Seit Anfang 2022 müssen neue Parkplätze in Baden-Württemberg mit Photovoltaik überdacht werden. Praktische Beispiele gibt es jedoch erst wenige. Nur ein Unternehmen hat ein gefördertes Pilotprojekt vor Einführung der neuen Gesetzeslage errichtet, das dafür gedacht war, Tipps für künftige Investoren und Betreiber abzuleiten. Aufgrund steigender Strompreise interessieren sich nun aber auch viele Unternehmen unabhängig von der Dachpflicht für eine Überdachung von Parkplätzen. Sei es, um mehr Flächen für die Stromerzeugung zur Eigenversorgung zu gewinnen, als Angebot für Mitarbeiter zum elektrischen Laden oder als sichtbares Zeichen der grünen Transformation.
In diesem Podcast spricht pv magazine Redakteurin Cornelia Lichner mit Franz Pöter und Tobias Maurus vom Solarcluster Baden-Württemberg. Der Verein hat ein Faktenpapier zu Photovoltaik-Parkplätzen herausgegeben und setzt sich dafür ein, dieses Geschäftsfeld zu etablieren. Sie diskutieren die Zumutbarkeit für Errichter neuer Parkplätze, wirtschaftliche Geschäftsmodelle und praktische Fragen zu Traglast, Spannweite und dem Schutz der Strukturen gegen Unfälle und Vandalismus.
Das Faktenpapier Photovoltaik-Parkplätze vom Solarcluster Baden-Württemberg können Sie hier herunterladen.
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Dieser Betrag fast die aktuelle Situation hervorragend Zusammen. In der praktischen Umsetzung sind etliche Hürden zu nehmen. Hervorzuheben ist der Zusatzaufwand für die Baugenehmigung. Die Behörden tun sich schwer mit diesem neuen Bauwerkstyp. Ist es eine Stromerzeungsmaschine oder doch nur ein Carport oder eine Garagenanlage mit erhöhten Brandschutzanforderungen? Ist es eher eine Freiflächenanlage und ist man überhaupt dafür zuständig? Viele Randbedingungen sind zu beachten. Anbei eine kleine Aufzählung: Entwässerung, Bodengutachten, Zustimmung des Nachbarn, erdverlegte Leitungen und Bauten, Kampfstoffe….
Eine weitere Hürde ist die Finanzierung durch die Banken. Auch wenn die Renditerechnung positiv ist und Fördergelder winken, bleibt die Bank skeptisch und es sind neue Fragen zu beantworten. Sind die Eigentumsverhältnisse am Grundstück langfristig geklärt und wie können Kredite abgesichert werden? Wie rechnet sich das ganze Steuerlich?
Solar Parkplatzüberdachungen sind ergeizige Projekte.
Ich möchte noch zwei Aspekte einbringen. Bäume und Begrünung werden für den Bauherrn immer wichtiger. Bäume spenden Schatten, nehmen Wärme auf, filtern den Feinstaub und fördern das Wohlbefinden. Ein Mix aus Bäumen und Solar Carports sollte das Ziel sein. Deshalb benötigt man ein Solar Carportsystem, dass sich einfügt und mit Verschattung umgehen kann. Idealerweise greift ein Solar Carportsystem nur geringfügig in den Regenwasserkreislauf ein.
Aber keine Hürden, die nicht gelöst werden können. Gerade vor dem Hintergrund der EU-Taxonomie ist es aktuell schwer vorstellbar, dass Banken vor einer PV-Anlagen-Finanzierung zurückschrecken, wenn der Bauherr solvent ist und das umzusetzende Unternehmen entsprechende Referenzen und Kompetenz in dem Umfeld aufweist. Da gibt es aktuell sogar transparente Infos bei Google, die Kostenschätzungen abgeben, z.B. hier https://www.erdgas-suedwest.de/natuerlichzukunft/pflicht-carport-pv-unternehmen/
Ich glaube deswegen fest an diese sinnvolle Flächenerweiterung und an das Thema Parkplatz-PV!