Französisches Start-up entwickelt Dachanlage mit Solarmodulen und Mini-Windturbinen

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von pv magazine Global

Das französische Start-up-Unternehmen Unéole hat eine Hybridanlage für Photovoltaik und Windenergie entwickelt, die auf Dächern eingesetzt werden kann. Die skalierbare, geräuschlose Anlage könne 40 Prozent mehr Energie erzeugen, als wenn nur Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach installiert werden. „Unsere Lösung ist für Flachdachgebäude mit einer Höhe von mehr als zehn Metern gedacht. Je höher sie sind, desto weniger wird der Wind gestört“, erklärte Louis Dubar, Wirtschaftsingenieur bei Unéole, auf Anfrage von pv magazine.

Das System umfasst eine skalierbare verzinkte Stahlkonstruktion mit einer Reihe von 2000-Watt-Windturbinen, die mit Solarzellen bestückt sind und eine Gesamthöhe von etwa vier Metern erreichen. Die richtige Anzahl von Windturbinen und Solarmodule pro Struktur hänge vom jeweiligen Projekt ab. Das Unternehmen erklärt weiter, seine Lösung funktioniere mit allen auf dem Markt erhältlichen Solarmodulen.

„Das Projekt hängt stark vom Gebäude ab. Die Größe des Daches und die Wünsche des Endkunden beeinflussen die Anzahl der Solarmodule, die wir installieren können“, so Dubar. „Unsere Lösung besteht darin, die Stahlkonstruktion an den starken Punkten des Gebäudes zu installieren, die unsere Windturbinen einrahmen und die Photovoltaik-Module tragen werden.“

Wegen der um 40 Prozent höheren Energieausbeute im Vergleich zu einer reinen Photovoltaik-Anlage glichen sich auch die höheren Investitionskosten für Hybridlösung aus, so das Unternehmen. „Mit unserer Lösung können wir zwei- bis viermal so viele Photovoltaik-Module installieren wie mit einer normalen [Dach-Photovoltaik]-Anlage“, sagte Dubar. „Wir installieren diese Solarmodule vier Meter hoch auf dem Dach, so dass wir jede technische Struktur auf dem Dach abdecken können.“

Für ein System, das auf einem 1.000 Quadratmeter großen Dach installiert wird, schätzt das Unternehmen die Gesamtkosten auf 300.000 bis 500.000 Euro. In diesem Preis seien die Kosten für die Solarmodule, die Windturbinen, die Stahlkonstruktion, die Verkabelung und die von Unéole durchgeführten Projektstudien enthalten.

Das Unternehmen entwickelt derzeit Algorithmen, um die passende Anzahl von Windturbinen und Solarmodulen für jedes Projekt zu bestimmen. Im vergangenen Jahr wurde das System auf dem Gelände von „CD2e LumiWatt“ im französischen Loos-en-Gohelle getestet.  Unéole rechnet damit, die erste Hybridlösung bis Ende 2023 in Frankreich zu vertreiben und zu installieren. Für 2024 ist eine Expansion auf die Nachbarländer geplant.

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