sind, wie ehemalige Moorgebietegena.
Lassen sich Natur- und Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft in Biodiversitäts-Solarparks kombinieren und wie könnte das aussehen? Das diskutiert pv magazine Redakteurin Cornelia Lichner mit Bernhard Strohmayer, Leiter erneuerbare Energien beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne). Dort ist er unter anderem verantwortlich für die bne-Selbstverpflichtung „Gute Planung“. Er ist der Ansicht, eine extensive Bewirtschaftung sehr großer Solarparks biete den landwirtschaftlichen Betrieben eine wirtschaftliche Perspektive und könne gleichzeitig dazu beitragen, die Biodiversität zu erhöhen.
Ein derartiges Modell sei einer kurzzeitigen Stilllegung landwirtschaftlicher Flächen vorzuziehen, weil dann die langfristige ökologische Entwicklung der Fläche bereits von Beginn an festgelegt und eingepreist werden könne. Bisher findet diese Diskussion aber noch zu selten statt. Die extensive landwirtschaftliche Nutzung gilt bislang beispielsweise nicht als Agri-Photovoltaik. Auch das Baurecht könnte dieser Entwicklung im Weg stehen, wenn es mit privilegierten Bauvorhaben zwar die Errichtung von Solarparks erleichtern und beschleunigen soll, gleichzeitig die Einflussmöglichkeiten der Kommunen auf die Qualität des Solarparks und die Flächenbewirtschaftung beseitigt.
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Gegenfrage: Lässt sich die Kulturlandschaft in den Klimawandel integrieren? Oder wird es bald keine Kulturlandschaft mehr geben weil diese weggespült oder verbrannt ist? Man achte auf die Ereignisse der letzten Monate und Jahre.
Kulturlandschaft – die ist doch so wie sie gerade ist, weil man sie mal irgendwann so geformt hat. Weil die Bedürfnisse der Menschen, die sie formten so waren, wie sie halt waren.
Jetzt haben sich die Bedürfnisse verändert – also verändert sich auch die Kulturlandschaft.
Wäre doch ein schmarrn eine Kulturlandschaft zum Museum zu verklären.